Tragetaschen aus Bioplastik, die als kompostierbar dem Kunden schmackhaft gemacht wurden, halten dieses Versprechen nicht. Zudem bestehen sie zu fast 70 Prozent aus Erdöl.
Eine von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) angestoßene Untersuchung hat gezeigt, dass die seit rund vier Jahren im Einzelhandel erhältlichen als ökologisch beworbenen Plastiktüten nicht umweltfreundlich und üblicherweise auch nicht kompostierbar sind. Die Tüten bestehen zu knapp einem Drittel aus maisbasierten Stoffen und zu mehr als zwei Dritteln aus Erdöl.
Bei Tests hatte sich gezeigt, dass eine Kompostierung nur bei über zwölf Wochen konstanter hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingesetzt hat. Dies entspricht allerdings nicht den Verhältnissen in üblichen Kompostierungsanlagen, die mit einer Verweildauer von ein bis acht Wochen arbeiten. Die Tüten müssen also heraus gesiebt und verbrannt werden.
Diese mangelhafte Kompostierungsfähigkeit wurde auf Nachfrage der DUH unter über 80 deutschen Kompostwerken bestätigt. Dabei gaben 98 Prozent der Betreiber an, dass sie keine Biokunststoffe kompostieren können. Die Bioplastiktüten müssen dort vor oder nach dem Kompostiervorgang als so genannte Störstoffe aussortiert und einer Weiterverarbeitung wie "normaler" Kunststoff unterzogen werden.
Aldi Nord, Aldi Süd und REWE haben zwischenzeitlich dem Druck nachgegeben und die "Bioplastiktüten" aus dem Sortiment genommen.
Nebenprodukte, Rückstände und Abfälle erläutert welche organischen Stoffe bei der Herstellung eines Produktes zum Ziel der stofflichen Nutzung anfallen, die als Biomasse zur Energiegewinnung genutzt werden. Dabei werden im einzelnen die Holzmasse, halmartige Biomassen, sonstige Biomassen und Abwässer betrachtet. Das vermeintliche "Bioplastik" gehört trotz der suggerierten Umweltverträglichkeit sicherlich in keine dieser Kategorien, da es nur durch Verbrennung wie "normaler Kunststoff" energetisch genutzt werden kann.