Federal-Mogul Powertrain hat einen gestrickten Isolierschlauch für Anwendungen im Abgassystem entwickelt. Das Besondere ist an dem Textilhitzeschutz aus der ThermFlex-Produktfamilie ist der spezielle Strickprozess. Dadurch lässt sich nahezu jede Abgastrakt-Geometrie nachbilden. Neben dieser maßgeschneiderten Auslegung sind weitere Vorteile eine schnelle und einfache Installation sowie Einsparpotenziale bei Gewicht und Kosten. Die leichten, aus anorganischen Fasern wie Fiberglas, Basalt und Silikat gestrickten Isolierschläuche halten die erforderliche Wärme im Abgassystem.
Laut Federal-Mogul Powertrain lassen sich dadurch die Effizienz steigern und der Schadstoffausstoß reduzieren. Gleichzeitig schützen sie benachbarte Fahrzeugkomponenten vor Hitzeabstrahlung. Das Unternehmen hat eine Reihe verschiedener Textilgewebe für ThermFlex entwickelt. Je nach Spezifikation kann das Produkt Temperaturen bis zu 1100 ° Celsius standhalten, künftig sind – abhängig von der Materialauswahl – bis zu 1800 °Celsius möglich.
Ein gestricktes Hitzeschild ist bis 60 Prozent leichter
In Abhängigkeit von der Gestaltung und den weiteren Anforderungen lassen sich mit den Isolierschläuchen gegenüber konventionellen, starren Hitzeschilden laut Hersteller 40 bis 60 Prozent an Gewicht einsparen. Der Einbau bedarf keiner Spezialwerkzeuge und erfordert bei einer Länge von bis zu 500 Millimetern in der Regel weniger als fünf Sekunden. Darüber hinaus ermöglicht das Produktdesign einen Aufdehnungsgrad des Schlauchdurchmessers auf das bis zu Zweifache. So lässt sich der Textilhitzeschutz leicht über das betreffende Bauteil schieben.
Der Isolierschlauch umschließt damit leicht Flansche, folgt den Krümmungen der Abgasanlage und liegt auch bei komplizierter Rohrgeometrie besser an. Bei Bedarf lassen sich Lüftungsöffnungen integrieren, um Wärme gezielt von sensiblen Fahrzeugkomponenten wegzuleiten. Mittels Aussparungen für Halterungen kann zudem die Installation weiter erleichtert werden – Struktur und Funktion des Isolierschlauchs bleiben dabei intakt.
Vorteile der gestrickten Textilhitzeschilde
Bei der Herstellung seiner ThermFlex-Isolierschläuche setzt das Unternehmen im Übrigen auf eine eigene, computerbasierte Stricktechnologie. Dadurch seien eine schnelle Herstellung von Prototypen möglich. Zudem lässt sich die Vorlaufzeit für die Serienproduktion reduzieren und zusätzliche Werkzeugkosten vermeiden. Während des Strickprozesses wird ein fortlaufendes Garn mit einem speziellen Nadelstich verarbeitet, um die spezifischen Strickstrukturen zu erhalten. Weitere Produktmerkmale lassen sich über den Einsatz zusätzlicher fortlaufender Garne realisieren.
Um eine bestmögliche Passform zu erzielen, werden die Prototypen auf dem kundenspezifischen Rohr des Abgassystems modelliert und genau justiert. Der komplette Prozess der Prototypenherstellung beansprucht nur ein bis zwei Wochen. Mit den flexiblen ThermFlex-Textilhitzeschilden erweitert Federal-Mogul Powertrain sein Angebot im Bereich Systemschutz. Der Vertrieb erfolgt unter den Markennamen von Bentley-Harris und Federal-Mogul.