2008 | OriginalPaper | Chapter
Gefechtsfeld
Published in: Theorie des Irregulären
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In der Literatur wird die Ansicht vertreten, dass beim Kampf Irregulärer der geographische Raum völlig in den Hintergrund trete.
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Diese Ansicht ist nur insoweit zutreffend, als dass es sich bei dem irregulären Kampf — wie oben dargestellt — um eine Kommunikationsstrategie handelt. Zumindest auf der operativen und der taktischen Ebene, ist der geographische Raum ein wichtiger Gesichtspunkt. Die «... Wirksamkeit [von Gegend und Boden] liegt größtenteils im Gebiet der Taktik, allein ihre Resultate erscheinen in der Strategie ...«
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Neben der Rolle der Bevölkerung spielt für den irregulären Kampf der Raum, in welchen dieser stattfindet, eine entscheidende Bedeutung. Beide Faktoren stehen darüber hinaus in einer ständigen Wechselbeziehung zueinander. In diese Wechselbeziehung ist die Ordnungsmacht einbezogen: Sie steht ihrerseits in einer Beziehung zu den Irregulären Kräften, zugleich finden ihre Aktionen ebenfalls im Raum statt. Der irreguläre Kampf zwingt die regulären Streitkräfte, sich immer mehr zu konzentrieren, um eigenen Schutz und Bewegungsfreiheit sicherzustellen, wodurch sie den Kontakt mit der Bevölkerung verlieren, die, von den rechtmäßigen Behörden und deren örtlichen Organen im Stich gelassen, schnell in die Hände der Aufständischen fällt.
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Die Irregulären Kräfte bewirken zugleich die Zersplitterung der Kräfte der Ordnungsmacht durch die massive Vergrößerung ihres Einsatzraumes.
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Die Phänomene können also nicht losgelöst von ihrer jeweiligen geographischen Plattform betrachtet werden.