Der Abwasserwärmetauscher für ein Wohngebäudekomplex mit 102 Wohnungen
Oliver Christ
Nutzung der Abwasserwärme könnte ein Bestandteil auf dem Weg der Energiewende sein. Wenn die Randbedingungen stimmen, kann eine verlässliche und kosteneffiziente Anlage aufgebaut werden.
Die Nutzung der Abwasserwärme könnte bei rund 1,5 Mio. Haushalten in Deutschland sinnvoll den Wärmeenergiebedarf decken. Sie ist zwar nur ein kleiner Teil auf dem Weg zur Energiewende, aber immerhin können dadurch 2 bis 4 Prozent des häuslichen und gewerblichen Energiebedarfs gedeckt werden.
Im Beitrag Abwasserwärmenutzung: ein Mosaikstein zur Energiewende am Beispiel einer Anlage in Straubing wird eine seit November 2010 in Betrieb befindliche Anlage für einen Wohngebäudekomplex mit 102 Wohnungen vorgestellt. Die technischen Voraussetzungen und die Auswahl des Wärmetauschersystems und die Verfahrenstechnik werden ebenso erläutert wie die Planungsanforderungen. Die Anlage hat zwischenzeitlich gezeigt, dass sie sogar beim extrem langen und harten Winter 2010 zuverlässig die Wärmeversorgung der Wohnungen sicherstellen kann.
Bereits an diesem Projektbeispiel zeigt sich, dass für den Projekterfolg das umfassende Wissen des Planungsteams entscheidend ist. Die Fachgebiete Kanalbau, Abwassertechnik, Baubetrieb, Tragwerksplanung, Auslegung, Ausschreibung und die Bauüberwachung für Heizsysteme aus mehreren Komponenten müssen in die Planung einfließen und möglichst innerhalb des Teams abgedeckt werden, um so Schnittstellenprobleme zu umgehen.