Eine Photovoltaik-Produktion in Europa und Deutschland über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ist laut einer aktuellen Studie wieder wettbewerbsfähig – wenn die Größe der Produktion stimmt.
Springer Fachmedien Wiesbaden
Während die Maschinen zur Herstellung von Solarmodulen noch immer hierzulande gefertigt werden, ist die Produktion der Zellen inzwischen fast vollständig nach Asien abgewandert. Dieser Prozess ließe sich nun aber umkehren; die Herstellung von Solarmodulen könnte auch in Europa wieder zu wettbewerbsfähigen Kosten und ohne staatliche Subventionen stattfinden. Voraussetzung dafür wäre laut einer vom VDMA beauftragten Studie des Fraunhofer ISE, welche die Kostenverhältnisse einer Produktion in Europa und China vergleicht, jedoch eine Produktionskapazität von wenigstens 5 Gigawatt pro Jahr. Das entspräche einem Dreißigstel der momentan auf der Welt installierten Produktionskapazität von circa 150 GW. Eine solche Fabrik würde ein Investment von gut 1 Milliarde Euro bedeuten und brächte mehrere Tausend direkte und indirekte neue Arbeitsplätze.
Weltweit waren Ende 2018 mehr als 500 Gigawatt (GW) Solarkapazität installiert, davon 120 GW in Europa sowie 46 GW in Deutschland. Die Stromerzeugungskosten lagen an vielen sonnigen Orten der Welt im Bereich von 2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Im weniger sonnenreichen Deutschland lagen sie nach VDMA-Angaben unter 5 Cent pro kWh. Die Preise für Module sind laut Studie in den vergangenen drei Jahren um die Hälfte gesunken, wobei die Nutzung von Solarstrom stetig zugenommen habe. Allein in Europa seien im letzten Jahr 11,5 GW Kapazität zugebaut worden, und für das Jahr 2020 rechnen die Autoren der Studie mit einem Zubau von weiteren 24 GW in der EU.