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2023 | OriginalPaper | Chapter

12. Grundsteuerrecht

Author : Stephan Buntrock

Published in: Steuerrecht

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Grundsteuer knüpft als objektbezogene Realsteuer an die Besteuerung von Grundbesitz an. Steuergegenstand ist der inländische Grundbesitz i. S. d. Bewertungsgesetzes. Dabei wird zwischen Betrieben der Land- und Forstwirtschaft und Grundstücken differenziert. Da das Steueraufkommen vollständig den Gemeinden zusteht, stellt die Grundsteuer hinter der Gewerbesteuer und dem Einkommensteueranteil eine der wichtigsten Einnahmequellen der Gemeindefinanzierung dar. 2021 betrug das Grundsteueraufkommen ca. 14,9 Mrd. € und machte damit ca. 2 % der Gesamtsteuereinnahmen (Bund, Länder und Gemeinden) aus. Die Steuerermittlung unterliegt einem mehrstufigen Verfahren, welches zunächst den Einheitswert bzw. Grundsteuerwert feststellt und anschließend den Grundsteuermessbetrag und darauffolgend die Grundsteuer festsetzt. Während die Einheitswert- bzw. Grundsteuerwertermittlung und die Messbetragsfestsetzung vom Finanzamt durchgeführt werden, unterliegen die Hebesatzbestimmung sowie die Grundsteuererhebung der jeweiligen Gemeinde. Das BVerfG hat im Jahr 2018 die Vorschriften zur Einheitsbewertung als mit dem allgemeinen Gleichheitssatz unvereinbar und somit für die Bemessung der Grundsteuer als verfassungswidrig eingestuft. Der Gesetzgeber hat daraufhin die Grundbesitzbewertung für Zwecke der Grundsteuer mit Wirkung zum 01.01.2025 neu geregelt. Das bestehende Recht unter Verwendung der Einheitswerte gilt bis zum 31.12.2024 fort. Der erste Hauptfeststellungszeitpunkt nach neuem Recht ist der 01.01.2022, weshalb sich die Bewertung nach altem und neuen Recht in der Praxis überschneiden.

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GrStG vom 07.08.1973, BGBl. I 1973, S. 965, zuletzt geändert durch Artikel 21 des Gesetzes vom 16.12.2022, BGBl. I 2022, S. 2294.

GrStR vom 09.12.1978, BStBl. I 1978, S. 553.

GrStDV vom 01.07.1937, RGBl. I 1937, S. 553, zuletzt geändert durch das Gesetz zur Umrechnung und Glättung steuerlicher Euro-Beträge vom 19.12.2000, BGBl. I 2000, S. 1802.

BewG vom 01.02.1991, BGBl. I 1991, S. 230, zuletzt geändert durch das Jahressteuergesetz 2022 vom 16.12.2022, BGBl. I 2022, S. 2294.

BewRGr vom 19.09.1966, BStBl. I 1966, S. 890.

§ 1 Abs. 1 GrStG, Art. 106 Abs. 6 GG.

Lippross & Seibel, 2016, Rz. 3 zu § 85 AO; vgl. auch BVerfG vom 27.06.1991, 2 BvR 1493/89.

BFH vom 20.12.2002, BFH/NV 2003, 508; die dagegen gerichtete Verfassungsbeschwerde wurde nicht zur Entscheidung angenommen – BVerfG vom 06.05.2004, BvR 434/03.

BVerfG vom 22.06.1995, 2 BvL 37/91, BStBl. II 1995, S. 655; BVerfG vom 22.06.1995, 2 BvR 552/91, BStBl. II 1995, S. 671.

BVerfG vom 10.04.2018, 1 BvL 11/14, 1 BvL 12/14, 1 BvL 1/15, 1 BvR 639/11, 1 BvR 889/12, BVerfGE 148, 147.

Grundsteuer-Reformgesetz – GrStRefG, BGBl. I 2019, S. 1794.

Vgl. exemplarisch Krause 2019, S. 231 ff.

Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes vom 15.11.2019, BGBl. I 2019, S. 1546; Art. 72 Abs. 3 Satz 1 Nr. 7 GG; Art. 125b Abs. 3 GG.

Gesetz zur Regelung einer Landesgrundsteuer Baden-Württemberg vom 13.11.2020, GBl. 2020, S. 974; Bayerisches Grundsteuergesetz vom 10.12.2021, GVBl. 2021, S. 638; Hamburgisches Grundsteuergesetz vom 24.08.2021, HmbGVBl. 2021, S. 600; Hessisches Grundsteuergesetz vom 15.12.2021, GVBl. 2021, S. 906; Niedersächsisches Grundsteuergesetz vom 07.07.2021, Nds. GVBl. 2021, S. 502.

§ 2 GrStG.

Das Bewertungsgesetz unterscheidet zwischen land- und forstwirtschaftlichem Vermögen (§§ 33 ff. BewG; ab 2025 §§ 232 ff. BewG) und Grundvermögen (§§ 68 ff. BewG; ab 2025 §§ 243 ff. BewG).

§ 99 Abs. 3 BewG.

§ 2 BewG.

§ 3 GrStG; A 6 GrStR.

§§ 5 Abs. 1, 6 GrStG.

§ 5 Abs. 2 GrStG.

§ 9 GrStG.

§ 10 Abs. 1 GrStG.

§ 39 Abs. 2 AO i. V. m. A 6 Abs. 3 GrStR; zur Abgrenzung wirtschaftlichen Eigentums vgl. auch BFH X R 140/87 vom 20.09.1989 in BStBl. II 1990, S. 368.

§ 10 Abs. 2 GrStG a.F. aufgehoben mit Wirkung zum 01.01.2025; die Aufhebung erfolgte vor dem Hintergrund, dass nunmehr aufgrund der Zusammenfassung des Erbbaurechts mit dem Erbbaurechtsgrundstück zu einer wirtschaftlichen Einheit ein Gesamtwert ermittelt wird, der dem Erbbauberechtigten zuzurechnen ist.

§ 10 Abs. 3 GrStG a.F.; ab 01.01.2025 § 10 Abs. 2 GrEStG; zur Gesamtschuldnerschaft vgl. Schnitter und Wengerofsky 2023, Rz. 15 zu § 10 Abs. 2 GrStG.

§ 11 Abs. 1 GrStG; zur Haftung des Nießbrauchers vgl. Stöckel und Volquardsen 2012, Rz. 2 zu § 11 GrStG.

§ 11 Abs. 2 GrStG.

§ 12 GrStG.

§ 180 Abs. 1 Nr. 1 AO.

§ 22 Abs. 1 AO i. V. m. § 18 Abs. 1 Nr. 1 AO.

So ergibt sich exemplarisch der Grundsteuermessbetrag im Landesgrundsteuergesetz Niedersachsen durch Anwendung der Grundsteuermesszahl auf den jeweiligen Äquivalenzbetrag.

§ 13 Abs. 1 GrStG a.F. i. V. m. §§ 19 ff. BewG.

§§ 125 ff. BewG.

§§ 132 ff. BewG.

§ 42 GrStG.

§ 42 Abs. 1 GrStG.

§ 23 BewG i. V. m. §§ 129, 132 BewG.

1,00 € oder 0,75 € je Quadratmeter; für Kfz-Garagenplätze gelten 5,00 € je Abstellplatz; § 42 Abs. 2 GrStG.

§ 13 Abs. 1 GrStG i. V. m. §§ 218 ff. BewG.

Je nach Landesmodell Äquivalenzbeträge, Flächenbeträge oder Bodenwerte.

So gelten z. B. im Landesgrundsteuergesetz Bayern für Betriebe der Land- und Fortwirtschaft grundsätzlich die wertabhängig ausgestalteten Regelungen des BewG und des GrStG. Davon abweichende Sonderregelungen sind hingegen in Art. 9 BayGrStG geregelt. Dazu zählt z. B. die Definition der Hofstelle und die Frage, was in die wirtschaftliche Einheit des Betriebs der Land- und Forstwirtschaft einzubeziehen ist.

§ 13 Abs. 1 GrStG a.F. bzw. § 13 GrStG; § 184 Abs. 1 AO.

§ 15 GrStG a.F.

§ 15 Abs. 2 Nr. 1 GrStG a.F.

§ 41 GrStG i. V. m. §§ 29 bis 33 GrStDV.

§ 14 GrStG a.F.

§ 15 Abs. 1 Nr. 1 GrStG.

§ 15 Abs. 1 Nr. 2 GrStG.

§ 15 Abs. 2 bis 4 GrStG.

§ 15 Abs. 5 GrStG.

§ 14 GrStG.

§ 16 Abs. 1 GrStG.

§ 36 Abs. 1 GrStG.

§ 37 GrStG a.F.

§ 17 GrStG; zur Neuveranlagung unter Fortschreibung des Einheitswertes vgl. Troll und Eisele 2021, Rz. 2 zu § 17 GrStG a.F.; zur Neuveranlagung unter Fortschreibung des Grundsteuerwertes vgl. Schnitter und Wengerofsky 2023, Rz. 3 zu § 17 GrStG.

§ 18 GrStG.

§ 20 GrStG a.F. i. V. m. § 24 BewG; § 20 GrStG i. V. m. § 224 BewG.

§ 19 GrStG.

§ 22 GrStG; A 34 GrStR.

§ 22 Abs. 1 Nr. 1 GrStG a.F.

§ 25 Abs. 1 GrStG; Art. 106 Abs. 6 Satz 2 GG.

§ 25 Abs. 4 GrStG.

§ 25 Abs. 5 GrStG.

§ 27 Abs. 1 GrStG.

§ 28 Abs. 1 GrStG.

§ 28 Abs. 2 und 3 GrStG.

§ 29 GrStG.

§ 35 Abs. 2 GrStG i. V. m. A 41 GrStR.

§ 32 GrStG; A 35 bis 37 GrStR.

§§ 33, 34 GrStG; A 38 GrStR.

§ 19 Abs. 3 BewG.

§ 21 Abs. 1 BewG.

§ 22 BewG.

§ 23 BewG.

§ 22 Abs. 1 BewG; eine werterhöhende Veränderung muss mind. 10 % und 5.000 DM oder mehr als 100.000 DM, eine wertmindernde Veränderung muss mind. 10 % und 500 DM oder mehr als 5.000 DM betragen.

Die Einordnung als Betriebsgrundstück richtet sich nach ertragsteuerlichen Regelungen; vgl. Abschn. 13 Anwendungserlass zur Bewertung des Anteils- und Betriebsvermögens vom 25.06.2009, BStBl. I 2009, S. 698.

§ 68 Abs. 1 BewG; für Negativabgrenzungen wie z. B. Betriebsvorrichtungen vgl. § 68 Abs. 2 BewG.

Zur Begriffsbeschreibung § 72 und § 74 BewG; zur Abgrenzung A 6 BewRGr.

Aufgrund fehlender Spezialvorschrift ist § 9 BewG anzuwenden.

Vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2021, Rz. 10 bis 17a zu § 9 BewG.

Vgl. BFH-Urteil vom 26.09.1980, BStBl. II 1981, S. 153.

Vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2021, Rz. 1 zu § 76 BewG.

§ 75 Abs. 1 BewG; zur Abgrenzung § 75 Abs. 2 bis 7 BewG und A 15 BewRGr.

Ob eine besondere Ausstattung vorliegt, ist nach dem Gesamtcharakter des Grundstücks zu entscheiden; für mögliche Einzelmerkmale A 16 Abs. 4 BewRGr.

Zum Ertragswertverfahren §§ 78 bis 82 BewG.

Für einzelne Komponenten der Rohertragsermittlung A 21 BewRGr.

§ 83 BewG; für eine schematische Übersicht vgl. Anlage 10 BewRGr.

§ 84 BewG; A 35 BewRGr; Wertermittlung wie bei unbebautem Grundstück.

§ 85 BewG; A 36 BewRGr; zur detaillierten Raum- und Preisermittlung A 37 und 38 BewRGr.

§§ 86 bis 88 BewG; zur Berücksichtigung sonstiger wertbeeinflussender Umstände vgl. auch Kreutziger/Schaffner/Stephany 2021, Rz. 1 bis 21 zu § 88 BewG.

§ 89 BewG; A 45 BewRGr.

Verordnung zur Durchführung des § 90 des Bewertungsgesetzes vom 02.09.1966, BGBl. I, S. 553, zuletzt geändert und ergänzt durch Art. 18 Nr. 3 StEuglG vom 19.12.2000, BStBl. I 2000, S. 1790.

§ 91 BewG; die Vorschrift hat lediglich klarstellende Bedeutung; vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2021, Rz. 1 und 2 zu § 91 BewG.

§ 92 BewG.

§ 93 BewG.

§ 94 BewG.

§ 219 Abs. 1 BewG.

§ 219 Abs. 2 BewG.

§§ 236 ff. BewG.

§§ 246 ff. BewG.

§ 221 Abs. 1 BewG.

§ 266 Abs. 1 BewG.

§ 222 BewG; Anwendungsbereich insbesondere bei Änderungen in Wert, Art und Zurechnung.

105

§ 223 BewG; Anwendungsbereich insbesondere bei nach dem Hauptfeststellungszeitpunkt neu entstandenen wirtschaftlichen Einheiten.

106

§ 224 BewG; Anwendungsbereich insbesondere bei Wegfall der wirtschaftlichen Einheit oder Änderungen von Befreiungsgründen.

107

§ 228 Abs. 1 BewG; vgl. exemplarisch öffentliche Bekanntmachung des BMF zur Erklärungsabgabe auf den 01.01.2022 im Rahmen des sog. „Bundesmodells“, 30.03.2022, BStBl. I 2022, S. 205.

§ 228 Abs. 2 BewG.

§ 249 Abs. 1 BewG.

§ 251 BewG.

§ 250 Abs. 2 BewG.

Vgl. Kreutziger/Schaffner/Stephany 2021, Rz. 1 zu § 252 BewG.

§ 250 Abs. 3 BewG.

Anlage 42 BewG.

Anlage 38 BewG.

Anlage 43 BewG.

§ 244 Abs. 3 Nr. 1 BewG.

118

§ 261 Satz 1 BewG.

119

§ 261 Satz 2 BewG.

120

§ 244 Abs. 3 Nr. 2 BewG.

121

§ 262 Satz 1 BewG.

122

§ 262 Satz 2 BewG.

Krause, S. (2019). Eine institutionenökonomische Analyse von Kapitalisierungsprozessen im Rahmen einer Dezentralisierung von Steuergesetzgebungskompetenzen am Beispiel der Grundsteuer in Deutschland. Lang.CrossRef

Kreutziger, S., Schaffner, M., & Stephany, R. (2021). Bewertungsgesetz Kommentar. Beck.

Lippross, O.-G., & Seibel, W. (2016). Basiskommentar Steuerrecht. Schmidt.

Schnitter, G., & Wengerofsky, T. (2023). Grundsteuergesetz eKommentar. Stollfuß Medien.

Stöckel, R., & Volquardsen, C. (2012). Grundsteuerrecht Kommentar. Deutscher Gemeindeverlag.

Troll, M., & Eisele, D. (2021). Grundsteuergesetz Kommentar. Vahlen.

Title: Grundsteuerrecht
Author: Stephan Buntrock
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Book: Steuerrecht
Print ISBN: 978-3-658-42074-1

Electronic ISBN: 978-3-658-42075-8

Copyright Year: 2023
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-42075-8_12