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Published in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft 5/2011

01-12-2011 | Abhandlung

Elektronische Datenträger als Informationsmedium

Die Erfüllung der Informationspflicht nach § 7 VVG durch die Übergabe einer CD-ROM oder eines USB-Stick

Author: Jens Hoffmann

Published in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft | Issue 5/2011

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Zusammenfassung

Der Versicherer kann seiner Informationspflicht nach § 7 VVG auch dann nachkommen, wenn er anstelle von Papier eine CD-ROM oder einen USB-Stick als Informationsträger benutzt. Obschon die gesetzlichen Anforderungen an den Inhalt der Information nicht nach dem gewählten Informationsmedium differenzieren, wirft die Verwendung elektronischer Datenträger besondere Fragen hinsichtlich einzelner Informationsbestandteile auf. So ist insbesondere das gebotene Voranstellen des Produktinformationsblatts bei einer CD-ROM oder einem USB-Stick nicht in gleicher Form praktisch umzusetzen wie bei der Papierform. Sowohl eine CD-ROM als auch ein USB-Stick sind grundsätzlich geeignet, die Textform nach § 126b BGB zu wahren und die entsprechenden europarechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Im Vergleich zur Information in Papierform ergeben sich weiter Besonderheiten aus dem Erfordernis der Rechtzeitigkeit. Besondere Relevanz bei der Verwendung elektronischer Datenträger kommt auch dem vom beweisbelasteten Versicherer zu erbringenden Nachweis der Funktionsfähigkeit des Informationsträgers zu.

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Footnotes
1
Genau genommen handelt es sich im Zeitpunkt vor dem Vertragsschluss nur um den potentiellen Versicherungsnehmer oder Interessenten, vgl. z. B. Baroch Castellvi, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Hrsg.), Versicherungsvertragsgesetz – Handkommentar, 2009, § 4 VVG-InfoV Rdn. 4. Im Folgenden wird allerdings in den Worten des Gesetzes auch vom Versicherungsnehmer gesprochen, wenn der Vertragsschluss noch bevor steht.
 
2
Zur aktuellen Diskussion in Österreich vgl. Cirnà VR 3/11, 3.
 
3
Leverenz, Vertragsschluss nach der VVG-Reform, Karlsruhe 2008, Rdn. 3/80; Armbrüster, in: Langheid/Wandt, Münchener Kommentar zum Versicherungsvertragsgesetz, Band 1, 2010, § 7 Rdn. 114; Rixecker, in: FS Käfer, 2009, S. 273, 277; Langheid NJW 2006, 3317, 3318.
 
4
Vgl. Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 118 ff.; Präve VersR 2008, 151, 152; Wandt, in: Handbuch FA VersR, Kap. 1 Rdn. 293; Begründung des Gesetzes zur Reform des Versicherungsvertragsrechts, BTDrucks. 16/3945, S. 60, in der der Gesetzgeber ausdrücklich auf diese Möglichkeit verweist. Es gibt damit nicht nur „keinerlei Hinweis darauf, dass … das ,ewige Widerrufsrecht‘ die einzige Sanktion einer Pflichtverletzung sein soll“ (so Rixecker, in: FS Käfer, S. 273, 277). Das historische Auslegungskriterium spricht sogar ausdrücklich für die Möglichkeit des Schadensersatzanspruchs.
 
5
Prölss, in: Prölss/Martin, Versicherungsvertragsgesetz, 28. Aufl., 2010, § 7 Rdn. 38; Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 585; der Gesetzgeber hält in der Gesetzesbegründung bei „nachhaltiger und schwerwiegender Verletzung“ der Informationspflicht sogar den Widerruf der Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb für möglich, vgl. BTDrucks. 16/3945, S. 60.
 
6
Schimikowski r+s 2007, 133, 137; ders., in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 7 Rdn. 21 f.; Funck VersR 2008, 163, 164 f.; Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 585; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 150 f.
 
7
VVG-Informationspflichtenverordnung v. 18. 12. 2007, BGBl. I S. 3004.
 
8
Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 23; Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer, Praxiskommentar zum Versicherungsvertragsrecht, 2. Aufl., 2010, § 7 Rdn. 31.
 
9
Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 24; Wandt, Versicherungsrecht, 5. Aufl., 2010, Rdn. 287; Herrmann, in: Bruck/Möller (Hrsg.), Großkommentar zum Versicherungsvertragsgesetz, Band 1, 9. Aufl., 2008, § 7 Rdn. 76.
 
10
Vereinzelt wird vertreten, aus § 1 Abs. 1 Nr. 6a VVG-InfoV, der auf die „geltenden“ AVB abstellt, folge eine Mitteilungspflicht bezüglich aller einbezogener AVB, ohne dass es auf deren Wirksamkeit ankomme, so Kins, Der Abschluss des Versicherungsvertrags, Karlsruhe 2010, S. 132. Begrifflich ist „geltend“ jedoch nicht mit „einbezogen“ gleichzusetzen, sondern entspricht vielmehr „wirksam“. So ist beispielsweise eine „geltungserhaltende Reduktion“ gerade auf die Wirksamkeit, nicht aber auf die „Einbeziehung“ gerichtet. Daher sind AVB, die der Inhaltskontrolle nicht standhalten, als unwirksame bzw. nicht geltende AVB kein Gegenstand der Informationspflicht.
 
11
Zu diesem Problem siehe z. B. Schimikowski r+s 2007, 309, 310; Kins (Fn. 10), S. 132; Leverenz (Fn. 3), Rdn. 3/86.
 
12
Siehe dazu unten Abschn. 2.2.2.
 
13
Vgl. Begründung der VVG-InfoV VersR 2008, 183, 190; Knappmann, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 4 VVG-InfoV Rdn. 1; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 4 VVG-InfoV Rdn. 2.
 
14
Vgl. Begründung der VVG-InfoV, VersR 2008, 186, 191.
 
15
So zum Beispiel die Angaben zur Höhe der Prämie in Euro, etc. nach § 4 Abs. 2 Nr. 3 VVG-InfoV oder die Angabe von Beginn und Ende des Versicherungsschutzes nach § 4 Abs. 2 Nr. 8 VVG-InfoV; vgl. dazu Begründung der VVG-InfoV, VersR 2008, 186, 190. Siehe außerdem Baroch Castellvi, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 4 VVG-InfoV Rdn. 15; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 4 VVG-InfoV Rdn. 2, 21, 45.
 
16
Dazu ausführlich unten Abschn. 2.2.2.
 
17
Diese muss gewährleistet sein, vgl. Mauntel, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 4 VVG-InfoV Rdn. 19; Pohlmann/Schäfers, in: Looschelders/Pohlmann (Hrsg.), VVG-Kommentar, 2010, § 4 VVG-InfoV Rdn. 26.
 
18
Mit diesem Anliegen des Produktinformationsblatts: Begründung der VVG-InfoV, VersR 2008, 186, 189.
 
19
A.A. ohne weitere Begründung Stockmeier VersR 2008, 717, 718 f.
 
20
Für die Zulässigkeit der „Broschürenlösung“ unter der Voraussetzung, dass sich das Produktinformationsblatt hinreichend abhebt, siehe Baroch Castellvi, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 4 VVG-InfoV Rdn. 36; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 4 VVG-InfoV Rdn. 48.
 
21
Richtlinie 2002/65/EG v. 23. 9. 2002 über den Fernabsatz von Finanzdienstleistungen an Verbraucher, ABl.EG 2002 Nr. L 271, S. 16, zu deren Umsetzung unter anderem § 7 VVG dient.
 
22
Zur richtlinienorientierten Auslegung außerhalb des Anwendungsbereichs der Richtlinie; vgl. Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 7; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 4.
 
23
So auch BGH v. 29. 4. 2010 – I ZR 66/08 Tz. 18 = VersR 2011, 269 = NJW 2010, 3566, 3567 zum ebenfalls zur Umsetzung der FernabsatzRL II dienenden § 312c BGB.
 
24
Mit diesem insoweit zutreffenden Befund zu § 312c BGB Wendehorst, in: Säcker/Rixecker (Hrsg.), Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 2, 5. Aufl., 2007, § 312c Rdn. 106.
 
25
Nicht beantwortet ist damit die Frage, ob es darauf ankommt, dass der konkrete Empfänger dazu in der Lage ist, die Information wiederzugeben, oder ob eine abstrakte Wiedergabemöglichkeit des Empfängers genügt; dazu sogleich unter Abschn. 2.2.1.2.
 
26
Vgl. Noack, in: Dauner-Lieb (Hrsg.), Anwaltkommentar Schuldrecht, 2002, § 126b Rdn. 12; Hertel, in: StaudingerBGB, AT 3, 2004, § 126b Rdn. 28; Einsele, in: Säcker/Rixecker (Hrsg.), Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 1/1, 5. Aufl., 2006, § 126b Rdn. 4; a. A. Wendehorst, in: MüKoBGB (Fn. 24), § 312c Rdn. 106, der dies durch § 126b BGB nicht sichergestellt sieht und nur im Wege einer richtlinienkonformen Auslegung zu diesem Ergebnis kommt.
 
27
Vgl. Kins (Fn. 10), S. 48; a. A. im Wege einer teleologischen Reduktion hinsichtlich des ebenfalls zur Umsetzung der FernabsatzRL II dienenden § 312c BGB Wendehorst, in: MüKoBGB (Fn. 24), § 312c Rdn. 105. Dies ist abzulehnen, da der eindeutige Wortlaut des § 312c Abs. 1 i. V. m. Art. 246 § 2 EGBGB die Textform fordert, diese in § 126b BGB definiert ist und die FernabsatzRL II nur eine Mindestharmonisierung verfolgt (vgl. Art. 4 Abs. 2), so dass die europarechtlichen Vorgaben nicht zu einer Einschränkung der strengeren nationalen Rechts zwingen.
 
28
Richtlinie 2002/83/EG v. 5.11.2002 über Lebensversicherungen, ABl.EG 2002 Nr. L 345, S. 1.
 
29
Allg. zur autonomen Auslegung europarechtlicher Regelungen siehe nur Riesenhuber, in: Riesenhuber (Hrsg.), Europäische Methodenlehre, 2. Aufl., 2010, § 11 Rdn. 4 ff.
 
30
Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 261; Fricke VersR 2001, 925, 926; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 104.
 
31
So im Ergebnis auch Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 33; Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 261; Fricke VersR 2001, 925, 926; Micklitz/Ebers VersR 2002, 641, 657, die dies ebenso wie Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 104 zu Recht mit der E-Commerce-Richtlinie (Richtlinie 2000/31/EG, ABl.EG 2000 Nr. L 178, S. 1) begründen. Der dafür angeführte lex specialis-Grundsatz ist zutreffend. Hingegen traf der lex posterior-Grundsatz zwar noch auf die Vorgängerregelung in der Dritten Richtlinie Lebensversicherung zu. Nachdem diese aber im Jahr 2002 durch die LebensversicherungsRL ersetzt wurde, ist die E-CommerceRL aus dem Jahr 2000 nicht mehr das neuere Recht.
 
32
Die Gesetzesbegründung spricht von der Art und Weise, in welcher „die Informationen darzustellen sind“, „um sicherzustellen, dass die Versicherungsnehmer trotz der Vielfalt der zu erteilenden Informationen sich ein eindeutiges Bild von dem Versicherungsvertrag … verschaffen können“; vgl. BTDrucks. 16/3945, S. 61. Mit der Festlegung, in welcher Art und Weise die Informationen zu erteilen sind, kann der Verordnungsgeber letztlich das gesetzlich bereits durch § 7 Abs. 1 Satz 2 VVG vorgeschriebene Gebot der Klarheit und Verständlichkeit (dazu siehe Abschn. 2.2.2) weiter konkretisieren; vgl. Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 40.
 
33
Baroch Castellvi, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 4 VVG-InfoV Rdn. 2 bezweifelt bereits grundsätzlich, dass das Produktinformationsblatt von der Verordnungsermächtigung gedeckt ist.
 
34
Herrmann, in: Bruck/Möller (Fn. 9), § 7 Rdn. 58.
 
35
Außerhalb der Botanik und sonstigen Fachgebieten wird mit „Blatt“ allgemein ein gleichmäßig, meist rechteckig zugeschnittenes Stück Papier bezeichnet; vgl. z. B. Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort „Blatt“ 2.a); Brockhaus – Die Enzyklopädie, 20. Aufl., Stichwort „Blatt“.
 
36
Vgl. Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 790; Leverenz (Fn. 3), Rdn. 3/66; Looschelders VersR 2011, 697, 698; a.A. Marlow/Spuhl, Das Neue VVG kompakt, 4. Aufl., 2010, Rdn. 159, obschon sie darauf hinweisen, dass eine elektronische Verkörperung nur dann § 126b BGB genügt, wenn der Empfänger sie speichern oder ausdrucken kann; Langheid, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 19 Rdn. 67, lässt es sogar genügen, dass dem Versicherungsneher der Text vorgelesen wird.
 
37
Siehe dazu ausführlich EFTA-Gerichtshof v. 27. 1. 2010 – E-4/09 = VersR 2010, 793, 797 Tz. 61 ff. m. Anm. Reiff sowie für die bei Fernabsatzverträgen gemäß §§ 312c, 355 BGB zu erteilenden Informationen BGH v. 29. 4. 2010 – I ZR 66/08 = VersR 2011, 269 und dazu Reiff VersR 2011, 540 ff.
 
38
Vgl. Einsele, in: MüKoBGB (Fn. 26), § 126b Rdn. 10; Hertel, in: StaudingerBGB, § 126b Rdn. 33; a. A. Kins (Fn. 10), S. 48; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 105; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 19; Herrmann, in: Bruck/Möller (Fn. 9), § 7 Rdn. 58, der für die Notwendigkeit einer Einverständniserklärung auch S. 27 des Abschlussberichts der Kommission zur Reform des Versicherungsvertragsrechts vom 19. April 2004, verfügbar unter http://​bit.​ly/​rrOhPV anführt. Dort ist jedoch gerade nicht von einem Einverständniserfordernis die Rede, sondern lediglich vom Erfordernis der dauerhaften Wiedergabe in Schriftzeichen, so dass „als Träger der Aufzeichnung … insbesondere auch ein elektronischer Datenträger in Frage“ komme.
 
39
Vgl. Rixecker, in: FS Käfer, S. 273, 277; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), Vorb. §§ 6, 7 Rdn. 2.
 
40
Vgl. BGH v. 29. 4. 2010 – I ZR 66/08 = VersR 2011, 269 Tz. 19 (zu § 312c BGB); a. A. Reiff VersR 2011, 540, 542.
 
41
Palandt/Ellenberger Überbl v § 104 Rdn. 7; Ulrici NJW 2003, 2053, 2055.
 
42
Siehe z. B. BGH v. 26. 11. 1997 – VIII ZR 22/97 = NJW 1998, 976, BGH v. 27. 10. 1983 – V ZR 24/82 = NJW 1983, 929, 930; Janal MDR 2006, 368, 370; Kling, Sprachrisiken im Privatrechtsverkehr, Tübingen 2008, S. 274.
 
43
Siehe ausführlich und m.w.Nachw. Kling (Fn. 42), S. 274 f.
 
44
Hertel, in: StaudingerBGB, § 126b Rdn. 34 f., § 126a Rdn. 50; Janal MDR 2006, 368, 370 f.
 
45
Hertel, in: StaudingerBGB, § 126b Rdn. 34 f., § 126a Rdn. 50.
 
46
Einen Vergleich zwischen Briefkasten und E-Mail-Postfach zieht ebenfalls Janal MDR 2006, 368, 371.
 
47
BGH v. 21. 1. 2004 – XII ZR 214/00 = NJW 2004, 1320.
 
48
BAG v. 16. 3. 1988 – NJW 1989, 606 unter Aufgabe von BAG v. 16. 12. 1980 – BAGE 34, 305 NJW 1981, 1470 sowie zur Entwicklung dieser BAG-Rechtsprechung Kling (Fn. 42), S. 281 ff; Benedict, Versuch einer Entmythologisierung der Zugangsproblematik (§ 130 BGB), Berlin 2000, S. 97 ff.; Palandt/Ellenberger § 130 Rdn. 5; Einsele, in: MüKoBGB (Fn. 26), § 130 Rdn. 19.
 
49
Vgl. dazu Neuner NJW 2000, 1822, 1826; Kling (Fn. 42), S. 291. In diesem Zusammenhang ist auch die Begründung des (später abgeänderten) Entwurfs zu § 126b BGB (BTDrucks. 14/4987, S. 20) zu sehen, wonach bei „einer nicht papiergebundenen telekommunikativen Übermittlung der in Textform vorliegenden Erklärung … wie beim Papierdokument sichergestellt sein [muss], dass der Empfänger die Möglichkeit zum Lesen der Erklärung hat“. Gelten kann hier nur ein objektiver Maßstab zur Lesbarkeit in Schriftzeichen, da ansonsten die Blindheit des Empfängers der Einhaltung der Form entgegenstehen würde.
 
50
Einsele, in: MüKoBGB (Fn. 26), § 130 Rdn. 32; Benedict (Fn. 48), S. 99 sowie ausführlich Kling (Fn. 42), S. 290 ff., 300.
 
51
In der Begründung zum Fernabsatzgesetz 2000 ging der Gesetzgeber zur Vorgängernorm von § 312c BGB (dazu siehe Fn. 56) noch davon aus, dass die „Informationen für den Verbraucher unter Berücksichtigung seiner konkreten Möglichkeiten lesbar sein müssen“; vgl. BTDrucks. 14/2658, S. 41. Daraus wurde teilweise gefolgert, dass elektronische Medien kein geeignetes Informationsmittel seien, da dem Unternehmer die konkreten Verhältnisse des Verbrauchers nur selten bekannt seien; vgl. Kamanabrou WM 2000, 1417, 1419. Schon damals wurde jedoch auch vertreten, dass konkrete Nachforschungen des Unternehmers über die EDV-Ausstattung seiner Kunden nicht erforderlich sind; vgl. Fuchs ZIP 2000, 1273, 1279. Seitdem der Gesetzgeber in § 312c Abs. 2 Satz 1BGB – bzw. jetzt § 312c Abs. 1 i. V. m. Art. 246 § 2 EGBGB – auf die neu geschaffene Textform rekurriert, kann allerdings auch hier nach den allgemeinen Grundsätzen (vgl. Fn. 49) nur ein objektiver Maßstab gelten.
 
52
BGH v. 21. 1. 2004 – XII ZR 214/00 = NJW 2004, 1320.
 
53
Vgl. zu diesem Aspekt die Rechtsprechungsnachweise in Fn. 86.
 
54
Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass 80 % der Privathaushalte im Jahr 2010 einen Computer besaßen (http://​bit.​ly/​lnAAWt) und 78 % der Personen einen Computer benutzten (http://​bit.​ly/​kB2iFv). Nur 18 % der Personen haben noch nie einen Computer benutzt (Quelle: www.​destatis.​de). Zur Lage in Österreich vgl. Cirnà VR 3/11, 3.
 
55
Wie die ausführliche Erhebung des Statistischen Bundesamtes mit dem Titel „Private Haushalte in der Informationsgesellschaft – Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien“ (http://​bit.​ly/​kDbndf) zeigt, unterscheidet sich der Verbreitungsgrad von Computern in der Bevölkerung teilweise erheblich nach „Alter“ und „Einkommen“. Wenn der bei einer bestimmten Vertragsart zu erwartende Durchschnittskunde typischerweise einer Gruppe angehört, in der der Verbreitungsgrad erheblich geringer ist als in der Gesamtbevölkerung, kann die objektive Möglichkeit der Kenntnisnahme nicht mehr bejaht werden.
 
56
Noack, in: AnwKom (Fn. 26), § 126b Rdn. 18; Wendehorst, in: MüKoBGB (Fn. 24), § 312c Rdn. 110, der für die Einsehbarkeit im Rahmen der ebenfalls zur Umsetzung der FernabsatzRL II dienenden Vorschrift § 312c BGB auf den Durchschnittsverbraucher abstellt.
 
57
Die Abkürzung PDF steht für Portable Document Format. Die in diesem Dateiformat gespeicherten Dokumente können mit dem kostenlosen Programm „Acrobat Reader“ unabhängig vom ursprünglichen Anwendungsprogramm, vom Betriebssystem oder von der Hardware-Plattform originalgetreu und ohne Konvertierungsprobleme wiedergegeben werden (Quelle: Wikipedia, Stichwort: Portable Document Format, Stand: 2. 1. 2011).
 
58
A.A. Spindler, in: Spindler (Hrsg.), Vertragsrecht der Internet-Provider, 2. Aufl., 2004, Teil IV, Rdn. 37, der dies für AGB mit der Argumentation verneint, dem Kunden könne nicht zugemutet werden, „unter Umständen umfangreiche Programme herunterzuladen und zu installieren“ und dabei die konkrete Beurteilung des Programms vermissen lässt.
 
59
So Redeker, IT-Recht, Rdn. 853, 885 m.w.Nachw. Problematisch erscheint die im Gegensatz zum PDF-Format von den Programmeinstellungen abhängige, nicht gewährleistete originalgetreue Wiedergabe.
 
60
Mit diesem Hinweis zu Recht Thüsing, in: StaudingerBGB, § 312c Rdn. 40, der es jedoch für unzulässig hält, auf die technische Ausstattung eines Verbrauchers zu vertrauen. Dann aber wäre die schnelle Änderung der technischen Gegebenheiten unerheblich, da der Unternehmer sich ohnehin nach der Ausstattung des Verbrauchers zu erkundigen hätte. Auch das von Thüsing angesprochene Problem, Rechtssicherheit zu erlangen, wird nur dann relevant, wenn man im Grundsatz davon ausgeht, dass der Unternehmer eine technische Grundausstattung des Verbrauchers voraussetzen darf. Nur in diesem Fall, kann er einer Fehleinschätzung unterliegen.
 
61
Wendehorst, in: MüKoBGB (Fn. 24), § 312c Rdn. 110 vertritt noch im Jahr 2007, dass ein Durchschnittsverbraucher über ein 3,5″-Diskettenlaufwerk, nicht aber über ein CD-ROM-Laufwerk verfügt. Dies überzeugt nicht. Dagegen erscheint dieser Standpunkt noch für das Jahr 2000, aus dem die von ihm genannten Fundstellen stammen, gut vertretbar.
 
62
Vgl. Fn. 55.
 
63
A.A. Leverenz (Fn. 3), Rdn. 3/67.
 
64
Zur Rechtsmissbräuchlichkeit im Fall der fehlenden Sprachkenntnis des Empfängers siehe Kling (Fn. 42), S. 294 f.
 
65
Mit diesem Beispiel Schimikowski; siehe dazu den Veranstaltungsbericht von Allemann VW 2007, 2001.
 
66
Nach § 7 Abs. 4 VVG kann der Versicherungsnehmer während der Vertragslaufzeit zwar jederzeit die Übermittlung der Vertragsbestimmungen in einer Urkunde (gemeint ist in Papierform, vgl. BTDrucks. 16/3945, S. 61; Art. 5 Abs. 3 FernabsatzRL II) verlangen. Ob der Versicherer diesem Verlangen nachkommt, ist aber für den Beginn der Widerrufsfrist nach § 8 VVG unerheblich. § 7 Abs. 4 VVG, der nur die Information während der Vertragslaufzeit betrifft, besitzt damit eine andere Zielrichtung als die Vorabinformation, so dass er sie nicht zu ersetzen vermag.
 
67
Diejenigen, die es für erforderlich halten, dass der konkrete Versicherungsnehmer die Informationen lesbar machen kann (Fn. 38 a. A.), benötigen im Ergebnis ebenfalls ein der Rechtsmissbräuchlichkeit zumindest vergleichbares Korrektiv. Denn alleine das Einverständnis des Versicherungsnehmers zur konkreten Übermittlungsart führt nicht dazu, dass er die Information lesbar machen kann. Erklärt sich also ein Versicherungsnehmer mit der Übermittlungsart einverstanden, kann aber die Information tatsächlich nicht lesbar machen, weil es ihm an der technischen Ausstattung oder Fähigkeit fehlt, muss dieses Korrektiv zugunsten des Versicherers eingreifen. Ansonsten würde es mangels Wiedergabemöglichkeit an einem formgerechten Zugang fehlen.
 
68
Vgl. Leverenz (Fn. 3), Rdn. 3/66; Schimikowski, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 7 Rdn. 14; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 105; Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 6.
 
69
Zur Frage, inwieweit § 126b BGB die Anforderungen der FernabsatzRL II erfüllt, siehe oben Abschn.  2.2.1.1
 
70
Indem Erwägungsgrund 20 jedenfalls für CD-ROMs ausdrücklich bestimmt, dass sie „dauerhafte Datenträger“ sind, ist klargestellt, dass CD-ROMs alle Voraussetzungen der Definition nach Art. 2 lit. f FernabsatzRL II erfüllen. Die Dauer ihrer „technischen Haltbarkeit“ reicht somit in jedem Fall aus. In diesem Sinne auch BGH v. 29. 4. 2010 – I ZR 66/08 Tz. 18 = VersR 2011, 269, 270. Da nicht ersichtlich ist, dass ein USB-Stick eine zeitlich kürzere „technische Haltbarkeit“ als eine CD-ROM besitzt, hat für einen USB-Stick das Gleiche zu gelten.
 
71
So für den seinem Inhalt nach identischen Art. 13 Abs. 1 lit. a RiLi 2002/92/EG (Versicherungsvermittlung) EFTA-Gerichtshof v. 27. 1. 2010 – E-4/09 = VersR 2010, 793, 797 Tz. 68.
 
72
Richtlinie 2006/73/EG v. 10. 8. 2006 zur Durchführung der Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates in Bezug auf die organisatorischen Anforderungen an Wertpapierfirmen und die Bedingungen für die Ausübung ihrer Tätigkeit sowie in Bezug auf die Definition bestimmter Begriffe für die Zwecke der genannten Richtlinie, ABl.EU 2006 Nr. L 241, S. 26.
 
73
Mit diesem Hinweis EFTA-Gerichtshof v. 27. 1. 2010 – E-4/09 = VersR 2010, 793, 797 Tz. 68. Entsprechende Regelungen finden sich z. B. in Art. 38 Abs. 1 lit. b VO 583/2010, ABl.EU 2010 Nr. L 176, S. 1 sowie im deutschen Recht in § 3 Abs. 2 WpDVerOV, wonach die „Verwendung eines anderen dauerhaften Datenträgers als Papier […] nur zulässig [ist], wenn […] der Kunde sich ausdrücklich für diese andere Form der Bereitstellung von Informationen entschieden hat.“
 
74
Vgl. Kins (Fn. 10), S. 48 (dort Fn. 161).
 
75
So der Sinn und Zweck dieses Tatbestandsmerkmals, vgl. die Gesetzesbegründung BTDrucks. 14/4987, S. 20.
 
76
Einsele, in: MüKoBGB (Fn. 26), § 126b Rdn. 5; Palandt/Heinrichs § 126b Rdn. 4.
 
77
Vgl. die Gesetzesbegründung BTDrucks. 14/4987, S. 20; Einsele, in: MüKoBGB (Fn. 26), § 126b Rdn. 6.
 
78
Dazu siehe oben Abschn. 2.1.3.2.
 
79
Siehe oben Fn. 21.
 
80
Richtlinie 93/13/EWG des Rates v. 5. 4. 1993 über missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen, ABl.EG 1993 Nr. L 95, S. 29.
 
81
Vgl. Kieninger, in: MüKoBGB, § 307 Rdn. 51; Kling (Fn. 42), S. 51.
 
82
Siehe zur autonomen Auslegung schon oben bei Fn. 29 sowie Kling (Fn. 42), S. 52, 58.
 
83
Sehr ausführlich dazu Kins (Fn. 10), S. 51 f.
 
84
Vgl. Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 586; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 90; Herrmann, in: Bruck/Möller (Fn. 9), § 7 Rdn. 10, die jedoch nur auf § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB verweisen. Zwar enthält nur diese AGB-rechtliche Norm ausdrücklich das Gebot der Klarheit und Verständlichkeit. Seine Einhaltung ist aber bereits Voraussetzung für die Einbeziehung der AGB nach § 305 Abs. 2 Nr. 2 BGB (vgl. nur Palandt/Heinrichs § 305 Rdn. 41, § 307 Rdn. 16) und findet zudem in § 305c BGB Berücksichtigung, so dass auch die Auslegung des Transparenzgebots in diesen Normen Aufschluss geben kann; so treffend Kins (Fn. 10), S. 52.
 
85
Vgl. Kling (Fn. 42), S. 59; Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), Vorbem. I Rdn. 97.
 
86
Vgl. BGH v. 11. 5. 2005 – IV ZR 25/04 = VersR 2005, 976, 977; BGH v. 24. 11. 1988 – III ZR 188/87 = VersR 1989, 82, 84; siehe dazu auch Basedow, in: MüKoBGB, § 310 Rdn. 71; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 23.
 
87
Näher Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 38; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 25.
 
88
Vgl. Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 98; Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 38; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 21.
 
89
Kins (Fn. 10), S. 56, 132; Schimikowski r+s 2007, 309, 310.
 
90
Aus demselben Grund kann es bereits an der Einbeziehung der AVB fehlen, vgl. Schimikowski r+s 2007, 309, 310; ihm folgend Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 25. Außerdem allg. zum Verhältnis von AVB-Kontrolle und Informationsverpflichtung oben Abschn. 2.1.2.
 
91
Sub specie des Gebots der Klarheit und Verständlichkeit kann es auch ausreichend sein, dass beispielsweise das Produktinformationsblatt den Verweis enthält. Unter anderem wegen der Einbeziehung der AVB und § 5 VVG ist jedoch der Verweis im Versicherungsschein empfehlenswert; vgl. Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 3 Rdn. 27; § 5 Rdn. 14 sowie Rdn. 20 zur umstrittenen Problematik der Anwendbarkeit von § 5 VVG auf abweichende AVB.
 
92
Siehe oben Abschn. 2.1.3.2.
 
93
In diesem Sinne auch Stockmeier VersR 2008, 717, 719.
 
94
Vertragserklärung bezeichnet jede auf den Abschluss eines Vertrags gerichtete Willenserklärung – mithin sowohl das Angebot als auch die Annahme; vgl. Schimikowski VW 2007, 715, 716; Thüsing, in: StaudingerBGB, § 312c Rdn. 19.
 
95
Begründung des Gesetzes zur Reform des Versicherungsvertragsrechts, BTDrucks. 16/3945, S. 60.
 
96
Siehe dazu z. B. Leverenz VW 2008, 392 ff.; ders. (Fn. 3), Rdn. 3/48–3/65; Kins (Fn. 10), S. 29–47; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 57–69.
 
97
Vgl. Armbrüster r+s 2008, 493, 496 f.; Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 13, nach dem weiter ein Schadensersatzanspruch auf Vertragsaufhebung regelmäßig ausscheidet.
 
98
Schimikowski, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 7 Rdn. 5; Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 38; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann, VVG, § 7 Rdn. 35; Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 284.
 
99
Vgl. Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 11; Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 586; Römer VersR 2006, 740, 741; Stockmeier VersR 2008, 717, 718; Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 36; Gesetzesbegründung zu § 2 Abs. 2 FernabsG a. F., der Vorgängerregelung zu § 312c BGB, dessen Wortlaut § 7 VVG insoweit übernimmt, BTDrucks. 14/2658, S. 38; Thüsing, in: StaudingerBGB, § 312c Rdn. 20.
 
100
Ähnlich Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 284; auf „jeden Einzelfall“ abstellend dagegen Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 18.
 
101
Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 11; Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 586; Wendehorst, in: MüKoBGB (Fn. 24), § 312c Rdn. 78.
 
102
Vgl. dazu auch Begr. § 2 Abs. 2 FernabsG a. F. (Fn. 99) BTDrucks. 14/2658, S. 38, wo für das Sprachverständnis auf den „deutschen Durchschnittsverbraucher“ abgestellt wird.
 
103
Siehe dazu schon oben bei Fn. 39; Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 587 weist zu Recht darauf hin, dass der Versicherer aufgrund seiner Beratungsverpflichtung zur Empfehlung einer Bedenkzeit verpflichtet sein kann; Leverenz (Fn. 3), Rdn. 3/58 ff. will dagegen für die Beurteilung der Rechtzeitigkeit Kriterien berücksichtigen, „die der Auslegung der ,anlassbezogenen‘ Frage-, Beratungs- und Dokumentationspflicht nach §§ 6, 61 VVG ähneln“; diesen Ansatz zu Recht ablehnend Kins (Fn. 10), S. 42 f.
 
104
Für die Notwendigkeit dieses Bewusstseins Kins (Fn. 10), S. 46.
 
105
Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 587; Honsel VW 2007, 359, 361; Gaul VersR 2007, 21, 22; Römer VersR 2006, 740, 741; a. A. wohl Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 36; Pohlmann, in: Looschelders/Pohlmann (Fn. 17), § 7 Rdn. 17.
 
106
Siehe oben bei Fn. 100.
 
107
Römer VersR 2006, 740, 741.
 
108
Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 587.
 
109
Brömmelmeyer VersR 2009, 584, 587; Marlow/Spuhl (Fn. 36), Rdn. 62.
 
110
Ansonsten wäre es dem Versicherungsnehmer auch bei Übergabe der Informationen in Papierform nicht möglich, diese sofort wegzulegen und seine Vertragserklärung abzugeben. Denn objektiv bestand – hier wegen der fehlenden Zeit – bis zu dem Zeitpunkt, in dem er seine Vertragserklärung abgegeben hat, keine Möglichkeit der Kenntnisnahme.
 
111
Insbesondere bei einfachen Versicherungsprodukten, bei denen eine schnelle Kenntnisnahme der Informationen in Papierform möglich wäre, ist dafür Sorge zu tragen, dass der Versicherungsnehmer nicht wegen des zeitlichen Aufwands, einen Computer einschalten oder gegebenenfalls sogar installieren zu müssen, davon absieht, sich zu informieren. Dies könnte bereits eine unzulässige Druckausübung darstellen, ohne dass der Versicherungsnehmer dazu gezwungen wäre, noch während des Vermittlerbesuchs seine Vertragserklärung abzugeben.
 
112
Überzeugend generell gegen eine analoge Anwendung von § 7 Abs. 1 Satz 3 VVG: Kins (Fn. 10), S. 45 f.
 
113
Siehe dazu bereits oben Abschn. 2.2.1.2.
 
114
Ebers, in: Schwintowski/Brömmelmeyer (Fn. 8), § 7 Rdn. 65; Prölss, in: Prölss/Martin (Fn. 5), § 7 Rdn. 42; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 168.
 
115
Zu dieser Möglichkeit oben Abschn. 2.2.1.2.
 
116
Vgl. Stockmeier VersR 2008, 717, 718; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 105.
 
117
Schimikowski, in: Rüffer/Halbach/Schimikowski (Fn. 1), § 7 Rdn. 14; Armbrüster, in: MüKoVVG (Fn. 3), § 7 Rdn. 105.
 
118
Vgl. dazu sowie allgemein zur mit der Beweislastumkehr verbundenen Missbrauchsproblematik, Armbrüster r+s 2008, 493, 498.
 
119
Siehe dazu schon oben Fn. 97.
 
120
Die Bemessung dieser Zeitspanne birgt zwar ein Rechts-, aber kein Beweisrisiko.
 
121
Siehe dazu oben Abschn. 2.3.1.
 
122
Vgl. Wandt, Versicherungsrecht (Fn. 9), Rdn. 285a.
 
Metadata
Title
Elektronische Datenträger als Informationsmedium
Die Erfüllung der Informationspflicht nach § 7 VVG durch die Übergabe einer CD-ROM oder eines USB-Stick
Author
Jens Hoffmann
Publication date
01-12-2011
Publisher
Springer-Verlag
Published in
Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft / Issue 5/2011
Print ISSN: 0044-2585
Electronic ISSN: 1865-9748
DOI
https://doi.org/10.1007/s12297-011-0172-0

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