Sonnenkollektoren auf dem Flachdach liefern die Energie für die Kältemaschine: solarthermische Kühlung der Radiologischen Praxis Bundesallee, Berlin
Radiologische Praxis Bundesallee
Einsparungen beim Energieverbrauch von Kälte- und Klimaanlagen unter Verwendung aktueller Technik werden auf ca. 35 Prozent beziffert. Größere Einsparungen sind durch Solares Kühlen möglich.
Für die Erzeugung von Kälte (Kühlgeräte in Haushalten und Lebensmittelgeschäften, Industrieanlagen, Wohngebäuden, Rechenzentren und Krankenhäusern) werden rund 15 Prozent des deutschen Stromverbrauchs verwendet. Die Kälte- und Klimatechnik gelten als Bereiche in denen noch Einsparungen im Energieverbrauch von durchschnittlich 35 Prozent realisiert werden können. Für einzelne Anlagen wird die Einsparmöglichkeit sogar bei bis zu 75 Prozent gesehen.
Alleine durch die Modernisierung der vorhandenen Anlagen ist bereits eine große Einsparung am Energieverbrauch zu realisieren. Würde die derzeit verfügbare Technik in allen Kälteanlagen Deutschlands eingesetzt werden, könnten pro Jahr rund 11 Mrd. kWh eingespart werden - das entspricht einer Leistung von zwei durchschnittlichen fossil-thermischen Kraftwerken!
Eine interessante Möglichkeit zur Reduzierung des Energieverbrauchs bietet das Solare Kühlen. Klimaanlagen mit solarer Kühlung sind besonders für Gebäude mit Wandheizung oder Kühlstrahldecke zu empfehlen, die dem neuesten energetischen Standard entsprechen. Die Kühlung von Luftströmen ist technisch ebenfalls machbar, erfordert dann aber wiederum eine Art Klimaanlage zur optimalen Verteilung der Luft. Gleichwohl steht der Markt für solare Kühlanwendungen erst am Anfang der Markteinführung, denn vergleichsweise hohe Anschaffungskosten im Gegensatz zu niedrigen Stromkosten erschweren die Verbreitung.
Ursula Eicker behandelt in ihrem Beitrag "Solares Kühlen" Trends und Grenzen, Wirtschaftlichkeits- und Qualitätskriterien, sorptionsgestützte Klimatisierung, geschlossene Adsorptionskälte und die Absorptionskältetechnik im Detail.