2009 | OriginalPaper | Chapter
Einführung — Moral und Wirtschaft
Author : Stefan Otremba
Published in: Das Menschenbild in der Ökonomie
Publisher: Centaurus Verlag & Media
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Angesichts der sich dynamisch entwickelnden Lebenswirklichkeit und der damit einher gehenden Notwendigkeit einzelner Menschen und ganzer Gesellschaften, sich in komplexen und zunehmend globalen Wirkungszusammenhängen zu orientieren, steht die Ethik vor der Herausforderung, Handlungsleitung für die immer zahlreicheren Entscheidungssituationen zu bieten, in denen wir uns unserer moralischen Intuition nicht gewiss sind. In der Entwicklung adäquater Kriterien sollte der moralphilosophische Anspruch darin bestehen, an bestehenden gesellschaftlichen Konsens anzuknüpfen und kontextsensitive Betrachtungsweisen mit der Reflexion grundsätzlicher ethischer Paradigmen zu vereinen, um den Menschen als Adressaten der Moral nicht zu verlieren. Indem die lebensweltliche Faktizität der Moral ernst genommen und als eine Grundlage der Generierung kohärenter moralischer Überzeugungssysteme anerkannt wird, bejaht die Ethik dieses Projekt und vermeidet eine weitere Entfernung vom ethischen Alltagsdenken, religiösen und ästhetischen Traditionen1, die als Impulse für menschliches Handeln letztlich unerlässlich sind.