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04-02-2013 | Fertigungstechnik | Schwerpunkt | Article

Lackierung bei Regen, Schnee und Kälte

Author: Kathrin Warncke

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Vier Waggonschiebebühnen mit Traglasten bis 100 Tonnen und zwei Waggonförderer sorgen im russischen Tikhvin für den Transport im neuen Werk der Tikhvin Railway Car Building Plant (TVSZ). Eine Herausforderung war die Anbindung der einzelnen Produktionsschritte außerhalb der Hallen, denn das russische Klima würde den frisch behandelten Teilen schaden.

Der russische Präsident Vladimir Putin persönlich eröffnete mit dem ersten Waggon die neue Fertigung in Tikhvin – einem Werk der besonderen Art zur Produktion offener und gedeckter Güterwaggons. In der modernen, 230 km östlich von St. Petersburg gelegenen Fertigung sollen künftig rund 13 000 Güterwaggons jährlich produziert werden. Die Fördertechnik dazu stammt von Vollert Anlagenbau. Zwei 300 m lange Taktförderer und vier bis zu 31 m breite Waggonschiebebühnen mit Seilwinden sorgen für die interne Anbindung der einzelnen Produktionsbereiche. Mit einer Grundfläche von je 250 Quadratmeter und Traglasten bis zu 100 Tonnen können die Schiebebühnen extrem schwere Lasten tragen.


Neben der Produktion von Radsätzen und Aufbauten erfolgt auch die Beschichtung der unterschiedlichen Waggontypen innerhalb des Werks. Manche davon sind bis zu 25 Meter lang. Zwei jeweils rund 300 Meter lange, abgeschottete Lackierlinien stehen dafür zur Nasslackierung zur Verfügung. In der ersten Linie werden jeweils gleichzeitig zwei offene Güterwaggons oder Schüttgutwaggons lackiert. Die zweite Linie ist vorzugsweise für die langen Flatcars bestimmt. Zwei Taktförderer sorgen für den Vorschub von bis zu 16 Waggons je Linie, was etwa 350 Tonnen entspricht. Pro Takt durchfahren ein einzelner oder zwei Waggons gemeinsam eine der acht Kabinen, die in die Arbeitsbereiche Roboter-Strahlen, manuelles Strahlen, Grundieren, Kühlen, Lackieren und Trocknen unterteilt sind. Unter Volllast soll alle 24 Minuten ein fertiger Güterwaggon die Produktion verlassen.


Beheizter Transport im Freien

Eine Besonderheit bildet die Anbindung der unterschiedlichen Fertigungsabschnitte vor und nach der Beschichtung. Diese erfolgt außerhalb der Hallen durch drei Waggonschiebebühnen, die die verschiedenen parallel angeordneten Produktionsgleise verbinden. Im Freien wären die Güterwagen jedoch den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Um dies zu verhindern, stattete Vollert die Bühnen mit einer beheizbaren Vollverkleidung aus. So werden die Waggons während des Fertigungsabschnitts im Freien geschützt und können optimal weiterverarbeitet werden. Im Innern der fahrbaren Kabinen herrschen stets moderate Temperaturen.


Zwei der Waggonschiebebühnen sind für die Versorgung der Lackierstraßen mit Eisenbahnwagen aus dem Rohbau zuständig, die dritte Bühne bringt die beschichteten und getrockneten Waggons in die Endfertigung. Eine weitere Schiebebühne befindet sich in der Halle und verteilt die Güterwagen sowie einzelne Radsätze auf die verschiedenen Produktionsgleise in der Fertigung.

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