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List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik
Published in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 4/2018

08-11-2017 | Aufsätze

Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende

Befunde eines interdisziplinären Forschungsprojektes

Authors: Gregor Beyer, Dagmar Borchers, Manuel Frondel, Marcus Hrach, Ole Kutzschbauch, Roland Menges, Stephan Sommer, Stefan Traub

Published in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Issue 4/2018

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Zusammenfassung

Die gesellschaftliche Zustimmung zu den politischen Zielen der Energiewende wird nicht unwesentlich von ihren finanziellen Verteilungswirkungen und den individuellen Gerechtigkeitsvorstellungen der privaten Haushalte beeinflusst. Die empirische Untersuchung dieses Zusammenhangs bildet den Kern dieses Beitrags, welcher die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes AKZEPTANZ zusammenfasst. Die empirischen Einzelbefunde verweisen auf drei wesentliche Erkenntnisse hinsichtlich der Präferenzstruktur der privaten Haushalte bei der Gestaltung der energiewendebedingten Kostenbelastung. Erstens besteht grundsätzlich der Wunsch nach einer Anwendung des Leistungsfähigkeitsprinzips bei der Finanzierung der Ökostromförderung. Zweitens kann die Unsicherheit über die Kosten der Energiewende zu einer Abkehr vom Leistungsfähigkeitsprinzip führen und drittens können Anreize in Form von Subventionen für Investitionen in Energieeffizienz zu kontraproduktiven Nebeneffekten führen.
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Footnotes
1
Informationen zu diesem Forschungsprojekt sind zu finden unter https://​www.​akzeptanz.​tu-clausthal.​de/​.
 
2
Für einen umfassenden Literaturüberblick sei auf die einschlägigen Kapitel des Handbook of Social Justice Research (Sabbagh und Schmidt 2016) verwiesen.
 
3
Niehues (2016) zeigt beispielsweise, dass die Wahrnehmung von Einkommensungleichheit nach Ländern variiert.
 
4
Die Charakteristika der Stichproben-Haushalte entsprechen recht genau der der Grundgesamtheit der Haushalte in Deutschland, wie sie der Mikrozensus für das Jahr 2015 ausweist (Tab. 2 im Anhang).
 
5
Das Bremer Experiment wurde vom 17.–21. November 2014 im Einkaufszentrum „Waterfront“ durchgeführt, in dem ein Feldlabor errichtet wurde. Die Probanden – Besucher des Einkaufszentrums – wurden durch Aushänge auf das Experiment hingewiesen und durch studentische Hilfskräfte zur Teilnahme eingeladen. Die Ansprache der Passanten erfolgte rein zufällig und führte in etwa jedem zehnten Fall zum Erfolg. Das Experiment der TU Clausthal fand zwischen dem 12. und 14. März 2015 im Einkaufszentrum „Schlossarkaden“ statt. Die Vorgehensweise war dabei analog zum Bremer Experiment.
 
6
In Schleier der Ungewissheit kannten die Versuchspersonen ihre eigene Einkommensposition nicht, in Neutrales Framing wurde von einem allgemeinen Projekt anstelle der Energiewende gesprochen. Beide Treatments bestätigen die Ergebnisse des Basistreatments, d. h. (Nicht‑)Wissen über die eigene Einkommensposition und das Framing hatten keinen signifikanten Einfluss auf die gewünschte Kostenverteilung.
 
7
Signifikanzniveau eines zweiseitigen Welch-Test auf Gleichheit der Mittelwerte des von den Versuchspersonen in den beiden Treatments angegebenen Verteilungsparameters \(\tau\) (Basis: \(\tau=0,49\), \(\sigma=0,23\); Mindestsicherung: \(\tau=0,51\), \(\sigma=0,24\); \(T=-0,52\), \(df=147\)).
 
8
Signifikanzniveau eines zweiseitigen Welch-Test auf Gleichheit der Mittelwerte des von den Versuchspersonen in den beiden Treatments angegebenen Verteilungsparameters \(\tau\) (Basis: \(\tau=0,49\), \(\sigma=0,23\); Kostenunsicherheit: \(\tau=0,35\), \(\sigma=0,19\); \(T=4,05\), \(df=141\)).
 
9
Die nachfolgende Darstellung des durchgeführten Öffentlichen-Gut-Spiels ist stark gekürzt. Für eine vollständige Beschreibung des verwendeten Modells, der Parametrisierungen und Gleichgewichte siehe Beyer und Menges (2015). Die Ergebnisse beziehen sich allein auf die Stichprobe, welche sich z. B. hinsichtlich der Altersstruktur von der Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung unterscheidet (Tab. 4).
 
10
Aus ökonomischer Sicht ist altruistisches Handeln allerdings nicht moralisch bedingt, sondern entspricht dem Wunsch, dass es dem anderen besser gehen möge, damit es einem selbst besser geht.
 
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Metadata
Title
Die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende
Befunde eines interdisziplinären Forschungsprojektes
Authors
Gregor Beyer
Dagmar Borchers
Manuel Frondel
Marcus Hrach
Ole Kutzschbauch
Roland Menges
Stephan Sommer
Stefan Traub
Publication date
08-11-2017
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Published in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Issue 4/2018
Print ISSN: 0937-0862
Electronic ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-017-0075-5

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