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2009 | Book

Kapitalmarktorientierter Kreditrisikotransfer

Eine Analyse am Beispiel deutscher Genossenschaftsbanken

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About this book

Waren die Achtzigerjahre die Zeit einer intensiven Beschäftigung mit den Marktrisiken, so wendet sich in den vergangenen Jahren das Interesse von Wissenschaft und Praxis wieder mehr dem Kreditrisiko zu. Das gilt insbesondere für die Jahre 2002 bis 2004, die gerade in der Bundesrepublik Deutschland durch eine dramatische Entwicklung der Vorsorge für Kreditrisiken geprägt waren. Die unterschiedliche, sich im Zeitlauf wandelnde Gewichtung der beiden zentralen Risikokategorien im Bankgeschäft spiegelt allerdings keine grundsätzliche Veränderung in deren ökonomischer Bedeutung wider. Hinsichtlich des Ausmaßes eingegangener Kreditexposures und daraus resultierender möglicher Verluste lässt sich dem Kreditrisiko zu keinem Zeitpunkt seine überragende Bedeutung absprechen. Die modernen Techniken zu einem aktiven Management des Risikos wurden allerdings im Bereich des Marktrisikos entwickelt und erst schrittweise auf Kreditrisiken übertragen. Die Notwendigkeit eines optimalen Managements von Kreditrisiken hat in den vergangenen Jahren zum Entstehen eines sehr großen Marktes von Produkten zum Kreditrisikotransfer geführt. Dieser beinhaltet sowohl Produkte, mit denen Underlying und Risiko gemeinsam übertragen bzw. reduziert werden (bspw. Syndizierung, Unterbeteiligung), als auch Produkte, bei denen Underlying und Risiko getrennt werden (bspw. Credit Default Swaps, Credit Linked Notes). Dabei ist gerade das Teilmarktsegment der Kreditderivate dasjenige, das innerhalb des Gesamtmarktes den mit Abstand größten Stellenwert einnimmt. Vor diesem Hintergrund verfügt das von Herrn Kern selbst gewählte Thema über ein hohes Maß an Aktualität und Bedeutung.

Table of Contents

Frontmatter
1.. Einleitung
Auszug
„Ich bin sehr stolz, dass wir einen Trend früh genug und rechtzeitig begriffen und umgesetzt haben. Nämlich die Hinwendung unserer Kunden zu den Kapitalmärkten und weg vom alten, traditionellen Kredit. ... Dass wir diese Trendwende früh genug in den Griff bekommen und für uns genutzt haben, ist vielleicht der größte Erfolg der vergangenen zehn Jahre.“1 Dieses Zitat spiegelt die Entwicklung in den Großbanken wider und unterstreicht, wie sehr sich der deutsche Bankenmarkt in den letzten Jahren gewandelt hat beziehungsweise wandelt.
2.. Begriffsdefinitionen und aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen als Determinanten des Kreditrisikomanagements deutscher Genossenschaftsbanken
Auszug
Gemäß § 1 Genossenschaftsgesetz (GenG) handelt es sich bei Genossenschaften um Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezwecken.33 Die Genossenschaftsorganisation unterteilt sich in vier Sparten mit unterschiedlichen Unternehmenszwecken: die landwirtschaftlich geprägten Raiffeisen-, Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, die gewerblichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften, die Konsumgenossenschaften und die genossenschaftlichen Banken, auch als Kreditgenossenschaften bezeichnet.34
3.. Instrumente und Methoden zur Gestaltung von Kreditportfolien deutscher Genossenschaftsbanken
Auszug
Sollte trotz aller Diversifikationsbemühungen zum Zeitpunkt der Kreditvergabe das realisierte Kreditportfolio vom gewünschten Zielportfolio abweichen, stehen Genossenschaftsbanken der Primärstufe verschiedene Instrumente zur Verfügung, um Kreditrisiken zu transferieren.218 Diese ermöglichen es, die Ziele der strategischen Asset Allocation unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit der Kreditgenossenschaft zu strukturieren. Sie geben ihren Anwendern also die Möglichkeit, ein Kreditportfolio nach Wunsch zu gestalten,219 und können grundsätzlich in traditionelle Produkte und Kapitalmarktprodukte unterteilt werden.220 In Literatur und Praxis herrscht Einigkeit, dass sich die Erstgenannten von den Kapitalmarktprodukten dadurch abgrenzen, dass die bewirkte Weitergabe des Kreditrisikos nicht über den Sekundärmarkt, einen Markt für bereits im Umlauf befindlic Finanzprodukte, erfolgt.221
4.. Explorative Hypothesengewinnung zur Darstellung der Nutzungshemmnisse Von Instrumenten zum kapitalmarktorientierten Kreditrisikotransfer
Auszug
Zu Beginn dieses Kapitels werden nach methodischen Vorbemerkungen auf Grundlage von finanzwirtschaftlichen Finanzierungstheorien Arbeitshypothesen als Ausgangsbasis explorativer Hypothesengewinnung gebildet. Diese werden anschließend durch empirische Forschung überprüft. Dabei werden sowohl eine Potenzial- und Nutzungsanalyse als auch insbesondere eine Analyse der Hemmnisse durchgeführt, die eine stärkere Nutzung bislang noch begrenzen. Die daraus resultierenden Befunde werden in Form von Hypothesen formuliert.
5.. Ableitung von Erfolgsfaktoren zum Betreiben von aktivem Kreditrisikomanagement
Auszug
Nachfolgendes Kapitel beschäftigt sich aufbauend auf den erarbeiteten Hypothesen mit der Frage: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die genossenschaftlichen Institute der Primärstufe künftig aktives Kreditrisikomanagement mittels kapitalmarktorientiertem Kreditrisikotransfer betreiben können?
6.. Schlussbetrachtung und Ausblick
Auszug
Zu Beginn dieser Dissertation wurde im ersten Kapitel die Problemstellung hergeleitet und die Zielsetzung in Form von zentralen Fragestellungen formuliert. Daran schloss sich die Beschreibung des Forschungsstandes und des methodischen Vorgehens an. Den Abschluss bildete eine Darstellung des Gesamtüberblicks der Dissertationsstruktur. Diese gibt einen Überblick der zentralen Fragestellungen, der gewählten Forschungsmethodik sowie des sich daraus ableitenden Aufbaus der Untersuchung.
Backmatter
Metadata
Title
Kapitalmarktorientierter Kreditrisikotransfer
Author
Marco Kern
Copyright Year
2009
Publisher
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8100-4
Print ISBN
978-3-8349-1103-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8100-4