Skip to main content
Top

2022 | OriginalPaper | Chapter

7. Folgen der Globalisierung

Author : Eckart Koch

Published in: Globalisierung: Wirtschaft und Politik

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
loading …

Zusammenfassung

Globalisierung beeinflusst wirtschaftliche, politische und soziale Prozesse. Die Effekte sind in der Regel nicht neutral, sie beinhalten Vor- oder Nachteile für die betroffenen Länder, Gruppen, Institutionen oder Individuen. Viele der Globalisierung zugeschriebene Folgewirkungen sind nur mittelbar durch die Globalisierung verursacht. Häufiger sind sie Auswirkungen ökonomischer Entwicklungen, die durch Globalisierungsprozesse verstärkt wurden. Den vielfältigen Gewinnen stehen negative Folgen gegenüber. Durch die sinkende Schutzfunktion nationaler Grenzen gehen Privilegien verloren. Der dramatische Anstieg der grenzüberschreitenden Transaktionen erhöht Komplexität, führt zu steigender Umweltbelastung und begünstigt internationale Kriminalität. Der intensivere internationale Wettbewerb beschleunigt Strukturwandelprozesse und erhöht Entwicklungs- und Anpassungskosten und die Gefahr von unfairem Verdrängungswettbewerb. Schließlich produziert Globalisierung Verteilungsgewinner und -verlierer mit negativen sozialen und politischen Folgen.

Dont have a licence yet? Then find out more about our products and how to get one now:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Footnotes
1
Beispiele hierfür sind die Reformmaßnahmen, zu denen sich die hochverschuldeten Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaft- und Währungsunion verpflichten mussten.
 
2
Der von Habermas (1985) bereits zu Beginn der Globalisierung geprägte Begriff der „Neuen Unübersichtlichkeit“ zur Diagnose postmoderner Gesellschaften ist zur Charakterisierung postmoderner globalisierter Gesellschaften immer noch aktuell.
 
3
Vgl. hierzu auch die vom Öko-Institut, Freiburg, herausgegebene Studie von Havers (2008) zur Rolle der Luftfracht bei Lebensmitteltransporten, Berlin.
 
4
Analog zum Ökodumping kann von Sozialdumping gesprochen werden, wenn die Arbeitskosten nicht die sozialen Reproduktionskosten der Arbeitskraft ermöglichen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Löhne nicht ausreichen, die Grundbedürfnisse zu decken und/oder die Arbeitsbedingungen nicht Grundvoraussetzungen der Beachtung der Menschenwürde berücksichtigen. vgl. u. a. Die globale Jeans: www.​youtube.​com/​watch?​v=​iriL2MimVaA.
 
5
Die Vielfalt der sich ständig vergrößernden Anzahl von Ökosiegeln für die verschiedensten Sparten (Lebensmittel, Textilien, Kosmetik, Möbel, Strom, Tourismus etc.) kann jedoch zu einer Verunsicherung und Verwirrung der Käufer beitragen.
 
6
Vgl. zu der Gesamtproblematik: Bales und Cornell 2008.
 
8
Estland war 2007 Ziel eines der ersten, weltweit beachteten Cyber-Angriffe. Mutmaßlich russische Hacker griffen seinerzeit Banken, Regierungsserver und Websites von Medien an.
 
9
Ergebnis einer 2021 durchgeführten Befragung der Allianz von 2,650 Risikomanagementexperten in 89 Ländern.
 
11
Dies geschah vor allem unter den Bezeichnungen: Offshore Leaks, LuxLeaks, SwissLeaks, Panama Papers, Paradise Papers, FinCen Files, Daphne Project, Bahama Leaks, Pandora Papers und Suisse Secrets
 
13
Vgl. Suisse Secrets, u. a.
 
14
In einer von der Süddeutschen Zeitung (Schäfer, 2015), zwei Monate nach Bekanntwerden der VW-Betrugsaffäre zur Manipulierung der Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen, in Auftrag gegebenen Umfrage gaben 58 % von 302 befragten Unternehmensberatern an, dass die Globalisierung den Wettbewerbsdruck auf Vorstände und Geschäftsführer erhöhe, sodass deren moralische Hemmschwelle sinke. Andere Beispiele für illegale Problemlösungen sind die zahlreichen Plagiate von Konsum- und Investitionsgütern, die bestehende Schutzrechte verletzen.
 
16
Hier befindet sich die Staatengemeinschaft der EU durch eine – zumindest in der Vergangenheit – in Wettbewerbsfragen sehr offensiv und erfolgreich agierenden Kommission in einer vergleichsweise günstigen „Wettbewerbsposition“.
 
17
Dies lässt sich beispielsweise beobachten in Südeuropa oder in Mexiko und der Karibik bei früher sehr begehrten touristischen Zielen mit inzwischen veralteter Infrastruktur oder bei den bereits angesprochenen Finanzzentren, deren wichtigste Geschäftsbereiche aufgrund erhöhten Drucks der internationalen Gemeinschaft schrumpfen oder aufgegeben werden.
 
18
Besonders umstritten sind aus sehr verschiedenen Gründen die bilateralen Handels- (und Investitions-) abkommen, die in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen haben, wie das EU-Mercosur-Abkommen (vgl. u. a. Maihold, 2020) oder das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) zwischen der EU und Kanada. Gründe für diese Entwicklung sind vor allem wegen der erheblichen Schwierigkeiten sich auf globaler Ebene im Rahmen der WTO auf allgemein gültige Regeln zum Investitionsschutz und zur Schiedsgerichtsbarkeit zu einigen.
 
19
Ricupero in seinem Bericht an UNCTAD IX, zit. nach Falk, 1996.
 
20
In vielen Ländern ballen sich immer noch gravierende strukturelle Nachteile, schlechte Regierungsführung und unzulängliche Verwaltungsstrukturen, zu wenig bezahlte Arbeitsplätze, Arbeitslosigkeit und Armut, interne bewaffnete Konflikte und häufig inflexible, von wenigen Rohstoffen abhängige Volkswirtschaften. Zudem kommen die Erlöse aus dem Handel mit Rohstoffen meist vorrangig einer kleinen „Elite“ zu Gute. Vergrößert werden diese Probleme durch die anhaltenden protektionistischen Maßnahmen der Industrieländer für ihre Landwirtschaft; vgl. IAO/ILO, 2008; Le Monde diplomatique, 2015; Collier, 2008 sowie die Abschn. 10.​3 und 13.​3 in diesem Buch.
 
22
Im Schnitt war in den OECD-Ländern das Einkommen der reichsten 10 % der Bevölkerung Ende der 2000er-Jahre ungefähr neunmal so hoch wie das der ärmsten 10 %. In den meisten Schwellenländern ist die Einkommensungleichheit weiterhin deutlich stärker ausgeprägt; vgl. OECD, 2011, S. 22 ff., s. a. www.​bpb.​de/​veranstaltungen/​netzwerke/​teamglobal/​67430/​globale-ungleichheiten.
 
23
S. hierzu auch den von Fund for Peace regelmäßig erstellten Fragile States Index (Abb. 10.​7) in: fsi.​fundforpeace.​org/​indicators.​
 
25
Letzter Zugriff auf die im Literaturverzeichnis genannten Internetquellen und die Links (s. u.) jeweils 12/2021.
 
Literature
go back to reference Bales, K., & Cornell, B. (2008). Moderne Sklaverei. Bales, K., & Cornell, B. (2008). Moderne Sklaverei.
go back to reference Baumann, S. (21. Februar 2022). Totgesagte leben länger. SZ. Baumann, S. (21. Februar 2022). Totgesagte leben länger. SZ.
go back to reference Cohen, D. (1998). Fehldiagnose Globalisierung. Cohen, D. (1998). Fehldiagnose Globalisierung.
go back to reference Collier, P. (2008). Die unterste Milliarde. Collier, P. (2008). Die unterste Milliarde.
go back to reference D’Aveni R. A. (1995). Hyperwettbewerb – Strategien für die neue Dynamik der Märkte. D’Aveni R. A. (1995). Hyperwettbewerb – Strategien für die neue Dynamik der Märkte.
go back to reference D’Aveni, R. A. (1999). Der Hyperwettbewerb rückt näher. In The Amos Tuck School of Business et al. (Hrsg.), Mastering global business (S. 59–64). D’Aveni, R. A. (1999). Der Hyperwettbewerb rückt näher. In The Amos Tuck School of Business et al. (Hrsg.), Mastering global business (S. 59–64).
go back to reference Der Spiegel. (21. Mai 2022). Reich, reicher, obszön reich. Der Spiegel Nr. 21, S. 8–16. Der Spiegel. (21. Mai 2022). Reich, reicher, obszön reich. Der Spiegel Nr. 21, S. 8–16.
go back to reference Falk, R. (1996). Von der neuen Weltwirtschaftsordnung zur Neuen UNCTAD: Sonntagsschule des Nordens oder OECD des Südens. WEED Informationsbrief Weltwirtschaft und Entwicklung 2. Falk, R. (1996). Von der neuen Weltwirtschaftsordnung zur Neuen UNCTAD: Sonntagsschule des Nordens oder OECD des Südens. WEED Informationsbrief Weltwirtschaft und Entwicklung 2.
go back to reference Gleich, M., & Kaufhold, J. C. (2015). Das Konzept des hyperkompetitiven Wettbewerbs. Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 5, 232–237.CrossRef Gleich, M., & Kaufhold, J. C. (2015). Das Konzept des hyperkompetitiven Wettbewerbs. Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 5, 232–237.CrossRef
go back to reference Habermas, J. (1985). Die neue Unübersichtlichkeit. Habermas, J. (1985). Die neue Unübersichtlichkeit.
go back to reference Hägler, M. (16. November 2021). Zeit für eine neue Mission. SZ. Hägler, M. (16. November 2021). Zeit für eine neue Mission. SZ.
go back to reference Havers, K. (2008). Die Rolle der Luftfracht bei Lebensmitteltransporten. Aktuelle Entwicklungen in Deutschland und deren ökologische Folgen. Berlin. www.oeko.de/oekodoc/758/2008-221-de.pdf Havers, K. (2008). Die Rolle der Luftfracht bei Lebensmitteltransporten. Aktuelle Entwicklungen in Deutschland und deren ökologische Folgen. Berlin. www.oeko.de/oekodoc/758/2008-221-de.pdf
go back to reference Kalenda, F., & Krazit, T. (2010). Irische Steuergesetze sparen Google 3,1 Milliarden Dollar. www.zdnet.de/41539627/irische-steuergesetze-sparen-google-3-1-milliarden-dollar/ Kalenda, F., & Krazit, T. (2010). Irische Steuergesetze sparen Google 3,1 Milliarden Dollar. www.zdnet.de/41539627/irische-steuergesetze-sparen-google-3-1-milliarden-dollar/
go back to reference Le Monde diplomatique. (2015). Atlas der Globalisierung. Weniger wird mehr. Le Monde diplomatique. (2015). Atlas der Globalisierung. Weniger wird mehr.
go back to reference McKinsey & Company. (2015). Playing to win: The new global competition for corporate profits. Full Report. September 2015. www.mckinsey.com/business-functions/strategy-and-corporate-finance/our-insights/the-new-global-competition-for-corporate-profits McKinsey & Company. (2015). Playing to win: The new global competition for corporate profits. Full Report. September 2015. www.mckinsey.com/business-functions/strategy-and-corporate-finance/our-insights/the-new-global-competition-for-corporate-profits
go back to reference o.V. (2015). Die große Abkoppelung. Gespräch mit Andrew McAfee und Brynjolfsson. Harvard Business Manager, 32–41. o.V. (2015). Die große Abkoppelung. Gespräch mit Andrew McAfee und Brynjolfsson. Harvard Business Manager, 32–41.
go back to reference Reich, R. (1993). Die neue Weltwirtschaft. Das Ende der nationalen Ökonomie. Reich, R. (1993). Die neue Weltwirtschaft. Das Ende der nationalen Ökonomie.
go back to reference Sassen, S. (2000). Machtbeben; Wohin führt die Globalisierung? Sassen, S. (2000). Machtbeben; Wohin führt die Globalisierung?
go back to reference Schäfer, U. (03. Dezember 2015). Wolfsburger Zustände überall. SZ. Schäfer, U. (03. Dezember 2015). Wolfsburger Zustände überall. SZ.
go back to reference Schneider, F. (2009). Die Finanzströme von organisierter Kriminalität und Terrorismus: Was wissen wir (nicht)? (DIW) Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, 78(4), 73–87.CrossRef Schneider, F. (2009). Die Finanzströme von organisierter Kriminalität und Terrorismus: Was wissen wir (nicht)? (DIW) Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, 78(4), 73–87.CrossRef
go back to reference Tauber, A. (17. Juni 2015). EU-Kommission stellt 30 Steueroasen an den Pranger. Die WELT. Tauber, A. (17. Juni 2015). EU-Kommission stellt 30 Steueroasen an den Pranger. Die WELT.
go back to reference Wischmeyer, N. (09. Dezember 2021). EU unterschätzt Geldwäsche. SZ. Wischmeyer, N. (09. Dezember 2021). EU unterschätzt Geldwäsche. SZ.
go back to reference World Inequality Lab (wid.world). (2018). Bericht zur weltweiten Ungleichheit. deutsche Fassung. World Inequality Lab (wid.world). (2018). Bericht zur weltweiten Ungleichheit. deutsche Fassung.
Metadata
Title
Folgen der Globalisierung
Author
Eckart Koch
Copyright Year
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38179-0_7

Premium Partner