Die fortschreitende Internationalisierung und die damit einhergehende zunehmende Vernetzung der Weltwirtschaft sowie die auf Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie beruhende wachsende Virtualisierung der internationalen Zusammenarbeit, fuhren zu einer Dynamisierung der Märkte und mithin zu wachsender Komplexität und Unsicherheit im internationalen Marktgeschehen.1
Ein „(Arbeits-)team11” bezeichnet eine besondere Ausprägung einer Arbeitsgruppe12, welches über die Charakteristika einer Gruppe hinaus noch weitere, eigenständige Merkmale aufweist und sich dadurch von letzterer abgrenzt. Insofern entsprechen die konstituierenden Merkmale der Gruppe jenen des Teams, so dass der Begriff des Teams durch jene additionalen Charakteristika ergänzt werden muss, die die begriffliche Abgrenzung herbeiführen.
Der individuelle Charakter eines internationalen virtuellen Projektteams beruht auf dem Zusammenspiel der Merkmale von Team- und Projektarbeit51 im internationalen und virtuellen Kontext. Die einzelnen Merkmale ergänzen sich dabei nicht additiv zu einem neuen Phänomen, das allein die Summe seiner Teile darstellt, sondern wirken ineinander, so dass ein individueller Charakter durch die Synergie der Einzelmerkmale entsteht.
Der Kontext, dem virtuelle Projektteams gegenüber stehen, kennzeichnet sich durch verschiedenste „virtuellen Viren”,178 welche ihre Ursachen in der Internationalisierung und Virtualisierung, aber auch in der generellen Zusammenarbeit im Team finden und es vor Herausforderungen hinsichtlich der Gewährleistung ihrer Effektivität und Effizienz stellen. Im Folgenden gilt es zunächst, diese „virtuellen Viren” zu erkennen und ihre Wirkungsweise zu verstehen, um im Anschluss daran Ansätze ihrer Bekämpfung zu identifizieren.
Um die Entwicklung von Vertrauen in internationalen virtuellen Projektteams zu fördern, gilt es zunächst, das Phänomen der Vertrauensentwicklung ganzheitlich zu erfassen. Dabei steht insbesondere die Integration der Auswirkungen der computervermittelten Kommunikation (Virtualisierung) und der Interkulturalität der Beteiligten (Internationalisierung) in bestehende Ansätze zur Vertrauensentwicklung im Vordergrund der Betrachtung.
Da die subjektive Vertrauenstheorie im Mittelpunkt der Vertrauensentwicklung in internationalen virtuellen Projektteams steht - jede Vertrauenshandlung des Interaktionspartners wird auf ihrer Basis beurteilt - gilt es, kulturspezifische Unterschiede zu identifizieren. Das Bild des vertrauenswürdigen Gegenübers, welches die subjektive Vertrauenstheorie beschreibt, wird allerdings zumeinst unterbewusst zur Beurteilung von Handlungen herangezogen. Um die „Bilder” verschiedener Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu beschreiben, besteht demnach eine der wesentlichen Aufgaben einer Untersuchung darin, die subjektive Vertrauenstheorie der Beteiligten zu explizieren.
Sowohl die empirische Analyse als auch das zuvor entwickelte theoretische Modell zur Vertrauensentwicklung in internationalen virtuellen Projektteams weisen auf potenzielle Ansätze zur Förderung der Vertrauensentwicklung in deutsch-chinesischen virtuellen Projektteams hin.
Ausgehend vonder sukzessiven Entwicklung einer Arbeitsdefinition internationaler virtueller Projektteams wurden die Charakteristika von Teamarbeit, Projektarbeit, Internationalisierung und Virtualisierung herausgearbeitet und ihr Zusammenwirken in einem individuellen Chancen- Risiko-Profil dargestellt.
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Erfolgreiche Teamarbeit in deutsch-chinesischen Projekten