2008 | OriginalPaper | Chapter
Hoffnung nach fünfunddreißig Jahren?
Alte und neue Ziele und Fehler der kirchlichen Entwicklungsarbeit aus deutscher Sicht
Author : Dr. Günter Linnenbrink
Published in: Globale Akteure der Entwicklung
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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1973 veröffentlichte der Rat der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) die Denkschrift „ Der Entwicklungsdienst der Kirche — ein Beitrag für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt “. Nach fünfunddreißig Jahren sieht die Bilanz gemischt aus. Die Hoffnung, dass Kirche und Gesellschaft die Dimension der Entwicklungsaufgäbe als „ internationale soziale Frage “ erkennen und dementsprechend die Prioritäten in der Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik setzen würden, hat sich nur ansatzweise erfüllt. Darüber hinaus hat sich das Spektrum der Faktoren und Aufgaben, die noch nicht im Blick waren, erheblich erweitert: Die Umweltproblematik, der Aufbau rechtsstaatlicher Ordnung als Fundament von gesellschaftlicher Entwicklung, die integrierende und destruktive Valenz von Religion und Militär, die verheerende Wirkung von AIDS etc.
Auch die organisatorische Struktur der operationalen Dienste der evangelischen kirchlichen Entwicklungsdienste ist nicht optimal, die ökumenische Zusammenarbeit mit den katholischen Werken ist ebenfalls ausbaufähig und die theologische Reflexion auf diesen gesamtchristlichen Auftrag bedarf neuer Impulse. Der Entwicklungsauftrag besteht weiter. Er muss noch energischer, differenzierter und realistischer betrieben werden. 1 Diesem Arbeitskreis gehörten an: Adveniat, Deutscher Caritasverband, Kommissariat der deutschen Bischöfe, Misereor, Missio, Pax Christi und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken.