Skip to main content
Top

12-05-2016 | Fahrzeugtechnik | Nachricht | Article

F-Pace: Jaguars erste Ausfahrt ins SUV-Segment

Author: Andreas Burkert

4 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Mit dem F-Pace wagt sich Jaguar erstmals ins SUV-Segment. Mit neuer Systemarchitektur, der Ingenium-Motorbauserie und einem komplexen Allradsystem, wollen die Briten im Premium-SUV-Segment angreifen. Eine erste Probefahrt überzeugt.

"Wir sind unseren Designprinzipien absolut treu geblieben", erklärt sich Ian Callum. Jaguars oberster Designchef hat es gewagt, einen SUV zu zeichnen. Zwar wurden, seit dem der Brite im Jahr 1999 bei Jaguar Land Rover die Verantwortung für die Designstrategie übernommen hat, die Fahrzeugmodelle wieder sportlicher und gefragter. Doch wie kalkulierbar ist das Wagnis, mit dem F-Pace erstmals einen SUV auf den Markt zu bringen? Für eine Automarke, die in ihrer über 90zig jährigen Geschichte ausschließlich Sportfahrzeuge konstruiert hat. Für Jaguar sei das kein Risiko, teilt uns das Unternehmen mit.

Vor dem Hintergrund, dass vermutlich noch bis 2020 der Markt für Premium-SUVs um bis zu 50 Prozent wachsen wird und nahezu alle F-Pace-Käufer nie zuvor einen Jaguar gefahren sind, steckt der britische Automobilhersteller die Erwartungen an das neue Modell sehr hoch. Bewusst sollen dabei vor allem Kunden anderer Premium SUVs-Anbieter abgeworben werden. Zum unmittelbaren Wettbewerb zählen daher etwa der Porsche Macan, der BMW X4, Mercedes GLC oder auch der Audi Q5. Je nach Ausstattung und Motorisierung - etwa mit dem 3,0-l-V6-Ottomotor mit 280 kW - dürfte die Herausforderung auch gelingen, wie eine erste Probefahrt entlang der kurvenreichen Passtrassen im Hinterland der Kitzbüheler Alpen zeigen.

Die Antriebsaggregate des F-Pace kommen aus dem Ingenium-Programm

Mit dieser leistungsstärksten Motorisierung schafft es der allradangetriebene Wagen mit 8-Gang-Automatikgetriebe in nur 5,5 s von 0 auf 100 km/h. Der verbaute Twin-Vortex-Kompressor drückt dazu derart viel Luft in den Verbrennungsraum, dass der Sechszylinder ein maximales Drehmoment von 450 Nm erreicht – allerdings erst bei 4500/min. Damit kommt der F-Pace auch dem Wunsch der Entwicklungsrichtlinie nach, mehr Sportwagen als SUV zu sein. Diese Überzeugungsarbeit gelingt dem 180-PS-starken 2.0-l-Diesel nicht ganz. Er wirkt beim Beschleunigen wesentlich zurückhaltender. Die maximalen 430 Nm, die der Motor bereits bei 1750/min erreicht, sind für die rund 1775 kg nicht ausreichend.

Da wirkt der 3.0-l-Diesel wesentlich agiler. Denn statt eines Turboladers mit variabler Turbinengeometrie (VTG) wie beim 2.0-l-Vierzylinder-Diesel verfügt er über zwei parallel und sequenziell geschaltete Turbolader. Die maximalen 70 Nm sind dadurch bereit bei 2000/min verfügbar. Alle verfügbaren Antriebsaggregate entsprechen laut dem Unternehmen den Euro-6-Vorgaben und stammen im Übrigen aus der 2014 neu aufgesetzten Ingenium-Motorenbaureihe von Jaguar Land Rover. Doch was macht den F-Pace wirklich aus?

Ein Performance-SUV, mit Eigenschaften eines Sportwagens

Dazu erklärt uns ein Unternehmenssprecher, dass es sich um ein Performance-SUV handelt, mit Eigenschaften eines Sportwagens. Zwar zeigt ein Blick in die technischen Unterlagen, dass der neue Jaguar F-Pace auf derselben modularen Jaguar Land Rover Aluminium-Plattform basiert wie die Limousinen XE und XF. Doch wurden an der Karosserie einige Modifikationen vorgenommen, auch um etwa die Bodenfreiheit um 213 mm zu erhöhen. Zudem bot die modulare Aluminium-Leichtbau-Konstruktion den Jaguar-Ingenieuren eine Ausgangsbasis, die Räder genau dort positionieren zu können, wo sie bei der "Konstruktion eines Performance-Crossovers hinsichtlich Proportionen, Fahrverhalten und Praxistauglichkeit idealerweise hingehören".

So unterscheiden die Radabstände sich von anderen aktuellen Jaguar-Modellen. Auch gelang es den Fahrzeugentwicklern, eine extrem verwindungssteife Karosserie zu konstruieren, die sich positiv auf die Fahrwerkseigenschaften auswirkt. Die Torsionssteifigkeit reiche an das Niveau des neuen Jaguar XF heran, was - in Verbindung mit dem aufwendigen Fahrwerk des F-Pace - dem Modell auf allen Untergründen zu einer außergewöhnlichen Dynamik für ein Fahrzeug seiner Größe verhelfen soll. Diese besteht im Übrigen aus 30 Prozent recyceltem Aluminium.

Hochkomplexe Allradsteuerung

Die DNA des Fahrzeugs aber liegen in jener Software, die für die Fahrdynamik auf der Strasse und abseits befestigter Wege verantwortlich ist. Vor allem in das in Eigenregie entwickelte Allradsystem mit der Funktion IDD (Intelligent Dynamic Drive) wurde viel Know-how investiert. Ursprünglich für den F-Type AWD entwickelt, leitet System die Antriebsenergie je nach Straßenverhältnis an die Hinterräder wie auch an die Vorderachse weiter. Das Fahrzeug bleibt damit auch in extremen Fahrsituationen stabil.

Eine weitere Neuheit ist die Anfahrhilfe Adaptive Surface Response (ASR). Die Algorithmen des ASR-Systems ermöglichen das schlupffreie Anfahren selbst auf poliertem Eis. Und auch die elektromechanische Servolenkung (EPAS) profitiert von der neu programmierten Software. So analysieren und regeln speziell entwickelte Algorithmen die von der Straße zurückkommenden Kräfte und nutzen diese Information, um die Servounterstützung zugunsten eines noch intuitiveren Lenkgefühls noch feiner zu justieren. Zusätzlich ergänzt wird das EPAS im neuen F-PACE um eine variable Lenkübersetzung.


print
PRINT

Background information for this content

Premium Partner