Skip to main content
Top

2012 | Book

Die Wirtschaftselite im gesellschaftlichen Abseits

Von der Klasse an sich zur Klasse für sich?

Author: Christian Galonska

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SEARCH

About this book

Seit Anfang der 1990er Jahre ist in Deutschland eine verstärkte Kritik der „Wirtschaftselite“ zu beobachten, die seit der 2008 einsetzenden Finanzmarktkrise Züge einer Generalabrechnung trägt. Christian Galonska erkennt die Ursache für diese gesellschaftliche Abseitsstellung in einem sozialen Schließungsprozess der Wirtschaftselite, die von einer „Klasse an sich“ zu einer „Klasse für sich“ wurde. Als empirische Basis verwendet der Autor Sekundäranalysen der Mannheimer und Potsdamer Elitenstudien sowie zusätzliche Inhaltsanalysen von Presseartikeln und ausgewählte Fallbeispiele.

Table of Contents

Frontmatter
1. Die Wirtschaftselite: Von der Klasse an sich zur Klasse für sich?
Zusammenfassung
Sie wachsen in Familien auf, in denen die Eltern das Essen nicht eigenhändig zubereiten und ihre Kleidung nicht selber waschen. Das Haus wird täglich von der Putzfrau gereinigt und das Grundstück vom Gärtner gepflegt. Sie gehen nicht in den Kindergarten, sondern das Au Pair-Mädchen umsorgt sie im trauten Heim. Zum Reitunterricht werden sie gefahren und der Klavierlehrer kommt ins Haus. Zur Nacht wird ihnen vorgelesen. Sie brauchen keinen Fernseher, denn sie haben ein volles Programm. Sie besuchen Privatschulen und bei kleinen Problemen helfen Lehrer mit akademischen Titeln. Mit dem Direktor bespricht Mutter die Gymnasialempfehlung beim Lunch. Die Professoren an der Uni haben dem Kleinen schon beim Empfang zu Vaters Fünfzigsten auf die Schulter geklopft. Die Doktorarbeit „summa cum laude“ ist Formsache, die standesgemäße Hochzeit kein Wunder; zu anderen Ständen pflegt man Distanz.
Christian Galonska
2. Forschungsbegriffe: Von Philosophenkönigen zu Funktionseliten
Zusammenfassung
Der Begriff „Elite“ ist umstritten. Auf Grund der Rolle, die dieser und ähnlich konnotierte Begrifflichkeiten in der Ideologie von Faschismus und Nationalsozialismus mit ihren „Führern“ und „Herrenmenschen“ eingenommen haben, war dieser in der Nachkriegszeit und lange darüber hinaus gesellschaftspolitisch diskreditiert. Noch immer erweckt der Elitebegriff in Deutschland andere Assoziationen als etwa „élite“ in Frankreich oder „elite“ in Großbritannien und den USA. Allerdings haben auch in diesen Ländern zunehmende Medienberichte über Fehlentscheidungen, Machtmissbrauch und persönliche Bereicherung zu einem weniger wertfreien Begriffsgebrauch geführt. Erst mit der Diskussion um das Bildungswesen und die so genannten „Eliteuniversitäten“ hat dieser im öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik wieder eine gewisse Akzeptanz erlangt.
Christian Galonska
3. Forschungsstand: Eliten in der Wirtschaft, für die Gesellschaft?
Zusammenfassung
Ab diesem Punkt wollen wir uns alleine von Fakten leiten lassen – und weder von allzu kritischen Klassentheorien noch von über die Maßen idealisierendem Elitendenken. Doch bevor der Autor zu seinen eigenen Untersuchungen kommt, gilt es den bisherigen Forschungsstand festzuhalten.
Christian Galonska
4. Selbstsichten: Die Wirtschaftselite im Interview (1968-1995)
Zusammenfassung
Die Ausführungen zum Forschungsstand haben gezeigt, dass wesentliche Annahmen über die Eliten der Bundesrepublik Deutschland auf vier größeren empirischen Untersuchungen beruhen, die in den Jahren 1968, 1972 und 1981 an der Universität Mannheim sowie 1995 an der Universität Potsdam durchgeführt wurden. Die Studien bauen auf den theoretischen Vorarbeiten der „deutschen Schule“ (siehe 2.3.2) auf und stellen Fragen nach der Rekrutierung und Integration von Funktionseliten.
Christian Galonska
5. Fremdsichten: Die Wirtschaftselite im Pressespiegel (1965-2002)
Zusammenfassung
Die Sekundäranalyse der Mannheimer und Potsdamer Elitenstudien hat gezeigt, dass von einer sozialen Öffnung der Wirtschaftselite ebenso wenig die Rede sein kann, wie von einem rollensozialisatorisch aufgelösten Zusammenhang zwischen Herkunft und Denken gesellschaftlicher Führungskräfte. Stattdessen konnte deutlich gemacht werden, dass zwischen der sozialen Zusammensetzung und der politischen Ausrichtung eines Elitensektors ein größerer Zusammenhang besteht, als von den Primärforschern dieser Studien behauptet.
Christian Galonska
6. Ansichten: Die Wirtschaftselite in Illustrationen (1960-2010)
Zusammenfassung
Und was folgt im 21. Jahrhundert? Die Geschichte der Wirtschaftselite ist keineswegs am Höhe-, Tief- oder Endpunkt angelangt. Im Gegenteil, sie schreibt stetig neue Kapitel – und die sind nicht dazu angetan, sie in einem völlig neuen Licht erscheinen zu lassen. Genauer gesagt: Der „Image-Gau“ geht weiter.
Christian Galonska
Backmatter
Metadata
Title
Die Wirtschaftselite im gesellschaftlichen Abseits
Author
Christian Galonska
Copyright Year
2012
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-531-19771-5
Print ISBN
978-3-531-19770-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19771-5

Premium Partner