Zusammenfassung
Ich bin Profiler und ob Sie es glauben oder nicht, ich glaube an das Gute im Menschen – nur sehe ich es wenig entwickelt.
Und es wird Ihnen nicht schwerfallen zu glauben, dass ich an Leistungsträger glaube – ich sehe sie allerdings von Luftpumpen und Idioten bedrängt. Ich schreibe Ihnen hier, um Sie für eben solche ruinösen Menschen zu verderben und bin gespannt, ob es gelingt.
Doch zurück auf Anfang. Wer bin ich?
Ich bin Profiler. Im Fernsehen sehen Sie es so: Wenn die Feld‐Wald‐und‐Wiesen‐Polizei nicht mehr weiterkommt, dann hat sie noch ein Ass im Ärmel, das ist die Visitenkarte vom Profiler. Und binnen Sekunden erscheinen auf Ihrem Flachbildschirm Agent Johnson mit Agent Johnson, in schwarzem Trenchcoat und cooler Sonnenbrille, schnuppern an einem abgebrochenen Zweig, blicken souverän über den Tatort und verkünden: „Suchen Sie einen Weißen, zwischen 30 und 40, Verwaltungsfachangestellter, war früher Bettnässer.“
Alles, was Sie da sehen, ist wahr – nur dass ich nicht an einem abgebrochenen Zweig schnuppere. Nein, nun mal im Ernst. Ich bin Wirtschaftsprofiler. Meine Kollegen aus dem Sonntagstatort, die Kommissare, kommen erst am Ende der kriminellen Nahrungskette, wenn es längst passiert ist. Und das ist es, worum es geht: Es soll gar nicht erst passieren. Mein Job ist, die Tat zu verhindern, indem ich Typen durchleuchte, um Täter auszusortieren.