2012 | OriginalPaper | Chapter
Hybride Organisationen – Spezial- oder Regelfall?
Authors : Gunnar Glänzel, Björn Schmitz
Published in: Soziale Investitionen
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Regierungen sehen sich angesichts der zunehmenden Zahl, Größe und Komplexität sozialer, ökonomischer und ökologischer Probleme immer weniger in der Lage, diese adäquat zu lösen. Auf diesen Missstand reagiert die Öffentlichkeit auf unterschiedliche Weise: Einerseits werden von staatlicher Seite fortwährend Lösungen gefordert (passive Reaktion), andererseits aber entwickeln sich mehr und mehr Organisationen, die möglichst ohne staatliche Zuschussfinanzierung Geschäftsmodelle mit sozialer Ausrichtung entwickeln (aktive Reaktion. Diese treten neben die etablierten Non-Profit-Organisationen (NPO), da sie im Sinne von unternehmerischer Stabilität und Nachhaltigkeit durchaus daran interessiert sind, ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Derartige sozial ausgerichtete und gleichzeitig ökonomisch orientierte Akteure bezeichnen wir als hybride Organisationen (HO). Sie kombinieren staatliche, öffentliche, for-profit- und non-profit-Elemente und brechen damit Sektorgrenzen auf (vgl. Weisbrod 1998; Anheier/Then 2004; Emerson 2004). So kreieren HO eine neue Funktionslogik, die als Amalgam aus einer Sach- oder Marktlogik angesehen werden kann. Einerseits liegt die primäre Zielfunktion von HO vor allem in der eigennützigen Mehrung häufig individuellen materiellen Wohlstands, andererseits folgen sie einer Solidaritätslogik (oder Drittsektorlogik), nach der das Wohlergehen aller Beteiligten verfolgt und immaterielle (Gemein-)Güter mit erfasst und eingerechnet werden.