2006 | OriginalPaper | Chapter
Der sprachkritische Ansatz in der (Wirtschafts-)Informatik
Published in: Sprachlogische Aspekte rekonstruierten Denkens, Redens und Handelns
Publisher: DUV
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Die
sprachbasierte Informatik
fasst den Gedanken der Rekonstruierbarkeit jeglichen Sprachtyps als Basis für die Entwicklung von Anwendungssystemen auf. Sie hat ihre Wurzeln in der philosophischen Sprachkritik des vorigen Jahrhunderts. Der Datenbankpionier und Mitbegründer der sprachbasierten Informatik Hartmut Wedekind (*1935) liefert uns einen passenden Einstieg in die Thematik
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: „Wir stehen in einer wissenschaftlichen Tradition, die mit Kant begann, durch Frege fortgesetzt und dann in der jüngsten Zeit durch Russel, Wittgenstein, Carnap und Lorenzen entschieden bestimmt wurde.”
Die systematische, d.h. die schrittweise, kontrollierte und jederzeit begründbare Rekonstruktion von Anwendungssystemen können wir zum einen als Methodologie verstehen, darüber hinaus aber auch als Wissenschaftstheorie. Sie wurde von Wilhelm Kamlah (1905–1976) und Paul Lorenzen (1915–1994) in der so genannten
Erlanger Schule
entwickelt und unter der Bezeichnung
Konstruktive Wissenschaftstheorie
bekannt.