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2020 | OriginalPaper | Chapter

4. Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse: Das Lateinamerika-Bild in der Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, tageszeitung und Der Spiegel von 2000 bis 2014

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Zusammenfassung

Im Mittelpunkt der vorliegenden Inhaltsanalyse steht die Darstellung der Konstruktion des Lateinamerika-Bildes in den vier ausgewählten Presseorganen (SZ, FAZ, taz und Der Spiegel) von 2000 bis 2014 mithilfe der zuvor erhobenen quantitativen Daten. Der Zweck ist, eine empirisch belegte Untersuchung des Lateinamerikabildes bzw. eine „Re-Rekonstruktion“ der Medienrealität zu gewährleisten. Für eine auf dem „Rekonstruktion-Dekonstruktion-Ansatz“ basierende Analyse sind drei Qualifikationen notwendig: inhaltsanalytische, gegenstandsanalytische und medientheoretische Fähigkeiten (vgl. Methodenauseinandersetzungen). Für das Verständnis der Entstehungsbedingungen und des Wirkungsprozesses der Berichterstattung sind die Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse allerdings begrenzt.

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Footnotes
1
Für methodologische Anmerkungen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung über das Verhältnis und die Vergleichbarkeit zwischen Medieninhalt und „Wirklichkeit“ siehe Abschnitt 2.​4.​1.
 
2
Laut der Inhaltsanalyse und Informationen der deutschen Botschaften in Lateinamerika verfügte die FAZ bis 2014 über zwei feste Korrespondenten in Buenos Aires, Dr. Josef Oehrlein und Carl Moses, und ab 2013 über einen weiteren in Sao Paulo, nämlich Matthias Rüb. Eva Karnofsky hat als Korrespondentin bis 2003 für die SZ in Buenos Aires gearbeitet und seit 2006 schreibt Peter Burghardt für die Zeitung aus der Hauptstadt Argentiniens. Jens Glüsing vertritt das Magazin Der Spiegel in Rio de Janeiro. Die taz hat ein paar freie Journalisten, die regelmäßig für das Blatt schreiben, wie beispielsweise Andreas Behn aus Rio de Janeiro, Ingo Malcher und Jürgen Vogt (auch für SZ) aus Buenos Aires, Gerhard Dilger aus Porto Alegre, Anne Huffschmid und Wolf-Dieter Vogel aus Mexiko.
 
3
Von 1.385 Artikeln der FAZ, durchschnittlich circa 92 pro Jahr, dividiert durch 20
 
4
In dieser genauen Reihenfolge – Brasilien, Argentinien, Mexiko, Kuba und Kolumbien/Venezuela (vgl. nächster Abschnitt) – sind die Staaten, die am meisten Platz in der Presse erhalten.
 
5
Der relative Standardfehler beschreibt eine Abmessung zur Normierung des Standardfehlers. Bringt man den Standardfehler in Zusammenhang mit dem Mittelwert, bekommt man eine Abmessung, die Vergleiche zwischen verschiedenen Daten bzw. Ländern erlaubt. Zur Interpretation des Wertes ist es empfehlenswert, nur relative Standardfehler unter 25 % einzubeziehen (vgl. United Nations 2005, S. 158).
 
6
Nur Beiträge ab 150 Wörtern wurden in die Stichprobe einbezogen (siehe Abschnitt 3.​2.​1.​5).
 
7
Dieses Unterkapitel ist teilweise abgeleitet aus einem Artikel (vgl. Cazzamatta 2018), der in The Journal of International Communication am 3.7.2018 veröffentlicht wurde und online verfügbar ist: https://​www.​tandfonline.​com/​doi/​abs/​10.​1080/​13216597.​2018.​1492433
 
8
Fischer Weltalmanach.
 
9
Für Peter Hallward (2004) waren die Ereignisse in Haiti ab 2001 weniger eine Krise der Menschenrechte, wie von den Medien porträtiert wurde, sondern vielmehr ein Low-Level-Krieg zwischen den Elementen der früheren Streitkräfte und der gewählten Regierung, die solche Truppen demobilisierte. Im April 2003 versuchte Aristide Unterstützung im Land zu bekommen, indem er Frankreich aufforderte, die von Haiti zwischen 1825 und 1947 als eine Kompensation für die Unabhängigkeit bezahlten 90 Millionen Franc zurückzuzahlen. Trotz aller wirtschaftlichen und sozialen Probleme besaßen Aristide und seine Partei Lavalas noch große Popularität innerhalb der armen Bevölkerung. Das wahre Ziel der am 29. Februar 2004 begonnenen Besetzung war eine solche Unterstützung zu stillen oder auszulöschen (vgl. Hallward 2004, S. 44). Für die Besetzung stimmten die fünf stetigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und noch Deutschland, Angola, Benin, Brasilien, Chile, Spanien, Philippinen, Pakistan und Rumänien. Unter der Führung Brasiliens wurden Truppen nach Haiti geschickt zur „Förderung der demokratischen Regierung“ und „Ermächtigung der haitianischen Bevölkerung“ (ebd.). Es war ein Versuch, den Staatsstreich zu legitimieren. Aristide war für viele Verbrechen verantwortlich, aber die Kräfte, die das Land 2004 eroberten, waren meist Erben der von der US installierten Armee und paramilitärischen Terroristen (vgl. Chomsky 2004). Die Lavalas-Führung beging sichtbare Fehler und musste viel von ihrer Niederlage lernen. Aber sie war die einzige Organisation des letzten Jahrhunderts, die in der Lage war, die haitianische Masse erfolgreich sozial und politisch gegen ihre unerträglichen Bedingungen zu mobilisieren (vgl. Hallward 2004, S. 242).
 
10
Die Studie (vgl. Wöhlcke 1973) untersucht das Lateinamerika-Bild im Jahr 1970 (vom 01.01. bis 31.12.) in den folgenden Presseorganen: „Die Welt“, Frankfurter Allgemeine“, „Handelsblatt“, „Der Spiegel“, „Neue Zürcher Zeitung“, „Neues Deutschland“ und „Le Monde“. Wie bei der vorliegenden Arbeit wurde die Kategorie „Lateinamerika“ einbezogen, um Texte zuzuordnen, die Lateinamerika allgemein oder mehrere Länder gleichzeitig betrafen.
 
11
Brasilien und Mexiko sind „Spitzenreiter“ bei deutschen Auslandsinvestitionen jeweils mit 19,40 € Mrd. (46 % des ADI in Lateinamerika) und 9 € Mrd. (22 % des ADI), mit großem Abstand gefolgt von Argentinien mit 2,40 € Mrd. (2,4 %) (vgl. Foster 2016).
 
12
Dieses Unterkapitel ist teilweise abgeleitet aus einem Artikel (vgl. Cazzamatta 2018), der in The Journal of International Communication am 3.7.2018 veröffentlicht wurde und online verfügbar ist: https://​www.​tandfonline.​com/​doi/​abs/​10.​1080/​13216597.​2018.​1492433
 
13
Alle Fälle gingen in eine Faktorenanalyse der 20 Länder Lateinamerikas ein. Die statistischen Angaben stammen aus dem Fischer Weltalmanach (vgl. Albrecht und Berié 2014), dem CIA-World-Fact-Book (vgl. CIA 2016) und dem SCImago Journal & Country Ranking (vgl. SJR 2014). Es wurde das Total der wissenschaftlichen Publikationen von 1996 bis 2014 angenommen. In einer Korrelationsanalyse in SPSS weisen die vier Faktoren (Bevölkerung, BIP, Publikationen und militärischer Aufwand) eine starke Korrelation untereinander auf (0.916 bis 0.993 nach Pearson je nach Paarweisen), was auch zeigt, dass sie für eine Faktorenanalyse auch gut geeignet sind.
 
14
Die statistischen Auskünfte kommen aus den Regional- und Länderprofilen des UNESCO Instituts für Statistik (vgl. UNESCO 2014) und aus der World-Bank-Datenbank (vgl. World Bank, 2015). Die sozioökonomischen Faktoren sind auch miteinander gut korreliert (0.6 bis 0.8 nach Pearson je nach Paarweisen).
 
15
In Bezug auf den Faktor „Nähe“ unterscheidet man zwei Konzepte: die Intensität von sozialen Beziehungen und die Ähnlichkeit der Nationen (vgl. Hagen et al. 1998, S. 65).
 
16
Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland (Bundesamt 2015): https://​www.​destatis.​de/​DE/​ZahlenFakten/​Gesamtwirtschaft​Umwelt/​Aussenhandel/​Aussenhandel.​html
 
17
Globale „All-Ways“-Analysen von Nachrichtenflüssen (vgl. Schramm 1959; vgl. Sreberny-Mohammadi und Grant 1985; vgl. Tiele 2010) bewerten die gegenseitige Berichterstattung aller möglichen Länderpaare, was hierbei nicht der Fall ist. Solche internationalen Studien benutzen die Distanz zwischen den Hauptstädten der berichteten und berichtenden Länder, um die geografische Nähe zu ermitteln. Allerdings werden die Werte nach Kontinenten gruppiert. Da die vorliegende Arbeit nur einen Kontinent berücksichtigt, lässt sich die Distanz nicht statistisch sinnvoll messen.
 
18
Im Lauf der massiven Emigration des 19. Jahrhunderts ging eine geringe Anzahl der Deutschen nach Lateinamerika. Die Zielnationen waren überwiegend in Südamerika – Brasilien, Argentinien und Chile –, während die Emigration nach Mexiko und Zentralamerika eigentlich untergeordnet blieb (vgl. Barbian 2014, S. 49). Obwohl viel mehr deutsche Auswanderer nach Nordamerika emigrierten, war die Bedeutung Lateinamerikas für die Erhaltung des „Deutschtums“ unter den Emigrierten größer durch ihre Sammlung in den Siedlungskolonien und daher bedeutsamer für den Zusammenhang zwischen „Auslandsdeutschen“ und „auswärtiger Kulturpolitik“ (vgl. Barbian 2014, S. 19). Im Jahr 1964 sprach das Institut für Auslandsbeziehungen (ifA) von 1,1 Millionen Deutschsprachigen in Brasilien, 250.000 in Argentinien und 45.000 in Chile (ebd.: 192–194).
 
19
Mit Angaben vom United Nations Development Programme (vgl. UNDP 2104).
 
20
In der Literatur wird der Wert einer positiven oder negativen Korrelation nach Pearson von .10 bis .29 als klein, von .30 bis .49 als medium und von .50 bis 1.0 als groß betrachtet (vgl. Pallant 2004, S. 126).
 
21
Auf eine multiple Regressionsanalyse wurde aus zwei Gründen verzichtet. Zum einen ist das Sample von zwanzig Ländern zu klein. Empfehlenswert laut Literatur ist eine Größe nach der Formel, in der „n“ die Anzahl von unabhängigen Variablen beschreibt (vgl. Pallant 2004, S. 142). Bei unserem Beispiel geht es um vier unabhängige Variablen („Machtstatus“, „wirtschaftliche Nähe“, „sozioökonomische Status“ und „räumliche Nähe“). Das bedeutet, man sollte idealerweise ein Minimum von 82 Ländern haben. Zudem sind die Variablen „Machtstatus“ und „wirtschaftliche Nähe“ (Außenhandel) im Fall Lateinamerikas sehr stark miteinander korreliert, wie die Korrelationsdiagnose bei SPSS (Toleranz und VIF. Toleranz) aufwies. Da eine Kollinearität zwischen diesen zwei unabhängigen Variablen vorhanden ist, würde die Analyse kein gutes Modell ergeben. Darüber hinaus wurden bei der Kontrolle der Voraussetzungen für eine Regressionsanalyse zwei Ausreißer-Fälle konstatiert, nämlich Brasilien und Mexiko (Überprüfung der Mahalanobis- und Cook-Distanz). Nach der Cook-Distanz-analyse sind Werte größer als 1 potenzielle statistische Probleme. Daher wurde die Korrelationsanalyse ohne Brasilien und Mexiko wiederholt, um die Ergebnisse nicht zu verzerren.
 
22
Eva Karnofsky (SZ), Peter Burghardt (SZ), Ingo Malcher (SZ/FAZ), Carl Moses (FAZ), Joseph Oehrlein (FAZ) und Jürgen Vogt (taz).
 
23
Christian Geinitz (FAZ) und Wolf-Dieter Vogel (taz).
 
24
Wöhlcke führte eine quantitative Inhaltsanalyse der lateinamerikanischen Länder von 01.01.1970 bis 31.12.1970 durch. Untersucht wurden folgende Presseorgane: Die Welt, Frankfurter Allgemeine, Handelsblatt, Der Spiegel, Neue Züchter Zeitung, Neues Deutschland und Le Monde.
 
25
In der vorliegenden Arbeit wurden „Innenpolitik“ und „Außenpolitik oder Internationales“ getrennt codiert. Allerdings wird manchmal die summierte Anzahl von beiden unter der allgemeinen Kategorie „Politik“ dargestellt, um die Vergleichbarkeit zwischen den früheren Studien Lateinamerikas und anderen Weltregionen zu erleichtern.
 
26
vgl. bspw. Hafez 2002b; Wöhlcke 1973; Roemeling-Kruthaup 1991; Pütz 1993; Nafroth 2002; Busch 2005.
 
27
Schließt man Beiträge über „Tourismus & Reiseberichte“ aus, wird die Prozentanzahl von „Kultur & Gesellschaft“ 14,02 %.
 
28
Wird „Tourismus & Reiseberichte“ als unabhängiger Bereich außerhalb „Kultur & Gesellschaft“ codiert, dann nimmt „Wirtschaft & Finanzen“ den zweiten (15,22 %) und „Kultur & Gesellschaft“ (14,02 %) den dritten Platz der Sachgebiete ein, über die in der Lateinamerika-Berichterstattung am häufigsten berichtet wurde.
 
29
Eine Studie aus den 70er-Jahren konstatierte für die Auslandsberichterstattung Lateinamerikas eine Politikzentrierung zwischen 60 % und 80 % je nach Zeitung (vgl. Wöhlcke 1973, S. 26). Die Politik-Berichterstattung über Nordafrika und den Nahen und Mittleren Osten (von 1955 bis 1994) beträgt zwischen 57,3 % und 88,5 % je nach Presseorgan (vgl. Hafez 2002a, S. 49); Nafroth bestätigt zudem in Bezug auf die Japanberichterstattung auch die Dominanz der Thematik (vgl. Nafroth 2002, S. 166). Eine Studie über die Darstellung Koreas (1960–1992) stellt eine Prozentangabe der „Innenpolitik“ von 25,4 bis 72,6 % je nach Jahren dar, obwohl andere politische Themen (Außenpolitik, Beziehung zwischen Südkorea und Nordkorea, Verteidigung, Recht und Ordnung) getrennt codiert wurden (vgl. Oh 2002, S. 169). Das heißt, es ging noch viel mehr um Politisches. Weitere Untersuchungen zum Beispiel über das Image Russlands (1985–1995) bekräftigen ebenfalls die Politikzentrierung im Vergleich zu anderen Themen (vgl. Seifert 2003, S. 149). Aber nicht immer ist die Politikzentrierung so stark ausgeprägt. Im Fall von China beträgt „Politik“ eine kleinere Prozentzahl, nämlich 37 % der Berichterstattung (Innenpolitik + Internationales) im Jahr 2008; Bieber zeigt auch in Hinsicht auf China 2008, dass die meisten Artikel nicht unbedingt aus dem Ressort Politik stammen (26,8 % im Gegensatz zu 33,4 % beim Ressort „Redaktionelle Extrabeilage“), aber andererseits sind die meisten Beiträge dem thematischen Sachgebiet Politik zuzuordnen (vgl. Bieber 2011, S. 88). Bei der Berichterstattung Italiens (September und Dezember 1990 + März und Juni 1991) erhielt die Politik den vierten Platz hinter Sport, Wirtschaft und Kultur. Trotzdem ist es wichtig anzumerken, dass die Vergleichbarkeit der Studien immer etwas schwierig ist, da es meistens um unterschiedliche Zeiträume, Darstellung der Daten und empirische Methoden geht. Die Mehrheit der Studien betrachtet nur Hauptthemen, ohne sie unter entsprechenden Sachgebieten zu codieren, allerdings kann man trotz Abweichungen das Gewicht von Politik noch beobachten.
 
30
Unter Subthema versteht man, welches konkrete Ereignis unter einem Thema codiert wurde. Der Bürgerkrieg in Kolumbien gehörte zu dem Thema „politische Konflikte“, das dem Sachgebiet „Innenpolitik“ zuzuordnen ist.
 
31
Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia.
 
32
Ejército de Liberación Nacional.
 
33
Fernando de la Rúa (1999–2001 – Rücktritt am 20.12.2001); Ramón Puerta (Senatspräsident als Übergangspräsident); Adolfo Rodriguez Saá (ernannt durch den Senat und Rücktritt eine Woche nach der Bekanntgabe der Zahlungsunfähigkeit); Eduardo Camaño (Parlamentspräsident als Übergangspräsident); Eduardo Duhalde (ernannt durch den Senat).
 
34
In der Stichprobe wurden lediglich zwei Beiträge (von der FAZ und der taz) über die außenpolitische Konsequenz der Lugos-Entmachtung gefunden, nämlich die Sanktionen des regionalen Bündnisses Mercosur, die unter dem Bereich „Außenpolitik“ eingeordnet wurden. Daher wurde die Grundgesamtheit wieder analysiert. Insgesamt publizierte die FAZ vier Artikel, die SZ bloß einen Text und die taz sechs Beiträge (Nachrichten aus den Online-Redaktionen wurden nicht berücksichtigt) – sehr wenig im Vergleich zu den Staatsstreichen in Haiti 2004 und Honduras 2009, die durch viel mehr Gewalt geprägt waren.
 
35
Für eine detaillierte Beschreibung und ausführliche Analyse von Amtserhebungsverfahren in Lateinamerika siehe (Pérez Liñan 2007; Llanos et al. 2012; Wollrad und Wachendorfer 2012).
 
36
Die vorliegende Inhaltsanalyse wurde von 2000 bis Ende 2014 durchgeführt, daher bleibt der Impeachment-Prozess in Brasilien ausgeschlossen. Allerdings kann vermutet werden, dass sich die Häufigkeit der „Politik“-Berichterstattung Brasiliens deutlich erhöht hat, was bis Ende 2014 nicht der Fall war, insbesondere wenn man über die Politik Lateinamerikas im Zusammenhang mit politischen Krisen spricht.
 
37
I (von 2000 bis 2004), II (von 2005 bis 2009) und III (von 2010 bis 2014).
 
38
„Schwarze Flaggen am Himmel über Havanna“ (09.02.2006).
 
39
„Gemeingefährliches Liedgut“ (SZ, 24.03.2004).
 
40
„Kritik an deutscher Bürgschaft für Atommeiler“ (SZ, 11.07.2011).
 
41
„Die Regenwald-Revolte der Union“ (taz, 18.10.2011); „Ecuador akzeptiert 
Vorschlag für Yasuní“ (SZ, 04.05.2012).
 
42
„Scharfschützengewehre fürs Bürgerkriegsland“ (SZ, 09.08.2014).
 
43
Die Grundstaaten des Mercosur sind Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Im Jahr 2006 ist Venezuela beigetreten. Als assoziierte Mitglieder gelten Chile, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien.
 
44
„Eigentor in Südamerika“ (taz, 31.07.2012).
 
45
„Sympathie und Distanz. Die Beziehungen zwischen Hugo Chávez und der kolumbianischen Guerilla sind wechselhaft“ (FAZ, 25.05.2011); „Chávez: Wir dulden keine FARC. Venezuela bekräftigt gute Beziehungen zu Kolumbien“ (FAZ, 04.06.2011); „Venezuela meldet sich zurück. Die Ölquellen sprudeln wieder“ (FAZ, 08.03.2003); „Kontakte zu FARC in Venezuela“ (FAZ, 05.05.2011).
 
46
„Ausufernde Proteste. Argentinien und Uruguay streiten über Fabrik am Grenzfluss“ (SZ, 10.06.2006); „Am Schmutz des großen Flusses. Argentinien wehrt sich gegen zwei Papierfabriken, die Uruguay an der Grenze errichten lässt“ (SZ, 03.02.2006); „Argentinien und Uruguay zufrieden“ (FAZ, 22.04.2010).
 
47
„Sehr viele Ameisen, keine einzige Anakonda“ (FAZ, 06.03.2015).
 
48
„Aufruhr im Paradies“ (SZ, 19.06.2010).
 
49
„Aktionärsversammlungen (2): Siemens und Belo Monte“ (taz, 03.02.2013).
 
50
„Hungern für den Fluss“ (SZ, 14.12.2007).
 
51
Für eine qualitative Diskursanalyse der Berichterstattung über die Lockerung des Waldgesetzes siehe (Cazzamatta 2014).
 
52
„Alternativen zur Entwicklung“ ist anders zu verstehen als „alternative Entwicklung“. Der letzte Begriff bezieht sich auf das Grundprinzip von Entwicklung als Fortschritt, Eigenschaft der Geschichte und erforderliche Ausbeutung der Natur. Die „alternativen Entwicklungen“ präsentieren andere Formen der Naturaneignung. Hier geht es um die Rolle des Staates, Ressourcen und Produktionsmittel als Kapital, die Nutzung der Wissenschaft zur Minimierung der Umweltschäden und die Implementation von Ausgleichsmaßnahmen, um die Konsequenzen für die betroffene Bevölkerung zu reduzieren. Andersherum beabsichtigten die „Alternativen zur Entwicklung“ einen bedeutsamen Wandel dieses Grundkonzeptes von Entwicklung. Veränderung des Instrumentariums oder Formen der Naturförderung werden als nicht genug angesehen. „Die klassische Fortschrittsidee westlichen Ursprungs wird in Zweifel gezogen und es wird nach Alternativen gesucht, die anderen Vorstellungen von Wohlstand und gutem Leben entsprechen“ (Gudynas 2012, S. 145).
 
53
„Kein Ansturm auf Banken in Uruguay“ (FAZ,07.08.2002).
 
54
„Uruguays Sparer gucken in die Röhre“ (taz, 05.08.2002).
 
55
„Uruguay gibt 
Peso-Kurs frei“ (SZ, 22.06.2002).
 
56
„Uruguay tilgt IWF-Schulden“ (FAZ, 11.11.2006).
 
57
„Die Stunde der Geier“ (Der Spiegel, 21.07.2014).
 
58
„Argentinien trotzt den Hedgefonds“ (S, 01.08.2014).
 
59
„Die Probleme mit dem Ethanol“ (taz, 12.03.2011).
 
60
„Die grünen Ölfelder Südamerikas“ (FAZ, 13.09.2006).
 
61
„Blut und Milch“ (taz, 02.06.2012).
 
62
Jeder Buchstabe ist Schwerstarbeit“ (FAZ, 15.10.2003).
 
63
„Sie spielen um die Zukunft“ (taz, 22.06.2013).
 
64
„Vorreiter Chile“ (FAZ, 26.03.2009).
 
65
„Allmacht Musik. Das deutsche Bundesjugendorchester studiert in Venezuela die befreiende Kraft des Drills“ (FAZ, 09.08.2006).
 
66
„Neue Augenklinik eröffnet. Sehbehinderte in Haiti dank Spendenaktion nun besser versorgt“ (FAZ, 21.07.2007).
 
67
„Tanzen zu mexikanischen Liedern – Sammeln für Straßenkinder“ (FAZ, 23.02.2002).
 
68
Südamerika hatte 2016 insgesamt dreizehn Goethe-Institute – Bolivien, Chile, Kolumbien, Peru, Uruguay, Venezuela, zwei in Argentinien (Buenos Aires und Cordoba) und zuletzt fünf in Brasilien (Curitiba, Porto Alegre, Rio de Janeiro, São Paulo und Salvador). Zudem verfügt Mexiko auch über ein Institut. In anderen Ländern gibt es manchmal nur „Goethe-Zentren“, d. h. „ausländisch-deutsche Kulturgesellschaften“, die mit dem Goethe-Institut einen Kooperationsvertrag abgeschlossen haben (vgl. Goethe-Institut, 2016).
 
69
Evangelische Freikirche.
 
70
Musikprojekt des US-amerikanischen Gitarristen Ry Cooder und des kubanischen Produzenten Juan de Marcos Gonzáles, in dem Meister der kubanischen Musik aus der 40er- und 50er-Jahren zusammengestellt und aufgenommen wurden. Das Album wurde zu einem großen Erfolg der Kategorie „Weltmusik“.
 
71
Die Welt als Wille zum Bösen. Warum man in Kuba in der vierten Dimension schreibt, aber verdorbene Luft atmet: Fünfundzwanzig junge Erzähler und die Hässlichkeit der Revolution.
 
72
Im Jahr 2011 stellte das Auswärtige Amt eine Zunahme von 25 % der deutschen Touristen fest (vgl. Auswärtiges Amt, 2016).
 
73
„Ex-Manager von Siemens angeklagt in Argentinien“ (FAZ, 30.12.2013).
 
74
In der Stichprobe wurden Beiträge von Januar bis Mai 2010 gefunden und später im März 2011 und Januar 2012 (als Erinnerung und aktuelle Situation zwei Jahre danach). Im Fall des Bergwerkdramas in Chile wurde von September bis Oktober berichtet und dann später im Januar 2011.
 
75
„Und jetzt berichten alle über Haiti“ (FAZ, 16.01.2010).
 
76
Unter den untersuchten Presseorganen sind die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Passauer Neue Presse, das Freies Wort, TZ und Express vom 01. bis 30. September und vom 01. bis 31. Dezember 1990 und später vom 01. bis 31. März und vom 01. bis 31. Juni 1991.
 
77
70,50 % der Beiträge über „Kultur und Gesellschaft“ wurden von den Zentralredaktionen geschrieben. Beim Sachgebiet „Forschung, Wissenschaft und Technik“ liegt diese Anzahl bei 76,50 %.
 
78
Dieses Unterkapitel ist teilweise abgeleitet aus einem Artikel (vgl. Cazzamatta 2020c), der in Global Media and Communication 16/(3) veröffentlicht wird.
 
79
Hier werden zwei Sachgebiete („Katastrophen, Krankheiten, Unfälle & Unglücke“ + „Verbrechen & Kriminalität“ addiert).
 
80
E-Mail-Interview mit Eva Karnofsky, ehemalige SZ-Korrespondentin, am 13.02.2018.
 
81
Die Ausprägung „Naturkatastrophen & Unfälle“ (5) wurde hierzu nicht einbezogen.
 
82
35.000 Mitglieder in 309 Banden in El Salvador und 3.000 Anhänger in 386 Banden in Guatemala (vgl. Zinecker 2006, S. 143).
 
83
„Ein Coup gegen den Umsturz. Die Putschisten in Honduras wollten Zelayas Verfassungspläne vereiteln“ (FAZ, 30.06.2009).
 
84
„Die Stunde der Caudillos“ (Der Spiegel, 06.07.2009).
 
85
„Erneut Machtwechsel in Venezuela“ (taz, 15.04.2002).
 
86
Das Phänomen bezieht sich auf den Erdgasboom der Niederlande in den 60er-Jahren, der als Flucht der Ressourcen bekannt wurde. Es beschreibt Länder mit großen Rohstoffreserven, die anfänglich sogar bedeutsame Ausfuhreinnahmen aufweisen. Allerdings stimuliert sie nicht nur eine ausgedehnte Staatsausgabe und Verschuldung, sondern löst eine stetig überbewertete Währung aus, deren aufsteigender Wert andererseits die globalen Wettbewerbsfähigkeiten der Binnenmärkte einschränkt. Zu erwarten ist daher eine Phase der von niedrigen Weltmarktpapier für die Rohstoffe verursachten Deindustrialisierung und nachher eine Liquiditätskrise, die demgegenüber meistens mit Abwertungen der Währung und Reduzierung des Staatshaushalts zusammenlaufen (vgl. Burchardt 2006, S. 97). Der Rohstoffsektor ist dann für die Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage wieder verantwortlich, die Stabilität verursacht nach einer Weile dagegen die Erhöhung der Rohstoffpreise, die zunächst von einer Stärke der Währung begleitet wird und der Teufelskreis beginnt von Anfang an neu. Daher beschreibt man diesen Boom als Krankheit, die in Venezuela für stetige Rezession verantwortlich ist (ebd.).
 
87
„Herbst und Frühling des Präsidenten“ (SZ, 19.04.2002).
 
88
„Das Ende eines Populisten“ (Der Spiegel, 15.04.2002).
 
89
„Begrenzte Vollmachten“ (taz, 16.01.2007).
 
90
„Auf dem Weg zum Petro-Sozialismus“ (FAZ, 12.11.2007).
 
91
„Panama feiert seinen Kanal auf einer riesigen Baustelle“ (FAZ, 15.08.2014).
 
92
„Warum brannte der Supermarkt ab?“ (FAZ, 05.08.2004).
 
93
„300 000 Tote in Haiti befürchtet“ (SZ, 23.02.2010).
 
94
„Port-au-Prince: ein Haufen Schutt“ (taz, 14.02.2010).
 
95
„In Haiti stehen die Knochensägen nicht still“ (taz, 26.01.2010).
 
96
„Die Blicke der Überlebenden“ (taz, 30.01.2010).
 
97
„Klinik in Haiti wohl nicht zerstört“ (FAZ, 14.01.2010).
 
98
„Trinkwasser für Menschen in Haiti“ (FAZ, 16.01.2010).
 
99
Dieses Unterkapitel ist teilweise abgeleitet aus einem Artikel (vgl. Cazzamatta 2020b), der in Brazilian Journalism Research am 30.04.2020 veröffentlicht wurde und online verfügbar ist: https://​bjr.​sbpjor.​org.​br/​bjr/​article/​view/​1247
 
100
„Alter Präsident, ganz neue Töne“ (taz, 06.08.2012).
 
101
„Zangenangriff im Regenwald. Kolumbien kontra Ecuador und Venezuela: Die Tötung von FARC-Rebellen lässt einen lange schwelenden Konflikt offen ausbrechen“ (SZ, 04.03.2008).
 
102
„Nach Venezuela will auch Ecuador verstaatlichen“ (FAZ, 25.05.2009).
 
103
„Venezuela bringt Bolivien ins Spiel. Besetzung des Sicherheitsrats der UN weiterhin umstritten“ (SZ, 26.10.2008).
 
104
„Ölfeld in Brasilien entdeckt Land könnte zu wichtiger Exportnation aufsteigen“ (SZ, 10.11.2007).
 
105
„Aus der Welle wird ein Tsunami. Südamerika zittert: Die Aktienkurse an den Börsen in Brasilien, Argentinien und Mexiko-Stadt fallen. Die Kapitalismuskritiker fühlen sich bestätigt“ (SZ, 08.10.2008).
 
106
„Bolivien lehnt sich an Kuba an Morales in Havanna: ‚Castro und Chávez unsere Kommandanten‘“ (FAZ, 02.01.2006).
 
107
„Zweihundert Jahre Einsamkeit. Alles musste sich ändern, damit alles beim Alten bleibt: Lateinamerika feiert seine Unabhängigkeit und sucht weiter nach sich selbst“ (SZ, 03.04.2010).
 
108
Obwohl die vorliegende Arbeit keine systematische qualitative Inhaltsanalyse betreibt, wurden ein paar auffällige und häufig auftretende Attributzuschreibungen bezüglich der Präsidenten der Länder gegen den Washington-Konsens, insbesondere bei den Kategorien „Prominenz“ und „Personalisierung“, beobachtet. Die Beispiele sind rein illustrativ und es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit bzw. Verallgemeinerung erhoben.
 
109
Dieses Unterkapitel ist teilweise abgeleitet aus einem Artikel (vgl. Cazzamatta 2020b), der in Brazilian Journalism Research am 30.04.2020 veröffentlicht wurde und online verfügbar ist: https://​bjr.​sbpjor.​org.​br/​bjr/​article/​view/​1247
 
110
„Das bolivarische Ich. Ansätze zum Totalitarismus: Die Macht des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez wächst“ (FAZ, 12.01.2007).
 
111
„Der Lautsprecher aus Caracas“ (SZ, 13.05.2008).
 
112
„Der reiche Onkel aus Caracas. Von Kuba bis Syrien: Bei der Präsidentschaftswahl in Venezuela fiebern weltweit Partner der Petro-Diplomatie mit“ (08.10.2012).
 
113
„Ortega-Gegner siegt bei Wahl in Nicaragua“ (SZ, 06.11.2001).
 
114
„Ortega in Nicaragua wiedergewählt Opposition: Wahl ist verfassungswidrig“ (FAZ, 08.11.2011).
 
115
„Ein ganz neuer ‚Vielvölkerstaat‘; Mit neuer Schärpe und Medaille tritt Evo Morales seine zweite Amtszeit an und proklamiert den ‚Tod eines Kolonialstaats und die Geburt eines plurinationalen Staates‘“ (taz, 25.01.2010).
 
116
„Bolivianische Roßkur. Präsident Sánchez de Lozada in der Enge“ (FAZ, 21.02.2003).
 
117
„Ein Putsch zurück in die Vergangenheit. Das Militär in Honduras entmachtet einen linken Präsidenten – aber nicht mal die USA finden das gut“ (SZ, 30.06.2009).
 
118
„Druck auf Putschisten zeigt Wirkung; De-facto-Präsident Micheletti scheint für Rückkehr des gestürzten Zelaya bereit zu sein“ (taz, 31.07.2009).
 
119
„Der Putsch, der keiner sein soll. Mit dem Staatsstreich in Honduras holt die Geschichte ein Land ein, das schon oft Experimentierfeld für die Kolonisierung Zentralamerikas war“ (SZ, 11.09.2009).
 
120
„Nein zur Fälschung“ (Der Spiegel, 17.04.2000).
 
121
„Siegreicher Revolutionär in Anzug und Designerbrille“ (SZ, 17.03.2009).
 
122
„Präsident im Guerilla-Vehikel. In El Salvador hat der Fernsehmann Funes die Wahl gewonnen“ (FAZ, 17.03.2009).
 
123
„Der Gute Stern des Tyrannen“ (Der Spiegel, 07.08.2009).
 
124
„Der kubanische Patient. Kurz vor seinem 80. Geburtstag wird klar, dass auch der älteste Revolutionär vergänglich ist, aber zumindest vorläufig bleibt die Macht in der Familie“ (SZ, 02.08.2006).
 
125
Dieses Unterkapitel ist teilweise eine Erweiterung eines Aufsatzes (vgl. Cazzamatta 2020d), der in Galáxia 44 (2020) veröffentlicht wird. http://​dx.​doi.​org/​10.​1590/​1982-25532020245236
 
126
„Argentinien trotzt den Hedgefonds“ (SZ, 01.08.2014).
 
127
Viele Autoren in diesem Bereich weisen darauf hin, dass die statistische Signifikanz gemeldet werden sollte, aber trotzdem ignoriert wird. Der Schwerpunkt sollte sich auf den Anteil der geteilten Varianz zwischen den Variablen konzentrieren (vgl. Pallant 2004, S. 127).
 
128
Dieses Unterkapitel ist teilweise eine Erweiterung eines Aufsatzes (vgl. Cazzamatta 2020a), der in Studies in Communication Sciences 20/1 (2020) online vorveröffentlicht wurde und online verfügbar ist:  https://​doi.​org/​10.​24434/​j.​scoms.​2020.​01.​002
 
129
Berechnet durch Zusammengehörigkeit zu den G20-, G4-, OECD-Ländern und Ähnlichkeit der politischen Systeme nach Freedom-House-Klassifizierung.
 
130
Erstaunlicherweise zeigen die kleinen Länder – Dom. Republik (46,7 %), El Salvador (38,1 %) und Guatemala (33,8 %) – eine similäre Anzahl von Artikeln, die „vor Ort“ geschrieben worden sind. Dieses Phänomen ist nicht typisch lässt sich durch die Anwesenheit des freien Korrespondenten und Journalismus-Professors Toni Keppeler in San Salvador erklären, der oft durch Zentralamerika reist und für die taz berichtet.
 
131
„Sie sind ein Feigling, Mister Bush“ (SZ, 03.05.2006).
 
132
„Hexenmeister Dieterich“ (Der Spiegel, 14.03.2005).
 
133
„Schecks aus Caracas“ (Der Spiegel, 04.08.2008).
 
134
„Kommandierender Präsident“ (FAZ, 11.01.2001).
 
135
„Der reiche Onkel aus Caracas“ (SZ,08.10.2012).
 
136
„Stütze für Fidel“ (Der Spiegel, 22.03.2004).
 
137
„Das Ende eines Populisten“ (Der Spiegel, 15.04.2002).
 
138
„Putsch gegen die Demokratie“ (Der Spiegel, 26.11.2007).
 
139
„Autoritarismus von unten“ (taz, 30.11.2007).
 
140
Für die demokratischen Leistungen und Mangel der Chávez-Regierung siehe (Panizza 2009; Hawkins 2010). Die Beurteilung der demokratischen Entwicklung Venezuelas steht außerhalb des Ziels der vorliegenden Arbeit. Wichtig hierbei ist die Pressedarstellung der Thematik nach der liberalen Perspektive.
 
141
„Morales öffnet die Pforten für Chávez“ (FAZ, 03.05.2006).
 
142
„Mit Koka und Poncho“ (SZ, 17.12.2005).
 
143
„Bolivianische Roßkur“ (FAZ, 21.02.2003).
 
144
Quelle: (AFP 2017; AP 2017; dpa 2017; Reuters 2017).
 
145
In Guatemala dauerte der Bürgerkrieg zwischen den unterschiedlichen Militärregierungen und der Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca (URNG) von 1960 bis 1996 und ihm fielen 200.000 Menschen zum Opfer. In El Salvador dauerte die Konfrontation von 1980 bis 1992 zwischen dem salvadorianischen Regime und die Frente Farabundo Martí para la Liberácion Nacional (FMLN) und hinterließ 75.000 Opfer. Nach der Revolution in Nicaragua von 1979, die zum Fall der Somoza-Diktatur führte, fing ab 1982 ein Krieg zwischen dem von den USA unterstützten konterrevolutionären Kommando (die Contras) und die Regierung der Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) an. 30.000 Menschen wurden zum Opfer (vgl. Bothmann 2014, S. 2).
 
146
„Zu klein, zu fett“ (SZ, 18.03.2005).
 
147
„Costa Rica für Freihandel“ (FAZ, 09.10.2007).
 
148
„Fledermäuse flattern durchs Zimmer“ (SZ, 28.02.2008) und „Unter dem Wasserfall in Costa Rica“ (SZ, 22.03.2007).
 
149
„Chaos im Container“ (SZ, 06.04.2001).
 
150
Kolumbien und Paraguay, die zu der Gruppe 4 gehören, haben auch einen großen Anteil an Nachrichtenagenturen-Artikeln jeweils mit 17,20 % und 16,20 % ihrer Berichterstattung.
 
151
Die Pazifik-Allianz zwischen Chile, Mexiko, Peru und Kolumbien wurde am 06. Juni 2012 ins Leben gerufen. Obwohl Mexiko zum wirtschaftlichen Bündnis gehört, wurde es wegen seines Berichterstattungsmusters unter der Kategorie eins (wichtigste Handelspartner Deutschlands) eingeordnet.
 
152
Der „Gemeinsame Markt des Südens“ (Mercosur) wurde 1991 gegründet. Zu ihm gehören die Grundnationen Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay und inzwischen auch Venezuela. Aufgrund ihrer Berichterstattungsmerkmale wurden Brasilien, Argentinien und Venezuela in diesem Abschnitt nicht diskutiert.
 
153
Die Formierung der gemeinsamen Allianz zwischen Christdemokraten und Sozialisten – die Concertación – war eine Auswirkung der langen Diktatur im Land (vgl. Kaltwasser 2010, S. 2). Der wichtigste Erfolg der Allianz war, am Anfang die erfolgreichste Koalitionsregierung in der Geschichte Chiles aufzubauen und sie dann über die ersten Jahre nach Ende der Militärherrschaft hinaus zu erhalten (vgl. Valenzuela und Dammert 2006, S. 70). Die Linke außerhalb der Concertación attackierte jedoch, was sie als „neoliberales Modell“ der Regierungskoalition bezeichnete und bezweifelte sogar die Fähigkeit der linken Mitglieder der Concertátion, dieses Modell zu modifizieren (vgl. Merino 2000, S. 79).
 
154
Für die wissenschaftliche Diskussion über den Prozess des Amtsenthebungsverfahrens des Präsidenten Lugo 2012 in Paraguay siehe „Paraguay: Staatsstreich oder ‚Misstrauensvotum‘?“ (Llanos et al. 2012).
 
155
„Der sanfte Putsch“ (FAZ, 26.06.2012).
 
156
„Parlament gegen Lugo“ (SZ, 22.06.2012).
 
157
„Das Ende eines Märchens“ (SZ, 23.06.2012) und „Zurück in die Vergangenheit“ (SZ, 25.06.2012).
 
Metadata
Title
Ergebnisse der quantitativen Inhaltsanalyse: Das Lateinamerika-Bild in der Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, tageszeitung und Der Spiegel von 2000 bis 2014
Author
Regina Cazzamatta
Copyright Year
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-30784-4_4