Mit Produktivitätszuwächsen im Wert von 160 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2023 kann die Automobilindustrie rechnen, wenn sie in Smart Factories investiert und digitale Technologien im gesamten Produktionsprozess einsetzt. Zu dieser Prognose kommt die Studie "Automotive Smart Factories: How Auto Manufacturers can Benefit from the Digital Industrial Revolution" des Digital Transformation Institute von Capgemini. In Frankreich, Deutschland und Großbritannien arbeite die Mehrheit der Autohersteller bereits an der Umsetzung von Smart-Factory-Initiativen; andere Länder folgten mit deutlichem Abstand.
Die Smart Factory, also die intelligente und vernetzte Fabrik, ist Herzstück der Industrie 4.0. Diese "beschreibt eine Form industrieller Wertschöpfung, die durch Digitalisierung, Automatisierung sowie Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Akteure charakterisiert ist und auf Prozesse, Produkte oder Geschäftsmodelle von Industriebetrieben einwirkt", wie die Springer-Autoren Florian Kellner, Bernhard Lienland und Maximilian Lukesch im Kapitel Einführung in das Konzept Industrie 4.0 aus dem Buch Produktionswirtschaft beschreiben. Dadurch soll das Produktionssystem in die Lage versetzt werden, den steigenden Anforderungen nach Flexibilisierung und Rationalisierung nachzukommen.
Wichtige Ergebnisse der Automotive-Smart-Factories-Studie sind:
- 49 Prozent der Autohersteller haben bereits mehr als 250 Millionen US-Dollar in Smart Factories investiert.
- Eine Mehrheit der Automobilkonzerne in Frankreich (63 Prozent), Deutschland (59 Prozent) und Großbritannien (56 Prozent) führt bereits Smart Factories ein.
- Bis Ende des Jahres 2022 sollen nach Planung der Automobilhersteller 24 Prozent ihrer Werke Smart Factories sein.
- 42 Prozent der Automobilhersteller sehen sich allerdings bislang nicht in der Lage, das Potenzial von Smart Factories voll auszuschöpfen.
- Fast die Hälfte der Automobilkonzerne (46 Prozent) ist erfolgreich mit seinen Smart-Factory-Initiativen; bei den Automobilzulieferern ist der Anteil deutlich geringer (32 Prozent). Um Smart-Factory-Prozesse zu optimieren, sollten die Automobilkonzerne die Zulieferer stärker unterstützen.