2016 | OriginalPaper | Chapter
Journalismus als systembezogene Akteurkonstellation
Author : Prof. Dr. Christoph Neuberger
Published in: Handbuch Journalismustheorien
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Der Dualismus zwischen Akteur- und Systemtheorien kann mit Hilfe des integrativen Theorierahmens von Uwe Schimank überwunden werden, in dem Handeln und Strukturen rekursiv verbunden sind. Strukturen liefern Akteuren Handlungsorientierungen; sie prägen ihr ‚Wollen‘, ‚Sollen‘ und ‚Können‘: durch evaluative und kognitive Deutungs-, normative Erwartungs- und einflussabhängige Konstellationsstrukturen. Akteure wählen in diesem vorstrukturierten Rahmen Handlungsoptionen, und zwar in Abhängigkeit von ihrem Handlungsantrieb (‚Homo oeconomicus‘, ‚Homo sociologicus‘, ‚Identitätsbehaupter‘, ‚emotional man‘). Journalistische Deutungs- und Erwartungsstrukturen haben gegenüber Konstellationsstrukturen eine relativ geringe Prägekraft: Persuasive Interessen von Public Relations und Werbung setzen sich häufig gegenüber Rezipientenerwartungen und Gemeinwohlzielen durch.