2005 | OriginalPaper | Chapter
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„Weiß einer, was das überhaupt ist?“ fragte vor einiger Zeit provozierend der Journalist Mark Siemons im Feuilleton der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung
hinsichtlich des von ihm so genannten „Partythemas Kulturpolitik’“. Anlässlich des seinerzeit aktuellen Amtsantritts eines rot-roten Senats in Berlin und dessen Sparzwängen, die auch vor Kunst und Kultur nicht Halt machen konnten, fordert er ganz grundsätzlich, „eine öffentliche Debatte darüber zu beginnen, was Kulturpolitik’ überhaupt ist und nach welchen Kriterien sie agieren könnte.“ Er beklagt: „Der Nachteil ist, dass niemand weiß, wovon eigentlich die Rede ist. Denn alle sind sich heute darüber einig, dass sich die Politik kein ästhetisches Urteil anmaßen darf und erst recht kein politisches darüber, welche Kunst als förderungswürdig gelten sollte und welche nicht. Die Künste als halbwegs autonome Sphäre der Nichtentfremdung sollen nicht funktiona-lisiert, für außerhalb ihrer Eigengesetzlichkeit liegende Zwecke gebraucht werden. Die Politik, so sagt man gerne, soll nicht selbst Kultur machen, sondern Kultur ermöglichen und dafür das nötige Geld bereitstellen. Die Kultur darf nicht zum Mittel werden. Sie ist doch das Ziel. Es liegt auf der Hand, dass solche gut gemeinten Formulierungen nichts anders als ein Sophismus sind, eine unredliche Verschleierung der Tatsache, dass , Kultur’ keinen homologen Begriff darstellt.“