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17-11-2022 | Fachkräftemangel | Infografik | Article

Arbeit adé? Tut gar nicht weh ...

Author: Andrea Amerland

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Wenn die Deutschen könnten, wie sie wollten - dann wären die Büros noch leerer als sie es durch das Homeoffice ohnehin bereits sind. Denn die Beschäftigten hält dort nicht viel. Am liebsten würden sie gleich ganz auf die Arbeit verzichten. 

Ein Sechser im Lotto  - und 56 Prozent der deutschen Erwerbstätigen würden ihren Job hinschmeißen. Zu diesem Ergebnis kommt die Berufestudie, für die das Umfrageinstitut Yougov im Auftrag des Versicherers HDI im Juni und Juli 2022 knapp 4.000 Beschäftigte ab 15 Jahren befragt hat.

Nachlassende Berufs- und Mitarbeiterbindung

Insgesamt wollen die Deutschen demnach weniger Arbeiten. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Vollzeitbeschäftigten geben an, zur Teilzeitarbeit zu wechseln, sofern ihr Arbeitgeber das ermöglicht. Eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit steht besonders bei den unter 40-Jährigen hoch im Kurs. Etwas mehr als die Hälfte träumt in dieser Altersgruppe von einer Stundenreduktion (51 Prozent).

Als Idealvorstellung wünschen sich mehr als drei Viertel aller Beschäftigten (76 Prozent) eine Vier-Tage-Woche. Vor allem bei Beschäftigten in der Industrie ist dieses Bedürfnis stark ausgeprägt (86 Prozent). In dieser Branche wäre sogar jeder Vierte (24 Prozent) bereit, dafür auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Branchenübergreifend äußern sich nur 13 Prozent der Befragten in diesem Tenor. 

Corona-Erfahrung: Weniger Arbeit, mehr Leben

Insgesamt zeigt sich, dass die Bedeutung von Arbeit im Leben der Menschen abnimmt. Denn noch 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie, hatten nur 41 Prozent der Befragten gesagt, die Arbeit aufgeben zu wollen, wenn sie über die finanziellen Mittel dafür verfügten. 

"Besonders junge Berufstätige in Deutschland streben den Ergebnissen unserer Studie zufolge vehement nach mehr Freiräumen im Beruf. Sie wollen mitbestimmen, wo, wann und wie lange sie arbeiten. Ihre Vorstellungen weichen dabei deutlich von den tradierten Arbeitsmodellen ab. Die Corona-Erfahrungen haben diese Einstellungen offenbar stark befördert", kommentiert Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland, die Studienergebnisse.

Allerdings klafft zwischen dem Wunsch vieler Arbeitnehmenden, weniger arbeiten zu wollen, und dem Marktgegebenheiten eine riesige Lücke. Wie Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belegen, gab es im zweiten Quartal dieses Jahres mit 1,9 Million offenen Stellen so viele Vakanzen wie noch nie seit Beginn der Erhebungen. Vor allem Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, aber auch Handwerk und der IT-Sektor suchen demnach händeringend Personal.

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