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2012 | Book

Evaluation von Programmen und Projekten für eine demokratische Kultur

Editors: Rainer Strobl, Olaf Lobermeier, Wilhelm Heitmeyer

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Eine attraktive demokratische Kultur ist keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr müssen die Bedeutung und die Qualität demokratischer Werte und Normen immer wieder begreiflich und erlebbar gemacht werden. Aber welche Maßnahmen sind hierfür geeignet und welche nicht? Wie kann die Wirksamkeit von Programmen und Projekten optimiert werden? Wie kann sichergestellt werden, dass vorhandenes Wissen bei der Konzeption von Programmen und Projekten genutzt wird? Die BeitragsautorInnen geben Antworten auf diese Fragen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf methodischen und praktischen Aspekten der Evaluation. Daneben wird aber auch den bisher kaum diskutierten grundsätzlichen Folgen von Evaluationsaktivitäten für die demokratische Kultur und die moderne Gesellschaft nachgegangen.

Table of Contents

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Eine attraktive demokratische Kultur ist keine Selbstverständlichkeit. Vielmehr müssen die Bedeutung und die Qualität demokratischer Werte und Normen immer wieder begreifbar und erlebbar gemacht werden, um zu verhindern, dass sich Teile der Bevölkerung vom demokratischen System abwenden. Besonders drastisch zeigt sich die Abwendung von demokratischen Werten und Normen bei denjenigen, die aus rechtsextremistischen Motiven Straf- und Gewalttaten begehen. Der Anziehungskraft rechtsextremer Gruppen mit ihrer Musik und ihren Symbolen auf Jugendliche stehen die lokalen Institutionen und Akteure allerdings oft hilflos gegenüber, weil ihnen wirksame Gegenmaßnahmen fehlen.
Rainer Strobl, Olaf Lobermeier, Wilhelm Heitmeyer

Evaluationsansätze und Methoden

Frontmatter
Theory-driven evaluation: Conceptual framework, application and advancement
Zusammenfassung
There is an impressive amount of literature on theory-driven evaluation published in the past few decades. The literature devoted to this topic includes four volumes of New Directions for Evaluation (Bickman 1987, 1990; Rogers, Hasci, Petrosino, & Huebner 2000; Wholey 1987), several books (Chen 1990, 2005; Chen/Rossi 1992; (Connell, Kubisch, Schorr, & Weiss 1995; Fulbright-Anderson, Kubisch, & Connell 1998; Pawson & Tilly 1997) and numerous articles published in various journals (see recent review by (Coryn, Noakes, Westine, & Schoter 2011; Hansen & Vedung 2010).
Huey T. Chen
Wirkungsevaluation zu Maßnahmen der Demokratieförderung
Zusammenfassung
Die Wirkungsevaluation wird je nach Milieu idealistisch verklärt oder als Teufelszeug verdammt. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel die Debatte um die Wirkungsevaluation zu versachlichen. Dazu wird ein vierstufiges Vorgehen gewählt. Zuerst erfolgt eine begriffliche Klärung, um die Wirkungsevaluation gegenüber anderen Formen der Evaluation abzugrenzen und um auf die Besonderheiten der Wirkungsevaluation hinzuweisen. Nicht zuletzt sollen in diesem ersten Schritt auch einige verbreitete evaluationsfachliche Missverständnisse offengelegt werden, die einen fundierten Diskurs über Zulässigkeit, Realisierbarkeit und Nützlichkeit von Wirkungsevaluationen behindern.
Thomas Widmer
Groß angelegte Feldversuche in der kriminologischen Präventionsforschung Das Zürcher Projekt zur sozialen Entwicklung von Kindern
Zusammenfassung
Kriminologische Experimentalstudien über die Wirksamkeit von Verbrechensprävention unter realen Bedingungen sind wissenschaftliche Großprojekte. Solche Experimente erfordern langfristige Planung, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis und ein großes Forschungsteam. Eine Intervention umzusetzen und ihren Erfolg zu messen, verursacht beträchtliche Kosten. Werden solche Experimente aber gut durchgeführt, versorgen sie politische Entscheidungsträger und Praktiker mit dem besten kriminologischen Wissen darüber, wie man wirksam Delikten vorbeugt.
Manuel Eisner, Tina Malti, Denis Ribeaud, Barbara Müller

Nutzungsorientierte Evaluationsstrategien im Bereich der Förderung demokratischer Kultur

Frontmatter
Nutzungsfokussierte Evaluation am Beispiel eines multizentrischen Programms
Zusammenfassung
Der folgende Beitrag erläutert die Grundzüge des nutzungsfokussierten Modells der Evaluation und illustriert es am Beispiel der Evaluation eines Programms zur Prävention von Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Zentral für diesen Evaluationsansatz ist es, Nutzenerwartungen und Nutzungsabsichten der Beteiligten und Betroffenen zu identifizieren. Diese Erwartungen leiten alle Schritte der Evaluation an, von der Formulierung der Fragestellungen bis hin zur Vermittlung der Ergebnisse.
Wolfgang Beywl, Susanne Giel
Zum Nutzen eines konfliktsensiblen Ansatzes in der wissenschaftlichen Projektbegleitung
Zusammenfassung
Sonderprogramme mit denen Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit für Demokratie und Vielfalt gefördert werden, sind seit nunmehr 20 Jahren zu einem zentralen Bestandteil politischer Interventionsstrategien geworden. Viele dieser Programme werden mittlerweile evaluiert, wobei häufig keine systematische Verbindung mit der Grundlagenforschung hergestellt wird. Gerade deshalb ist die Frage aufzuwerfen, ob nicht eine stärkere Verknüpfung der methodischen Evaluationsexpertise mit der wissenschaftlichen Forschung über das Themenfeld Rechtsextremismus, Jugend und Prävention sowohl für die geförderten Projekte wie auch für die Auftraggeber und die Fachöffentlichkeit gewinnbringend sein könnte.
Kerstin Sischka
Aufbau und Evaluation von Netzwerken für eine demokratische Kultur
Zusammenfassung
Es liegt auf der Hand, dass die Gestaltung des lokalen Kontextes im Sinne einer attraktiven demokratischen Kultur nicht von isolierten Akteuren geleistet werden kann. Erfolge sind nur dann wahrscheinlich, wenn es gelingt ein möglichst breites Spektrum an demokratischen Kräften und Institutionen in ein Netzwerk einzubinden, das die Kräfte für so eine weitreichende Aufgabe bündelt (vgl. Strobl/Würtz/Klemm 2003). In diesem Zusammenhang spielt der Begriff des sozialen Kapitals eine zentrale Rolle (vgl. z. B. Putnam 2000; 2002; Bourdieu 1983; Coleman 1988).
Rainer Strobl, Olaf Lobermeier
Was sich Auftraggebende von Evaluationen und Evaluationspraxis wünschen
Zusammenfassung
Dieser Beitrag nimmt eine für die Evaluationsforschung möglicherweise ungewöhnliche Perspektive ein – eine Auftraggebende beschreibt ihre Erfahrungen. Zwar gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich mit dem Verhältnis von Politik, Verwaltung und Evaluationsforschung beschäftigen, aber in aller Regel aus Sicht der Wissenschaft. Selbst die Rolle der Auftraggebenden im Hinblick auf die Evaluationsergebnisse wurde schon evaluiert (Mann 2000).
Gesa Schirrmacher

Die gesellschaftliche Bedeutung von Evaluation

Frontmatter
Evaluation und Gesellschaft
Zusammenfassung
Evaluation hat Hochkonjunktur! Die Nachfrage nach Evaluation steigt weltweit. Dies wird nicht zuletzt an der Zahl der Berichte und Studien deutlich, von denen überhaupt nur ein Bruchteil veröffentlicht wird und die somit lediglich die Spitze des „Bücherberges“ markieren. Schon 1998 hatte Carol H. Weiss (vgl. Weiss 1998: 10 ff.) von einer wachsenden Flut von Studien gesprochen. Ray Rist und Nicoletta Stame (2006) nannten ihr Buch, diese Metapher aufgreifend, auch „From Studies to Streams“. Die ständig steigende Nachfrage schafft zunehmend ein sich professionalisierendes Angebot.
Reinhard Stockmann
Evaluationsforschung. Parameter und Auswirkungen für die Gesellschaft
Zusammenfassung
Eine Zwischenbilanz zu Beobachtungen von gesellschaftlichen Entwicklungen, politischen Programmentscheidungen und Evaluationsansätzen lässt die nicht überraschende Feststellung zu, dass die Bedarfe an Evaluationsstudien zunehmen und deshalb Evaluationsforschung zur Produktion evidenzbasierten Wissens eine Zukunftsbranche ist. Die Bedarfe sind meist durch staatliche Institutionen initiiert und die Effekte kommen der Forschung zugute. Es werden Konzepte entwickelt und nicht zuletzt auch Stellen geschaffen.
Wilhelm Heitmeyer
Backmatter
Metadata
Title
Evaluation von Programmen und Projekten für eine demokratische Kultur
Editors
Rainer Strobl
Olaf Lobermeier
Wilhelm Heitmeyer
Copyright Year
2012
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-531-19009-9
Print ISBN
978-3-531-18306-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19009-9