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2019 | Book

Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers am Übergang in Hochschule und Beruf

Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie

Editors: Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger, Kilian Hüfner, Dr. Catharina Keßler, Stephanie Kreuz, Patrick Leinhos, Daniela Winter

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Book Series : Studien zur Schul- und Bildungsforschung

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About this book

In dem Band werden zentrale Ergebnisse einer qualitativen Längsschnittstudie vorgestellt, die die Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peerbeziehungen von der gymnasialen Oberstufe bis zwei Jahre nach Schulabschluss untersucht hat. Thematisiert werden die Verläufe und Bedingungskontexte von internationalen Bildungskarrieren sowie sportlichen, tänzerischen oder musikalischen Profilkarrieren sowie die Bedeutung der Peers für diese Karrieren. In den Blick genommen werden auch Veränderungsprozesse in der Lebensphase junger Erwachsener sowie Fragen der Reproduktion und Transformation sozialer Ungleichheit am Übergang zwischen Schule und Hochschule oder Beruf.

Table of Contents

Frontmatter
Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und ihre Peers am Übergang in Hochschule und Beruf
Eine Einleitung
Zusammenfassung
In diesem einleitenden Beitrag werden die Forschungs- und Theoriebezüge, die Zielsetzungen und das methodische Design der qualitativen Längsschnittstudie „Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen und der Stellenwert von Peerkulturen“ dargestellt. In dem Projekt wurden neben den institutionellen Bildungsansprüchen von exklusiven höheren Schulen die bildungsbiografischen Wege von zunächst 16-jährigen Jugendlichen an einer Eliteschule des Sports, einer Internationalen Schule, an zwei Gymnasien mit unterschiedlichen ästhetischen Ansprüchen sowie einem Gymnasium mit einem breiten Bildungsprofil von der zehnten Klasse bis zwei Jahre nach dem Übergang in die Hochschule, die Ausbildung oder den Beruf sowie die Relevanz außerunterrichtlicher bzw. nachschulischer Peers für diese Karrieren untersucht. In einem abschließenden Ausblick wird eine Einführung in die Beiträge des Buches gegeben, in denen insbesondere zentrale Resultate unserer Längsschnittauswertungen vorgestellt werden.
Heinz-Hermann Krüger
Der Stellenwert von Peers für eine duale Karriere im sportlichen und kulturellen Bereich
Methodologische Überlegungen und Resultate einer qualitativen Längsschnitttypologie
Zusammenfassung
In diesem Beitrag begründen wir nach einem Überblick zum Stand der qualitativen Längsschnittforschung zunächst methodologisch das Verfahren einer Mehrebenenrelationierenden Typenbildung. Dieses ermöglicht zweierlei in den Blick zu nehmen: sowohl Veränderungen von zwei Analysedimensionen einer dualen Karriere – den bildungs- und profilbezogenen Orientierungen –, als auch von individuellen Orientierungen der Jugendlichen und von kollektiven Orientierungen ihrer Peers jeweils im zeitlichen Verlauf und in ihren Wechselverhältnissen. In zwei weiteren Kapiteln werden inhaltliche Ergebnisse der Längsschnittauswertungen zunächst zum Wandel und zur Relation der bildungsund profilbezogenen Orientierungen und anschließend zum Stellenwert der Peers für eine duale Karriere dargestellt und an ausgewählten Fällen verdeutlicht. In einem Fazit werden zentrale empirische Befunde knapp zusammengefasst und auf den Stand der Forschung bezogen.
Patrick Leinhos, Heinz-Hermann Krüger, Catharina Keßler
Abschied und Übergang
Abschlussfeiern an (exklusiven) Profilschulen
Zusammenfassung
Schulische Entlassungsfeiern erlauben mit ihrer besonderen Inszenierung des Endes der Schülerinnen- bzw. Schülerlaufbahn pointiert Rückschlüsse auf die besondere Kultur der einzelnen Schule. Der vorliegende Beitrag widmet sich in ethnografischer Perspektive den Zeugnisvergabefeiern dreier weiterführender Schulen: einer Eliteschule des Sports, einer Internationalen Schule sowie eines Stadtteil-Gymnasiums mit sozialem Profil – alle Teil des Samples des DFG-Projektes zu „Exklusiven Bildungskarrieren von Jugendlichen und dem Stellenwert von Peerkulturen“. Wir fragen danach, wie Gemeinschaft in den schulischen Feiern konstituiert, irritiert, restituiert wird und analysieren die damit in Verbindung stehenden impliziten Wissensbestände und expliziten Selbstbilder im Vergleich.
Catharina Keßler, Desirée Jörke, Stephanie Kreuz, Patrick Leinhos, Jasmin Lüdemann
Institutionelle Auswahl am Übergang in die Hochschule
Ermöglichung und Schließung von Bildungsverläufen junger Erwachsener
Zusammenfassung
In diesem Beitrag geht es um die institutionelle Auswahl am Übergang zur Hochschule aus der Sicht von 16 jungen Erwachsenen, die im Rahmen einer qualitativen Längsschnittstudie interviewt wurden. Immer mehr junge Menschen, die sich für einen Studiengang bewerben, sind mit Verfahren der Auswahl konfrontiert. In diesem Aufsatz steht die Analyse der Verhandlungen von Auswahl mit Hilfe der Dokumentarischen Methode im Zentrum. In einem ersten Teil werden zunächst die institutionellen Rahmenbedingungen von Auswahl dargestellt, um nach einem Überblick über den Forschungsstand die Sicht der jungen Erwachsenen auf Auswahl zu erarbeiten. Es werden vier Modi der Verhandlung sowie die Abhängigkeit bestimmter spezifischer Karrierewege von Auswahl herausgearbeitet. Abschließend werden die Ergebnisse mit der theoretischen Perspektive von Bourdieu (2004) betrachtet und auf ungleichheitsverstärkende Effekte des tertiären Bildungssektors in Zusammenhang mit Auswahlprozessen hingewiesen.
Daniela Winter
„Sie lehren uns wirklich Bürger in der Welt zu werden.“
Bildungsverläufe und Internationalitätsentwürfe junger Erwachsener einer IB World School
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht in einer längsschnittlichen Perspektive von der zehnten Klasse bis zwei Jahre nach dem Erwerb des International Baccalaureate (IB) die Bildungsverläufe und Internationalitätsentwürfe von Jugendlichen einer IB World School in einer westdeutschen Metropolregion. Nach einer Darstellung aktueller Entwicklungen des Feldes Internationaler Schulen weltweit sowie in Deutschland, werden heuristische Konzepte zur Untersuchung von IB World Schools als transnationale Bildungsräume diskutiert. Den empirischen Teil des Beitrags bilden die Vorstellung von zwei Fallstudien zu den Bildungsverläufen von Absolventinnen und Absolventen einer IB World School und die Rekonstruktion von deren Entwürfen zu Internationalität. Abschließend werden die empirischen Fallanalysen noch einmal theoretisierend im Kontext der Debatte zum transnationalen Bildungsraum sowie zum transnationalen Kapital verortet.
Catharina Keßler, Anne Schippling
Zwischen Hörsaal und Fußballplatz
Duale Karrieren junger Fußballspielerinnen
Zusammenfassung
Der Beitrag nimmt die dualen Karrieren von jungen Fußballspielerinnen im Längsschnitt in den Blick. Über drei Erhebungswellen werden dabei die Interviews der drei im Zentrum des Beitrages stehenden jungen Frauen hinsichtlich der Karrierewege und der Vereinbarkeit von Sport- und Bildungskarriere untersucht. Zudem soll der Stellenwert sozialer Beziehungen im Rahmen der Betrachtung der dualen Karriere in den Blick genommen werden. Es steht die Fragestellung im Zentrum, welche biografischen Orientierungen sich mithilfe der Dokumentarischen Methode längsschnittlich hinsichtlich der Vereinbarkeit rekonstruieren lassen, ob Wandlungsprozesse identifiziert und Faktoren bestimmt werden können, die auf das Gelingen dualer Karrierewege fördernd einwirken.
Desirée Jörke
„Es ist gut zu wissen, wie das da so abgeht und wie der Hase so läuft.“
Junge Erwachsene am Übergang in den Beruf der Bühnentänzerin und des Bühnentänzers
Zusammenfassung
Der Beitrag diskutiert zunächst aus einer strukturtheoretischen und dann ergänzend aus einer poststrukturalistischen Perspektive den Übergang von der professionellen Tanzvollausbildung in die Berufswelt des Bühnentanzes. Die Erkenntnisse stützen sich auf die Auswertung einer Gruppendiskussion nach den Prämissen der Dokumentarischen Methode. Es wird aufgezeigt, dass der Übergang in den Tanzberuf von enormer Bedeutung ist, da er als Eintritt in das Feld der professionellen Tanzkunst gesehen werden kann. Im Feld angekommen, müssen sich die jungen Tänzerinnen und Tänzer die feldinternen Regelhaftigkeiten und deren Wirkmächtigkeit im Laufe der Zeit erschließen.
Jasmin Lüdemann
Das Ende der Karriere jugendlicher Hochleistender in Sport und Musik
Biografische Verläufe und Bedingungsfaktoren
Zusammenfassung
Auf Basis der Resultate einer qualitativen Längsschnittstudie fokussiert der Beitrag abgebrochene Karrieren von Jugendlichen in den Handlungsfeldern Sport und Musik. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie Jugendliche bzw. junge Erwachsene das Ende ihrer profilbezogenen Karriere erleben und bewältigen. Exemplarisch werden die Werdegänge einer Abiturientin eines Gymnasiums mit musikalisch-darstellendem Profil und eines Schülers einer Eliteschule des Sports von der zehnten Klasse bis zwei Jahre nach dem Übergang in die Hochschule analysiert sowie zwei weitere minimal kontrastierende Fälle hinzugezogen. Einerseits sollen das Erleben sowie die biografische Relevanz des Karriereabbruchs für die jungen Erwachsenen rekonstruiert werden. Andererseits diskutiert der Beitrag Bedingungsfaktoren für die Beendigung sportlicher und musikalischer Karrieren.
Sinje Mareille Brinkmann, Stephanie Kreuz
Suchbewegungen nach dem Abitur
Alternative Ausgestaltungen eines ‚Dazwischen‘ von jungen Erwachsenen auf dem Weg ins Studium oder die Ausbildung
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund einer Ausdifferenzierung (berufs-)biografischer Optionen nach dem Abitur und einer Zunahme von Zwischenphasen auf dem Weg in ein Studium oder eine Ausbildung untersucht der Beitrag ausgehend von den Ergebnissen einer qualitativen Längsschnittstudie die Ausgestaltung jener Phasen des ‚Dazwischen‘ durch junge Erwachsene. Der Beitrag zeigt einerseits ein Varianzspektrum von Formen der Ausgestaltung der Zeit nach dem Abitur auf und rekonstruiert andererseits die Verhandlungen des ‚Dazwischen‘ seitens der untersuchten jungen Erwachsenen in Form unterschiedlicher Muster. Diese verweisen insgesamt auf komplexe Orientierungs-, Entscheidungs- und Handlungsprozesse und ein Changieren der jungen Erwachsenen zwischen Kontingenz und Konsistenz.
Kilian Hüfner, Stephanie Kreuz
Zwischen Eliteuniversität und dualer Berufsausbildung
Bildungsverläufe und -orientierungen junger Erwachsener nach dem Abitur
Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden ungleiche Bildungsverläufe und -orientierungen junger Erwachsener aus unterschiedlichen sozialen Milieus nach dem Abitur in den Blick genommen. Nach der Darstellung der zentralen theoretischen Ansätze zur Erklärung von Ungleichheitsmechanismen an Bildungsübergängen werden aus dem Kontext unserer Längsschnittstudie drei zentrale Fälle analysiert und miteinander verglichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit die unterschiedlichen Bildungswege durch die familialen Herkunftskontexte oder andere Sozialisationsinstanzen wie die Schule oder die Peers beeinflusst werden. Anhand der Rekonstruktionen zeigen sich ganz unterschiedliche Verläufe, die von einer Selbstverständlichkeit des Weges an eine international renommierte Hochschule über den kämpferischen Weg ins Studium an einer Hochschule der Region bis hin zum Verwerfen des Traumes eines Studiums zugunsten des sichereren Weges einer Ausbildung reichen. Durch die Rekonstruktionen sowie die anschließende Theoretisierung zeigt sich, dass Prozesse der sozialen Reproduktion und Transformation von bildungsbezogenen Orientierungen und Bildungskarrieren am Übergang Schule – Hochschule bzw. Berufsausbildung nur dann angemessen erfasst werden können, wenn eine Verknüpfung praxeologischer und adoleszenztheoretischer Überlegungen vorgenommen wird.
Heinz-Hermann Krüger, Anna Schanze, Daniela Winter
Gemeinsam durch dick und dünn!?
Die Bedeutung des Übergangs in die Hochschule oder die Berufsausbildung für die Peerbeziehungen junger Erwachsener
Zusammenfassung
Basierend auf einer qualitativen Längsschnittstudie untersucht der Beitrag die Bedeutung des Übergangs in die Hochschule oder die Berufsausbildung für die Peerbeziehungen junger Erwachsener. Vor dem Hintergrund umfassender Rekonstruktionen der Orientierungen der untersuchten Heranwachsenden und ihrer Peers mittels der Dokumentarischen Methode, wird in Form dreier Längsschnittmuster ein Spektrum der Bedeutung des Übergangs für die Peerbeziehungen präsentiert, welches von einem vollständigen Bruch über eine weitgehende Kontinuität der Peers bis hin zur Chance auf neue reziproke Peerbeziehungen reicht. Abschließend diskutiert der Beitrag mögliche Gründe für (Dis-)Kontinuitäten und Umbrüche der Peerbeziehungen nach dem Übergang in die Hochschule oder die Berufsausbildung.
Stephanie Kreuz
Homosexualität und Heteronormativitätsvorstellungen
Eine jugendbiografische Perspektive
Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird nach einer Darstellung der sozialisatorischen Bedeutung der Familie für die Lebensphase Jugend und der Bedeutung der Familie beim Coming-out Jugendlicher anhand von dokumentarischen Interviewanalysen ein Spektrum von Mustern des Umgangs mit Heteronormativitätsvorstellungen rekonstruiert. An drei empirischen Fällen wird nachgezeichnet, wie unterschiedlich Jugendliche mit ihrer eigenen Homosexualität umgehen und wie dieses Thema aus Sicht der Jugendlichen innerhalb von familiärer Kommunikation und Interaktion verhandelt wird. Abschließend werden zentrale Rekonstruktionsergebnisse kontrastiv dargestellt, im Kontext des Forschungsstandes diskutiert und Prämissen für die weitere Erforschung dieses Themas reflektiert.
Patrick Leinhos
Backmatter
Metadata
Title
Exklusive Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers am Übergang in Hochschule und Beruf
Editors
Prof. Dr. Heinz-Hermann Krüger
Kilian Hüfner
Dr. Catharina Keßler
Stephanie Kreuz
Patrick Leinhos
Daniela Winter
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-23175-0
Print ISBN
978-3-658-23174-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23175-0