2011 | OriginalPaper | Chapter
Ghost Sounds und die kinematographische Imagination
Christian Petzolds Gespenster und Yella
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In den vergangenen Jahrzehnten hat die Stimme einen prominenten Platz sowohl in der Philosophie, in der Literaturtheorie als auchin der Filmwissenschaft erobert (vgl. Chion 1999; Dolar 2007; Weigel 1998). Vor allem Jacques Derrida hat durchseine Kritik am Phonozentrismus der abendländischen Philosophie die akademische Diskussion entscheidend geprägt (vgl. Derrida 2003). Im Gegenzug hat die Literaturtheorie die Stimme als „Pathosformel einer Schrift ohne Autor“ (Weigel 1998, 198) gefeiert, während die feministische Theorie die weibliche Stimme als phantasmatische Projektion von Autorschaft erkannt hat (vgl. Silverman 1988). Die anhaltende Faszination für die menschliche Stimme verdankt sichnicht zuletzt der Sprengkraft der mit ihr verbundenen Vorstellungen von Innerlichkeit, Subjektivität und Autorschaft.