2010 | OriginalPaper | Chapter
Einleitung
Author : Maren Lübcke
Published in: In Line or Out of Control?
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das Internet hat in den letzten Jahren gesellschaftliche Veränderungsprozesse ausgelöst, die in ihrer Dramatik nur vergleichbar mit Epochenwechseln wie etwa der Industrialisierung zu sein scheinen. Die sozialwissenschaftliche Forschung reagiert darauf auf zweierlei Weise. Das Internet wird als Instrument zur Datengewinnung gebraucht und weitreichend kommerziell genutzt, z. B. in der Markt- und Meinungsforschung; diverse Monografien, Artikel und Konferenzen beschäftigen sich mit den methodologischen Implikationen der Neuen Medien und untersuchen beispielsweise, inwieweit das Antwortverhalten der Nutzer on- wie offline Unterschiede aufweist. Dagegen steht eine andere Linie der Sozialwissenschaften, die das Internet und die sich daraus reproduzierenden Kommunikationszusammenhänge als genuin soziologische Phänomene betrachtet und damit die Neuen Medien als Gegenstand und nicht als Instrument sozialwissenschaftlicher Forschung begreift. In diesem Fall wird dann die ganze Vielfalt internetbasierter Sozialräume erschlossen, seien es persönliche Webseiten, Chaträume, Multi User Dungeons (MUDs) oder Mailinglisten.