2016 | OriginalPaper | Chapter
Einleitung
Author : Philipp Müller
Published in: Die Wahrnehmung des Medienwandels
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Diese Arbeit befasst sich mit Wandel und mit dessen Wahrnehmung. Beide Phänomene beschäftigen die Menschheit schon lange. Bereits für die Vorsokratiker waren sie wichtige Themen. Dies verdeutlichen zwei weithin bekannte Aphorismen, die jeweils von Platon überliefert wurden. Das auf Heraklit zurückgeführte „panta rhei“ (wörtlich übersetzt: „alles fließt“) beschreibt den kontinuierlichen Wandel einer Welt, in der alles vom physikalischen Teilchen bis zur Gesellschaftsstruktur „im Fluss“ ist. Der „Homo-Mensura-Satz“ von Protagoras („Der Mensch ist das Maß aller Dinge: der Dinge, die sind, dass sie sind; der Dinge, die nicht sind, dass sie nicht sind.“) weist auf die Bedeutung der menschlichen Wahrnehmung hin. Platon interpretiert diesen Satz so, dass unterschiedliche Menschen die Dinge, die sie umgeben, auf unterschiedliche Weise wahrnehmen und dass diese Wahrnehmung entscheidend dafür ist, welche Bedeutung den Dingen für die einzelne Person zukommt.