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2016 | Book

Handbuch Kulturpublikum

Forschungsfragen und -befunde

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About this book

In diesem Handbuch wird der empirische Forschungsstand zum Thema „Kulturpublikum“ im deutschsprachigen Raum umfangreich und systematisch aufgearbeitet. Ausgehend von theoretischen, methodischen und begrifflichen Grundlagen der Kulturpublikumsforschung zeigen die Autorinnen und Autoren die zentralen Befunde hinsichtlich der Publikazusammensetzung, der Nutzungsmotive und der Rezeptionsweisen und -spezifika für die wichtigsten Kultursparten auf. Ferner thematisieren sie in einem Ausblick aktuelle Entwicklungen, innovative Ansätze, internationale Trends, aber auch Grenzen der Kulturpublikumsforschung.

Table of Contents

Frontmatter

Grundlagen

Frontmatter
Zur Relevanz empirischer Kulturpublikumsforschung
Eine Einführung in das Handbuch
Abstract
Der Beitrag führt in das Handbuch Kulturpublikum ein. Dabei wird insbesondere auf die Relevanz der empirischen Publikumsforschung aus Sicht von Kulturpolitik, Kulturmanagement und Kultureller Bildung eingegangen. Zudem werden die Zielsetzungen sowie der Aufbau des Handbuchs erläutert.
Patrick Glogner-Pilz, Patrick S. Föhl
Kulturpublikum – theoretische Verortungen
Abstract
Der Beitrag entfaltet ausgehend von der Klärung der Semantik des Kompositums »Kulturpublikum« ein konzeptuelles und historisches Verständnis von Kulturpublika im Kontext von Kulturwandel – über Klassiker wie Max Weber und Emil Durkheim, Praxistheorie, Cultural Studies sowie Institutionen- und Systemtheorie. Der Beitrag schafft Grundlagen für eine konzeptuelle Reflexion von Kulturpublikumsforschung und ihrer Vorannahmen und für ihre Vermittlung mit anderen Feldern von Kultur-, Sozial- und Gesellschaftsforschung.
Carsten Winter
Grundlagen und Methoden empirischer Kulturpublikumsforschung
Abstract
Der Beitrag vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen und Methoden der empirischen Publikumsforschung im Kulturbereich. Zu Beginn werden die verschiedenen Publikumsformen betrachtet. Daraufhin wird erläutert, was unter »Wissenschaftlichkeit« und »empirischer Forschung« zu verstehen ist. Es folgt eine Darstellung der Untersuchungsgegenstände in der Kulturpublikumsforschung. In einem nächsten Schritt wird auf die Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung eingegangen. Abschließend erfolgt eine Vorstellung verschiedener Erhebungsmethoden.
Patrick Glogner-Pilz
Evaluation und Publikumsforschung
Schnittmengen, Stellenwert und Bedeutung sowie methodische Überlegungen
Abstract
Evaluation und Publikumsforschung haben im Kultursektor in den letzten Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, welche Ziele mit diesen Forschungsansätzen verfolgt werden können und welche Aufgaben sich daraus ableiten lassen. Es ist überdies eine Entscheidung über die Bewertungskriterien und die Organisation von Evaluationen zu treffen. Im Rahmen eines Exkurses widmet sich der Beitrag auch der strategischen Steuerung durch Zielvereinbarungen und Evaluation und endet mit Überlegungen zur Sicherung der Qualität und Nützlichkeit solcher Studien.
Reinhard Stockmann, Vera Hennefeld
Kulturpublikum
Zur Genese und Transformation des bürgerlichen Konzert- und Theaterpublikums seit der Aufklärung
Abstract
Die Entwicklung der Darstellenden Künste ist seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert von einer zunehmenden Professionalisierung geprägt, die zu einer Aufwertung der Bühne bzw. des Konzertes und seiner Akteure führte. In diesem komplexen Prozess verlief zugleich eine Disziplinierung bzw. Ruhigstellung des Publikums, das sich rein kontemplativ dem Kunstgenuss widmen sollte, dabei aber zu Passivität verurteilt wurde – die notwendige Aufmerksamkeitsakkumulation verhinderte nach Möglichkeit jeglichen Eigensinn des Publikums. Ungeachtet der theatertheoretischen Konzepte der Moderne, das Publikum aus einer Passivität herauszuholen, scheint bis heute eine strikte Ritualisierung die Abläufe einer Theater- oder Konzertaufführung zu dominieren, so dass man einen bis heute wirksamen Disziplinierungsvorgang erkennen kann mit dem Ergebnis einer Entmündigung des Publikums im Sinne passiver Zeugenschaft.
Steffen Höhne

Forschungsfragen und -befunde

Frontmatter
Spartenübergreifende Kulturpublikumsforschung
Abstract
Der Beitrag stellt eine Auswahl spartenübergreifender Studien vor, um die spartenspezifischen Betrachtungen im »Handbuch Kulturpublikum« in einen systematischen Rahmen zu setzen. Zunächst werden Trends zu ausgewählten übergreifenden Entwicklungen und Ergebnissen der Kulturpublikumsforschung präsentiert. Ferner werden Studien zu Segmentierungen und Typisierungen der Kulturnutzer und der Nicht-Nutzer abgebildet. Darauf folgend befasst sich der Beitrag mit der Kulturnutzung ausgewählter Bevölkerungsgruppen sowie mit regionalen Ansätzen der Kulturpublikumsforschung.
Patrick S. Föhl, Patrick Glogner-Pilz
Das Publikum öffentlicher Theater
Ergebnisse der empirischen Forschung
Abstract
Nach einem kurzen Überblick zur geschichtlichen Entwicklung der empirischen Publikumsforschung und zu aktuellen Herausforderungen im öffentlichen Theaterbereich werden zentrale Fragestellungen und Ergebnisse der Publikumsforschung im deutschsprachigen Raum (Schwerpunkt: Deutschland) aufgezeigt. Hierfür wird eine Auswahl von Studien im Hinblick auf Zielstellungen, Methodik und entsprechende Ergebnisse wie soziodemografische/-ökonomische oder einstellungs-, motiv- und wirkungsbezogene Merkmale von Theaterbesuchern ausgewertet. Abschließend werden aus den gewonnenen Erkenntnissen Implikationen sowohl für die Wissenschaft, als auch für die Praxis abgeleitet.
Patrick S. Föhl, Damaris Nübel
Museumsbesucher im Fokus
Befunde und Perspektiven zu Besucherforschung und Evaluation in Museen
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit relevanten Fragestellungen und Ergebnissen der Besucherforschung und Evaluation in Museen. Nach einem kurzen Überblick zur geschichtlichen Entwicklung und zum aktuellen Forschungsstand werden zentrale empirische Befunde zum Museumspublikum vorgestellt. Aus einer Auswahl von Studien wird auf Strukturmerkmale der Museumsbesucher, ihr Rezeptionsverhalten sowie ihre Besuchsmotive und -barrieren eingegangen. Abschließend werden Forschungsdesiderata und Perspektiven aufgezeigt.
Nora Wegner
Musikpublikum und Musikpublikumsforschung
Abstract
Die Musikpublikumsforschung befasst sich u. a. mit der Zusammensetzung des Musikpublikums, ermittelt Nutzungsmotive, fragt nach dem Zustandekommen des Musikgeschmacks sowie den Rezeptionsbarrieren gegenüber bestimmter Musik und untersucht den Umgang mit Musik(medien). Der Beitrag fokussiert Publikumssegmentierungen und Nutzungsmotive. Die Fragestellungen und Befunde werden in den Kontext gesellschaftlicher und medienbezogener Entwicklungen gestellt und mit kultursoziologischen Theorien verknüpft. So wird ein über rein anwendungsbezogene Fragen der Publikumsforschung hinausweisendes Bild des Forschungsfeldes präsentiert.
Stefanie Rhein
Das Kinopublikum im Wandel
Forschungsstand, historischer Rückblick und Ausblick
Abstract
Der Überblick über das Kinopublikum als Kulturpublikum zeigt die unterschiedlichen Kinobesuchergruppen auf, geht auf die Motive für den Kinobesuch ein und die Art der Informationssuche. Der Beitrag zeigt, dass es verschiedene Kulturpublika im Kino gibt, die vom demografischen Wandel betroffen sind. Eingeleitet wird der Beitrag mit einer Geschichte des Kinobesuchs von den Anfängen bis heute.
Elizabeth Prommer
Forschungsfragen und -befunde zur Publikumsentwicklung im Bereich Soziokultur
Abstract
Soziokultur ist ein kulturpolitischer Programmbegriff, bezeichnet aber auch einen relativ neuen Einrichtungstypus. Dabei geht es um Selbstverwirklichungs- und Partizipationsbestrebungen der Akteure jenseits traditioneller Kultureinrichtungen. Auch ist eine Interdisziplinarität von Kultur-, Sozial- und Bildungsarbeit angesprochen. Ein einfaches Kulturpublikum gibt es nicht, daher ist nach Kriterien für die Wirkung und Legitimation dieser Praxis zu fragen; Publikumsforschung bedeutet folglich Neuland. Der Beitrag beschreibt dieses komplexe Feld, erschließt empirische Quellen, den Forschungsstand sowie weiterführende Forschungsfragen.
Tobias J. Knoblich
Publikumsforschung in Öffentlichen Bibliotheken im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen
Zielsetzung, Bestandsaufnahme und Ausblick
Abstract
In diesem Beitrag werden Auftrag, Zielsetzung und Handlungsfelder von Öffentlichen Bibliotheken in ihrer gesellschaftlichen Bedeutung vorgestellt und gezeigt, wie Bibliotheken genutzt werden. Darauf aufbauend wird dargestellt, wie die bibliotheks- und informationswissenschaftliche Forschung darauf Bezug nimmt und das Bibliothekspublikum untersucht. Die Bestandsaufnahme wirft einen Blick darauf, unter welchen Perspektiven, mit welchen Fragestellungen und Methoden das Bibliothekspublikum erforscht wird. Schließlich werden exemplarisch Studien vorgestellt, die typisch für die Publikumsforschung in Öffentlichen Bibliotheken sind.
Frauke Schade, Konrad Umlauf
Kulturpublikum in Radio und Fernsehen
Abstract
Kulturpublikum und die Massenmedien: In der öffentlichen Wahrnehmung und Darstellung wird diese Beziehung oft auf die Frage zugespitzt, ob die Massenmedien – gemeint sind hier Fernsehen und Radio – das Kulturpublikum überhaupt noch erreichen bzw. ob sich ein überwiegend kulturinteressiertes Publikum nicht bereits von ihnen abgewendet hat. Dieser Beitrag skizziert das Kulturpublikum heute, welche Mediennutzertypen sich Kultur (mit Schwerpunkt auf dem klassischen Kulturbegriff ) in Radio und Fernsehen zuwenden, wie spezifische Angebote genutzt werden und schließlich welche Informationsquellen herangezogen werden.
Ulrich Neuwöhner, Walter Klingler
Breitenkultur – ein Thema für die Publikumsforschung?
Abstract
Breitenkultur ist bisher eher selten Gegenstand von Kulturpolitik- und Kulturmanagementforschung. Neben einer Klärung des Begriffs Breitenkultur macht der Beitrag deutlich, welche Relevanz eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Thema vor allem im Kontext der Teilhabedebatte und der Publikumsforschung hat. Darüber hinaus werden empirische Erkenntnisse zu Anbietern und Nutzern von breitenkulturellen Angeboten aus unterschiedlichen Sparten vorgestellt und diskutiert.
Doreen Götzky
Das Publikum der öffentlichen Musikschulen
Bestandsaufnahme, Befunde, Perspektiven
Abstract
Das Kapitel gibt einen Überblick über den Stand der Publikumsforschung an öffentlichen Musikschulen in Deutschland. Forschungskernbereiche liegen im Schnittfeld von musikalischer Bildung, kultureller Bildung und Kulturpolitik, verbunden mit angrenzenden Gebieten wie Kultursoziologie, Kulturmanagement und Musikpädagogik. Ausgehend von den Spezifika des Musikschulpublikums-Begriffs ergibt sich ein breites Themenspektrum mit charakteristischen Forschungsentwicklungen, -tendenzen und -desiderata. Ein Ausblick auf internationale Perspektiven beschließt den Beitrag.
Peter Imort
Kulturtouristen im Fokus
Motive von Kultur- und Tourismusakteuren, empirische Befunde und eine typologische Annäherung
Abstract
Kulturtouristen gewinnen als Zielgruppe für Kultur- und Tourismusakteure an Bedeutung. Der Beitrag geht den Gründen dieser Entwicklung nach und gibt einen Überblick über einschlägige Untersuchungen zur kulturtouristischen Nachfrage. Neben kulturtouristischen Fallstudien aus dem In- und Ausland werden Ergebnisse aus der Besucherforschung und der touristischen Marktforschung vorgestellt und Forschungslücken erörtert. Ausgehend von einer empirischen Fallstudie folgt abschließend eine typologische Annäherung, die als Grundlage für die praktische Arbeit von Kultur- und Tourismusakteuren dienen kann.
Yvonne Pröbstle

Perspektiven

Frontmatter
Zwischen simpler Kulturstatistik und fundierter Grundlagenforschung
Repräsentative Studien zur Kulturnutzung im internationalen Vergleich
Abstract
Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über den internationalen Stand der Publikums- und Kulturnutzungsforschung. Ziel des Kapitels ist es, wichtige international vertretene theoretische Standpunkte zum Kulturbesuch zu erfassen und nationale Studien zur kulturellen Partizipation außerhalb Deutschlands zu betrachten und zu vergleichen. Dabei beziehen sich die Autoren vor allem auf die Forschung in Europa, Nordamerika und Australien. Im Artikel wird deutlich, dass Publikumsforschung im internationalen Vergleich wenig einheitlich geschieht. Zudem zeigen die betrachteten Arbeiten keinerlei methodische Vielfalt, dafür ekla tante Unterschiede in der Definition von Kulturinstitutionen und inhaltlichen Ausrichtung.
Volker Kirchberg, Robin Kuchar
Neue Ansätze der Kulturnutzerforschung
Abstract
Der Artikel beschäftigt sich damit, wie herkömmliche Methoden der vor allem quantitativen empirischen Kulturbesucherforschung um Ansätze aus der Psychologie, der Ethnologie und den Künsten erweitert werden können. Das Ziel ist es, neue und differenziertere Erkenntnisse über Aneignungsweisen, Einstellungen, Images, Motive, Barrieren gegenüber Kunst und Kulturbesuchen zu generieren.
Birgit Mandel, Thomas Renz
Zukünftige Herausforderungen der spartenübergreifenden Kulturpublikumsforschung
Ein Beitrag aus soziologischer Sicht
Abstract
Ausgehend von einer historischen Betrachtung der bisher geleisteten Forschung reflektiert der soziologische Beitrag zukünftige Herausforderungen der spartenübergreifenden Kulturpublikumsforschung. Diese beziehen sich zum einen auf eine stärkere technische und inhaltliche Einbindung von Neuen Medien und Technologien in der empirischen Kulturpublikumsforschung. Zum anderen werden eine stärkere Berücksichtigung der gesellschaftlichen Veränderungen in Theorie und Fragekontexten sowie allgemein mehr multimethodische Forschungsdesigns gefordert.
Susanne Keuchel
Kulturelle Wert-Schätzung
Perspektivische Überlegungen zum Thema Evaluation vor dem Hintergrund eines neuen Interesses an Publikumsforschung
Abstract
Erst ganz allmählich nimmt der Kulturbetrieb im deutschsprachigen Raum wahr, welch fundamentale Veränderungen rund um ihn stattfinden. Die Herausforderung, einen Umgang mit diesen zu finden und dabei mit (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzern eine neue Qualität von Beziehungen zu entwickeln bzw. zu pflegen, wird vermutlich wesentlich über seine Zukunft bestimmen. Wie aber kann man mehr Relevantes über diese Menschen in ihrer ganzen Diversität erfahren? Der Beitrag diskutiert verschiedene Haltungen und Erwartungen gegenüber einem Methodenset der »Evaluierung« vor dem Hintergrund des Aufkommens einer professionellen Publikumsforschung.
Michael Wimmer
Nachwort: Sinn und Unsinn der Kulturpublikumsforschung
Schwierigkeiten, Möglichkeiten, kritische Anmerkungen und Anregungen
Abstract
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Notwendigkeit der Publikums- oder Kulturnutzerforschung im Kulturbereich vor dem Hintergrund des Kulturmanagement, des Kulturmarketing und des Relationship Management von Kulturanbietern. Es werden Defizite und marktforschungsbezogene Schwierigkeiten aufgezeigt, die immer wieder konzeptionelle oder handwerkliche Schwächen von Publikumsanalysen offenbaren. An ausgewählten Stellen werden Handlungsempfehlungen gegeben.
Bernd Günter
Backmatter
Metadata
Title
Handbuch Kulturpublikum
Editors
Patrick Glogner-Pilz
Patrick S. Föhl
Copyright Year
2016
Electronic ISBN
978-3-531-18995-6
Print ISBN
978-3-531-18261-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-18995-6