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2012 | Book

Im Fokus: Bodenschätze

Auf der Suche nach Rohstoffen

Authors: Dieter Lohmann, Nadja Podbregar

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Naturwissenschaften im Fokus

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About this book

Boomende Nachfrage, schrumpfende Reserven: Der Rohstoffverbrauch der Menschheit steigt. Allein jeder Deutsche verbraucht im Lauf seines Lebens durchschnittlich rund 1.000 Tonnen Erze, Erden und Mineralien. Auch unser Energiebedarf braucht ständig neuen Nachschub. Doch die Rohstoffreserven sind endlich – entsprechend intensiv ist die Suche nach neuen Lagerstätten, aber auch ganz neuen Ressourcen. Dieses Buch erklärt unter anderem, was Handys mit Gorillas zu tun haben, warum Manganknollen ein Rohstoff der Zukunft werden könnten und wo in Deutschland wichtige Bodenschätze und Energiequellen warten.

Table of Contents

Frontmatter
1. Werden Rohstoffe knapp? – Ein Boom und die Folgen
Zusammenfassung
Boomende Märkte, steigende Preise, Versorgungsprobleme: Rohstoffe sind zurzeit in aller Munde – sowohl in der Wirtschaft und der Politik, als auch in der Öffentlichkeit. Deshalb beschäftigen sich die Experten der neugegründeten Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover intensiv mit der Zukunft von Industriemineralen, Erzen, Erdöl oder Kohle. Wie lange reichen unsere Rohstoffreserven noch? Von wo werden wir unsere Rohstoffe künftig beziehen und unter welchen Bedingungen werden sie gewonnen? Auf diese und viele andere Fragen versuchen sie eine Antwort zu finden.
Volker Steinbach, Bernhard Cramer, Jürgen Vasters
2. Kampf um Seltene Erden – Hightech-Rohstoffe als Mangelware
Zusammenfassung
Kennen Sie Praseodym, Dysprosium und Yttrium? Oder Gadolinium, Lanthan und Promethium? Nein? Kein Problem, Sie stehen mit Ihrer Unwissenheit sicher nicht alleine da. Denn außer unter Chemikern, Geowissenschaftlern und einigen Industrieexperten waren alle diese chemischen Elemente noch vor wenigen Jahren so gut wie unbekannt – dabei wurden die meisten bereits im 18. und 19. Jahrhundert von Forschern wie Carl Auer von Welsbach oder Carl Axel Arrhenius entdeckt.
Dieter Lohmann
3. Coltan – ein seltenes Erz mit Konfliktpotenzial
Zusammenfassung
Kein Flugzeug fliegt, kein Bordcomputer rechnet, kein Mauszeiger bewegt sich, kein Handy klingelt ohne Coltan. Spätestens seitdem die Mikroelektronik mit Internet, PCs und Mobiltelefonen zu einem Massenprodukt geworden ist, hat die wirtschaftliche Bedeutung des begehrten Roherzes enorm zugenommen. Denn die in ihm enthaltenen Metalle erwiesen sich aufgrund ihrer spezifischen chemischen Eigenschaften als wichtige Baumaterialien für nahezu alle elektronischen Geräte.
Edda Schlager, Dieter Lohmann
4. „Die Zeit der billigen Rohstoffe ist vorbei“ – Prof. Harald G. Dill im Interview
Zusammenfassung
Prof. Harald G. Dill ist als Diplomgeologe in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und als Dozent an verschiedenen in- und ausländischen Universitäten tätig. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Lagerstättenkunde, die technische Mineralogie und die angewandte Sedimentologie (www.hgeodill.de). Er ist Autor des „Chessboard classification scheme of mineral deposits“ (Earth Science Reviews, 100, 1–420, 2010), das seit einem Jahr unter den „25-hottest-articles“ in den Geowissenschaften auf den Rängen 1 bis 4 steht.
Harald D. Gill, Dieter Lohmann
5. Erdöl und Erdgas „made in Germany“
Zusammenfassung
Deutschland ist Windkraftweltmeister, die Solarenergie boomt und auch andere erneuerbare Energien machen in den letzten Jahren immer stärker als Energielieferanten von sich reden. Die heimischen Kernkraftwerke tragen – zumindest bis zum Atomausstieg – neben Braun- und Steinkohle aus deutschen Landen ebenfalls erheblich dazu bei, dass genügend Strom und Wärme vorhanden sind. Für den großen Rest der Energie jedoch, immerhin rund 60 % des Bedarfs, sind in erster Linie Erdöl oder Erdgas zuständig. Und diese Rohstoffe müssen ausnahmslos importiert werden – könnte man zumindest meinen. Doch stimmt das überhaupt?
Dieter Lohmann
6. Mit Mikrofossilien auf Erdöl-Jagd
Zusammenfassung
Weltweit erleben Autofahrer im Moment fast jeden Tag ihr blaues Wunder: Die Spritpreise an den Tankstellen steigen immer weiter – ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Neben dem nahezu unstillbaren Energiehunger der rapide wachsenden Weltbevölkerung, Spekulationen von Hedgefonds oder Förderbeschränkungen der OPEC sind vor allem die schwindenden Erdölreserven dafür verantwortlich, dass die fossilen Kohlenwasserstoffe regelmäßig teurer werden. Um bisher unbekannten Lagerstätten auf die Spur zu kommen, setzen Bonner Mikropaläontologen sehr effiziente Untersuchungsmethoden ein. Dabei kommen auch kleinste Mikrofossilien zum Einsatz, die sich als wahre Spürnasen für Erdöl und Erdgas erweisen.
Martin Langer
7. „Deepwater Horizon“: eine Ölkatastrophe als Zeugnis technischer Ohnmacht
Zusammenfassung
Am 20. April 2010 begann mit einer Explosion auf der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko eine der größten Umweltkatastrophen der Neuzeit. Mehr als 780 Mio. l Öl strömten aus geborstenen Förderrohren ins Meer und verseuchten weite Teile des Meeres und der US-amerikanischen Golfküste. Der monatelang andauernde Kampf gegen das ausströmende Öl und die dabei zutage tretende technische und logistische Hilflosigkeit des verantwortlichen Ölkonzerns British Petroleum (BP) enthüllten auf drastische Weise, dass zwar die Explorations- und Produktionstechnologien der Ölindustrie für Tiefseebohrungen heute sehr weit entwickelt sind, nicht aber die entsprechenden Routinen und technischen Lösungen für den Havariefall. Doch wie konnte es zu dem Unglück kommen? Ein Blick zurück.
Nadja Podbregar
8. Erdgas aus Schiefer
Zusammenfassung
Knapp 70 Jahre reichen die Erdgasreserven weltweit nach Schätzungen von Rohstoffexperten noch – vorausgesetzt die Nachfrage steigt nicht noch stärker an als vermutet und alle bereits identifizierten Lagerstätten können auch wirklich abgebaut werden. Rechnet man die Erdgasvorkommen hinzu, die bislang aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht nutzbar sind, kommt man auf rund 170 Jahre. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich beruhigend.
Dieter Lohmann
9. Shale Gas – eine neue Energiequelle für Europa? Die GFZ-Forscher Brian Horsfield und Hans-Martin Schulz im Interview
Zusammenfassung
Brian Horsfield und Hans-Martin Schulz sind Mitarbeiter des Deutschen GeoforschungsZentrums in Potsdam (GFZ). Gemeinsam haben sie das Projekt GASH (Gas Shales in Europe) ins Leben gerufen und koordinieren auch alle Aktivitäten im Rahmen des neuen Forschungsprogramms. In einem Interview nehmen die beiden Wissenschaftler ausführlich Stellung zu der ungewöhnlichen Erdgasquelle aus Schiefer.
Brian Horsfield, Hans-Martin Schulz, Dieter Lohmann
10. Grubengas: tödliche Gefahr oder wichtige Energiequelle?
Zusammenfassung
Es ist unsichtbar, besteht vor allem aus Methan und gilt bei einem bestimmten Mischungsverhältnis mit Luft als leicht entzündlich: Grubengas kommt in vielen Bergwerken oder Kohlegruben vor und hat dort bereits oft zu so genannten Schlagwetterexplosionen mit vielen Opfern und hohen Schäden geführt. Inzwischen ist Grubengas aber nicht mehr nur als tödliche Gefahr bekannt, sondern wird auch als Energielieferant genutzt. „In den Mittelpunkt des Interesses gerückt sind sowohl die noch im Abbau befindlichen Lagerstätten, als auch stillgelegte Bergwerke, in denen noch immer Methan freigesetzt wird“, erklärt Martin Krüger von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover.
Martin Krüger
11. Brennendes Eis – Gashydrate
Zusammenfassung
Schon seit langem weiß man, dass sich aus Wasser und Gas unter bestimmten Bedingungen eisähnliche Substanzen bilden können. Doch erst Mitte der 1980er Jahre rückten diese so genannten Gashydrate in den Mittelpunkt der Forschung. Mit dem Schwinden der Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas begann damals auch die Suche nach alternativen Energierohstoffen. Gashydrate kamen da gerade recht. Schließlich schätzen Energieexperten die nutzbaren Gashydratreserven weltweit auf mehr als 1.500 Bio. km3. Sie sind damit gut fünf Mal so groß wie die gesamten konventionellen Erdgasvorräte auf unserem Planeten.
Dieter Lohmann
12. Geheimnisvolle Manganknollen – Schätze der Tiefsee
Zusammenfassung
Sie sind schwarzbraun, nur wenige Zentimeter groß und bedecken in riesigen Mengen die Meeresböden in 4.000 bis 6.000 m Tiefe: Manganknollen gehören zu den merkwürdigsten Phänomenen, die bisher in den Weiten der Ozeane entdeckt worden sind. Was sie für Wissenschaftler und Rohstoffexperten seit ihrer Entdeckung vor mehr als 100 Jahren gleichermaßen interessant macht, ist nicht das zeitlupenartige Wachstum oder das blumenkohlartige Aussehen, sondern ihr außergewöhnliches Innenleben: Die Knollen enthalten neben Mangan auch andere wertvolle Metalle wie Nickel, Kupfer oder Kobalt.
Dieter Lohmann
13. Diamanten – Hochkarätiges aus dem Erdinneren
Zusammenfassung
Sie galten als Tränen der Götter, als Sternensplitter, die vom Himmel fielen, oder als Zeichen für Unvergänglichkeit – seit Jahrtausenden ziehen Diamanten die Menschen in ihren Bann. Und auch heute noch gelten die Hochkaräter aus dem Inneren der Erde als kostbarste aller Edelsteine.
Dieter Lohmann
14. Flözbrände: schwelende Umweltkatastrophe durch den Kohleabbau
Zusammenfassung
Erst vor knapp 30 Jahren sind Wissenschaftler auf eine Naturkatastrophe aufmerksam geworden, die sich mit dem zunehmenden Hunger der Industrieländer nach fossilen Brennstoffen und im speziellen nach Kohle schleichend ausgebreitet hat: Kohlebrände. Dabei beginnen ganze Flöze zu schwelen und gehen dann in Flammen auf. Diese hartnäckigen und schwer zu löschenden Brände gefährden und behindern nicht nur den Abbau der Kohle und erzeugen so millionenschwere Verluste. Sie emittieren auch große Mengen Kohlendioxid und damit klimaschädliches Treibhausgas.
Nadja Podbregar
15. Kupferabbau: verseuchte Giganten?
Zusammenfassung
Egal, ob Diamanten, Metalle oder Kohle: Viele von uns dringend benötigte Bodenschätze werden in offenen Gruben, so genannten open pits oder Tagebauen, gewonnen. So wie in der Bingham Canyon Mine südwestlich von Salt Lake City im U.S. Bundesstaat Utah. Seit dem Jahr 1906 schürft man hier beständig nach Erzen. Mittlerweile ist der Tagebau vier Kilometer breit, 1,2 km tief und bedeckt eine Fläche von 7,7 km2 Land. Damit ist die Bingham Canyon Mine die größte weltweit vom Menschen ausgehobene Grube überhaupt – behauptet zumindest die Betreibergesellschaft Kennecott Utah Copper Corporation. Bis jetzt wurden dort mehr als 18,7 Mio. t Kupfer sowie größere Mengen an Gold, Silber und Molybdän aus dem Boden geholt.
Dieter Lohmann
16. Salz – vom Luxusgut zum Massenprodukt
Zusammenfassung
Jahrtausendelang war Salz einer der seltensten und begehrtesten Rohstoffe auf der Erde. Wer Salz besaß, hatte Macht, um Salz entbrannten blutige Kriege, Salz machte aus einfachen Kaufleuten reiche und einflussreiche Handelsbarone. Selbst zuvor unscheinbare Orte an den berühmten Salzstraßen der Antike oder des Mittelalters wurden damals im Nu zu reichen Handelszentren. Heute erinnern noch Städtenamen wie Salzburg, Brot und Salz als Geschenk oder das Wort Salär, das aus dem lateinischen Wort für Salz abgeleitet ist, an die große Bedeutung, die der Rohstoff schon früher hatte. Mittlerweile werden Jahr für Jahr weltweit rund 260 Mio. t Salz (Stand 2009) gewonnen, knapp 7 % davon allein in Deutschland. Salz ist längst vom Luxusgut zum Massenprodukt geworden.
Dieter Lohmann
17. „Make-up“ für die Erde – künstliche Kohle-Landschaften
Zusammenfassung
988,2 Mio. t Braunkohle wurden im Jahr 2009 laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) weltweit gefördert. 169,9 Mio. t davon stammten aus Deutschland, das damit noch vor China „Braunkohleweltmeister“ war.
Dieter Lohmann
Backmatter
Metadata
Title
Im Fokus: Bodenschätze
Authors
Dieter Lohmann
Nadja Podbregar
Copyright Year
2012
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-22611-3
Print ISBN
978-3-642-22610-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-22611-3