Niedrigzinsen, sinkende Erträge, eine Verschiebung des Kundenverhaltens und starker Druck durch digitale Innovationen der Wettbewerber zwingen die Geldinstitute, sich an die veränderten Marktverhältnisse anzupassen. Aktuell gibt es bei knapp 92 Prozent der Institute Maßnahmen oder Change-Prozesse, um die eigene Bank-Organisation an die Veränderungen im Markt anzupassen. 6,6 Prozent der Geldhäuser planen künftig, solche Veränderungsprozesse einzuleiten. 76 von 100 befragten Banken glauben, dass sie gestärkt aus dem Wandel hervorgehen werden. Das zeigen Ergebnisse des "Bankbarometer 2017" von der Managementberatung Emotion Banking, für das 150 Führungskräfte von Geldinstituten in Deutschland, Österreich und Südtirol befragt wurden, darunter 45 deutsche Institute.
Ertragsstimmung bleibt angespannt
Besonders optimistisch ist die Branche dennoch nicht gestimmt. Denn trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in den vergangenen zwölf Monaten, den 61,9 Prozent der befragten Führungskräfte deutscher Banken rückblickend positiv bewertet haben, glauben nur 38,1 Prozent von ihnen an eine positive wirtschaftliche Entwicklung für die kommenden zwölf Monate. Und bei der Entwicklung der Ertragssituation sind sowohl die Bank-Entscheider aus Deutschland als auch aus dem Nachbarland Österreich pessimistisch. Zwar greifen die Sparmaßnahmen der Bankhäuser, doch 45,7 Prozent glauben, dass sich ihre Ertragslage trotzdem verschlechtern wird. Nur 12,8 Prozent gehen von verbesserten Erträgen im Lauf der kommenden Monate aus. Immerhin 57 Prozent der Banker erwarten eine Steigerung ihres Geschäftsvolumens.