Skip to main content
Top

2023 | Book

Kommunale Konfliktmoderation

Ein Praxisleitfaden für kommunale Verwaltungen, zivilgesellschaftliche Institutionen, Moderatorinnen und Moderatoren

Editors: Andreas Tietze, Janek Treiber, Tessa-Mathilde Weber, Petra Schweizer-Strobel

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SEARCH

About this book

Der Band fasst in kompakter und verständlicher Form die wesentlichen Aspekte von Veranstaltungs- und Konfliktmoderation zusammen und richtet sich damit an all diejenigen, die an der Ausrichtung von Dialog- und Beteiligungsformaten interessiert sind. Diese sollen befähigt werden, eigene Diskussionsformate durchzuführen und erfolgversprechend zu moderieren. Ohne entsprechendes Vorwissen und bestimmte Planungsschritte scheitern Moderationsversuche oft oder liefern nicht die gewünschten Ergebnisse. Derlei Situationen sollen mit Hilfe des Buches vermieden werden. Es bildet das Resultat jahrelanger theoretischer und praktischer Arbeit auf dem Feld von Veranstaltungsplanung, -durchführung und insbesondere -moderation.

Nach einem einführenden Teil zu Aspekten von Sprache, Rhetorik, nonverbaler Kommunikation und dem Umgang mit eigenen inneren Widerständen, werden Vorbereitung, Durchführung und Nachbesprechung von Moderationen diskutiert und in verschiedenen Facetten vorgestellt. Welche Veranstaltungsorte eignen sich, welche nicht? Welche Diskussionsformate sind in welcher Situation angemessen? Wann ist welcher Moderationsstil anzuwenden? Diese und weitere Fragen werden in den verschiedenen Kapiteln beantwortet. Ergänzt wird das Handbuch durch umfangreiches Material aus der Praxis.

Table of Contents

Frontmatter

Teil I

Frontmatter
1. Anforderungen an eine professionelle Konflikt- und Krisenmoderation
Zusammenfassung
Was bedeutet „Moderieren“ eigentlich und welche Anforderungen sollte jede:r Moderatotr:in an sich selbst stellen? Kurz gesprochen: Jede Konfliktmoderation stützt sich auf entsprechende Selbstreflexion der moderierenden Person. Doch wie kann das erfolgreich gelingen? Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den Anforderungen an eine professionelle Moderation.
Andreas Tietze, Anne Herpertz
2. Leitplanken demokratischer Diskussions- und Streitkultur
Zusammenfassung
Das nachstehende Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen einer demokratischen Diskussionskultur. Dabei geht es insbesondere um die Zulassung und den Umgang mit divergierenden Meinungen und Auffassungen. Oft stellt sich die Frage, was eine Moderation zulassen muss, welcherlei Äußerungen es zu unterbinden gilt. Basierend auf den Konzepten des Beutelsbacher Konsens und pluralistischer Demokratie werden fundamentale Prinzipien vorgestellt, die die Grundlage dieser Diskussionskultur bilden sollten. Dies beinhaltet unter anderem auch die Frage nach Neutralität und Parteilichkeit der Moderation.
Andreas Tietze, Janek Treiber
3. Die Rolle der eigenen Haltung in der Moderation
Zusammenfassung
Beim Moderieren können die eigenen Werte herausgefordert, subtile Ängste angesprochen, eigene Widerstände hervorgerufen und somit die Haltung der Moderierenden ins Wanken gebracht werden. Das Kapitel führt zur Diskussion dieser Problematik in Fragen der inneren Haltung ein, zeigt auf, worin Haltung besteht, und weist auf Punkte hin, an denen diese in Schwierigkeiten gebracht werden kann.
Janek Treiber, Andreas Tietze
4. Eigene Haltung und innere Widerstände
Zusammenfassung
Anknüpfend an das Bewusstsein und die Reflexion der eigenen Haltung ist entscheidend, wie mit inneren Widerständen und Widerständen in der Gruppe umgegangen wird. Um Ängste hinter gewissen Verhaltensmustern zu erkennen und näher ergründen zu können, widmet sich das folgende Kapitel den theoretischen Grundlagen der sogenannten „Thérapie Sociale“ nach Charles Rojzman. Abgeleitet aus deren Erkenntnissen werden praktische Schlüsse für die Rolle der Moderation und den Umgang mit Teilnehmenden einer Gruppe gezogen. Unterfüttert mit Aspekten aus der trauma-sensiblen Arbeit hält dieses Kapitel viele tiefergehende Tipps für die Handhabung von besonders aufgeladenen Konflikten parat.
Anne Wiebelitz-Saillard
Backmatter

Teil II

Frontmatter
5. Verbale und nonverbale Kommunikation in Sprache und Gesprächsleitung
Zusammenfassung
Wer vor anderen spricht, muss sich zwangsläufig Gedanken um sein kommunikatives Auftreten machen. Dazu gehört neben der verbalen auch die nonverbale Kommunikation. Beide Aspekte werden im folgenden Kapitel behandelt. Neben der Klärung und Diskussion von Grundbegriffen wie Kinesik und Mimik beinhaltet das Kapitel konkrete Hinweise und Übungen für eine klare Intonation und gute Atmung. Insgesamt werden all jene Aspekte beleuchtet, die es für eine kommunikativ erfolgreiche Moderation benötigt.
Annett Görlich
6. Gewaltfreie Kommunikation als Grundlage erfolgreicher Konfliktmoderation
Zusammenfassung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Dabei werden zunächst die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte) erläutert. Außerdem wird darauf eingegangen, wie auf negative Äußerungen reagiert werden kann und wie man andere gewaltfrei unterbricht. Dabei stehen die eigenen Gefühle und Bedürfnisse, aber auch die des Gegenübers, stets im Mittelpunkt. Die eigene Wahrnehmung besser zu verstehen, einfühlend mit sich selbst zu sein und danach zu handeln, stellen die zentralen Punkte der Gewaltfreien Kommunikation dar und helfen dabei, wertschätzenden und respektvollen Umgang mit anderen Menschen zu pflegen.
Tessa-Mathilde Weber
7. Sprechweisen in der (Konflikt)Moderation
Zusammenfassung
Die sprachliche Ausgestaltung einer Moderation ist ausschlaggebend für ihr Gelingen. Daher werden in diesem Kapitel durch einige kurze praktische Bemerkungen die wichtigsten Fragen zu Sprechweisen in der (Konflikt-)Moderation angeführt. Dabei wird darauf eingegangen, wie verschiedene Botschaften formuliert werden sollten, damit man authentisch bleibt und keine Missverständnisse entstehen. Außerdem wird der Zusammenhang zwischen der eigenen Sprache und der inneren Haltung aufgeführt und gezeigt, welche Herausforderungen sprachliche Angewohnheiten mit sich bringen.
Janek Treiber, Tessa-Mathilde Weber
Backmatter

Teil III

Frontmatter
8. Vorbesprechung, Rahmen- und Akteursplanung
Zusammenfassung
In der Vorbereitung einer Diskussionsveranstaltung gilt es, wichtige Planungsabsprachen zu tätigen. Was bei diesen beachtet werden sollte, wird im folgenden Kapitel thematisiert. Nach einer Einführung werden verschiedene Prioritätsebenen definiert, die Zeitplanung erläutert und dargelegt, wie die Konfliktlage vor Ort sowie die potenziellen Zielgruppen einer Veranstaltung analysiert und einbezogen werden müssen, um eine sinnstiftende Veranstaltungsplanung durchführen zu können.
Heike Nothnagel, Andreas Tietze
9. Konflikt und Formatwahl: Wann setze ich was ein?
Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Fragen bei der Planung einer Dialogveranstaltung ist jene nach geeigneten Formaten. Gerade in Konfliktsituationen ist die Auswahl eines passenden Formats richtungsweisend für das Gelingen der geplanten Veranstaltung. Dieser wichtige Sachverhalt wird im folgenden Kapitel erläutert. Zunächst werden die möglichen Konfliktstufen dargelegt, anhand derer ein passendes Format ausgewählt werden kann. Zusätzlich werden die gängigsten Dialogformate in kurzen Zusammenfassungen vorgestellt.
Janek Treiber, Tessa-Mathilde Weber
10. Raumauswahl, Catering und Temperatur – was gibt es zu beachten?
Zusammenfassung
Bei der Planung einer Dialogveranstaltung stellt sich zwangsläufig die Frage nach einem Veranstaltungsort. Die Auswahl der richtigen Räumlichkeiten kann dabei für das Gelingen oder Scheitern essenziell sein. Daher widmen wir uns nachfolgend der Frage, was es bei der Wahl von geeigneten Räumlichkeiten zu beachten gilt. Es werden neben Fragen der Raumauswahl auch solche des Caterings, der Heizung und der technischen Ausstattung diskutiert und basierend auf Erfahrungen wichtige Hinweise für die Praxis gegeben.
Andreas Tietze, Janek Treiber
11. Praxis: Moderationsplanung und -vorbereitung
Zusammenfassung
Jede Moderation, insbesondere solche in sehr konfliktträchtigen Situationen, sollte sorgfältig geplant und vorbereitet werden. Mithilfe dieses Kapitels werden anhand der sogenannten „ZIM“ die Planungen einer Moderation erläutert. Dabei betont dieses Kapitel die zeitliche Veranstaltungsplanung mit den dazugehörigen Verantwortlichkeiten. Unter anderem wird die Erstellung von Moderationskarten erläutert, ebenso die Eskalations- und Sicherheitsplanung. Es wird darauf eingegangen, wie für alle Aspekte einer Veranstaltung die passenden Vorkehrungen getroffen werden.
Andreas Tietze
Backmatter

Teil IV

Frontmatter
12. Werkzeuge der Konflikt- und Krisenmoderation
Zusammenfassung
Zu den spezialisierten Werkzeugen in der Moderation gehört unter anderem die geschulte und situationsbezogene Anwendung von Frage-, Gesprächs-, und Kommunikationstechniken. Jenen drei Techniken widmet sich das nachstehende Kapitel. Es führt zunächst in jedes der drei Felder ein und erläutert jeweils anhand konkreter Beispiele und Formulierungsvorschläge, wann und wie die Techniken anzuwenden sind.
Andreas Tietze, Anne Herpertz, Madeleine de Saulce
13. Werkzeuge der Visualisierung und Dokumentation
Zusammenfassung
Das Visualisieren von Prozessen und Absprachen ist ein unschätzbarer Baustein der klassischen Moderationsarbeit. Ergebnisse darzustellen und festzuhalten, ist nahezu ebenso wesentlich wie das Hinleiten und Begleiten von Gruppen zu den eigentlichen Arbeitsergebnissen, die angestrebt werden. Fehlt es an guter Visualisierung, nimmt man Abstriche bei der Dokumentation und Protokollierung in Kauf, die ein gemeinsam vereinbartes Ziel beeinträchtigen können. Deshalb widmen wir uns in diesem Kapitel den Erfolgsfaktoren einer guten Visualisierung und Dokumentation und geben Hinweise und Anregungen zur konkreten Ausgestaltung.
Andreas Tietze, Markus Mehnert
14. Werkzeuge der Außenwirksamkeit
Zusammenfassung
Moderator:innen, und im Speziellen Konflikt- und Krisenmoderator:innen, stehen in Moderationsprozessen im Fokus des Geschehens. Sie tragen mit ihrem Auftreten, ihrer Professionalität und Wirkung entscheidend zum Erfolg und Misserfolg eines Prozesses bei. Da verwundert es nicht, dass neben anderen Techniken auch Fragen der Außenwirksamkeit thematisiert werden müssen. Denn die Auswahl der Kleidung, getragener Farben oder die Entscheidung über Mimik und Gestik sind häufig Gegenstand von Fehlinterpretationen und Missverständnissen. Das nachstehende Kapitel erklärt wichtige Grundregeln der Außenwirksamkeit und gibt Tipps, wie sich Fehltritte vermeiden lassen.
Andreas Tietze
15. Phänomen von Grenzen und Beendigung im Umgang mit Störungen
Zusammenfassung
Störungen und Regelbrüche gehören zum Alltag der Moderation konflikthafter Veranstaltungen. Daher sollte auch der Umgang mit diesen zum Standardrepertoire Moderierender gehören. Das vorliegende Kapitel listet die häufigsten Formen der Störungen auf und bietet jeweils passende Lösungsstrategien an. Darüber hinaus werden allgemeine Prinzipien im Umgang mit Störungen diskutiert: Wie verweise ich auf das Hausrecht, wann sollte ich davon Gebrauch machen, wie unterbreche ich höflich zu lange oder unpassende Redebeiträge?
Andreas Tietze, Janek Treiber
16. Eine Sonderform der Kommunikation: Moderation von digitalen Formaten
Zusammenfassung
Der vorliegende Abschnitt widmet sich der Moderation von digitalen Diskussionsformaten und arbeitet dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen analogen und virtuell stattfindenden Veranstaltungen heraus. Alsdann wird dargelegt, welche Dinge (Datenschutz, Sicherheitseinstellungen, technische Voraussetzungen, …) es besonders zu beachten gilt. Abschließend beinhaltet der Abschnitt eine Checkliste, mit der alle relevanten Punkte für die Online-Moderation in eine Planung einbezogen werden können.
Janek Treiber
17. Praxis: Anmoderation. Abmoderation und Inhalte zusammenfassen
Zusammenfassung
Gerade in konflikthaften Formaten sind der Anmoderation und Abmoderation besondere Priorität einzuräumen. Mitunter machen sie einen Großteil der Vorbereitung einer Moderation aus, weil mit ihnen ganze Formate und Kommunikationsprozesse scheitern können. Um dies zu verhindern, legt das Kapitel umfangreiche Grundlagen, wie An- und Abmoderation auszugestalten sind, und gibt darüber hinaus entsprechende Formulierungshilfen.
Andreas Tietze
Backmatter

Teil V

Frontmatter
18. Die Kunst des Zusammenfassens
Zusammenfassung
Nach einer Veranstaltung ist es sinnvoll und oft auch notwendig, die in der Diskussion angesprochenen Inhalte, mögliche Ergebnisse oder zentrale Schwerpunkte zu ordnen und so aufzubereiten, dass für die Auftraggeber oder die Teilnehmenden im Rahmen der Ergebnissicherung ein verständlicher Überblick über die relevanten Inhalte entsteht. Wie dies geschehen kann, wird im folgenden Kapitel dargelegt. Dazu werden die zentralen Aspekte und Schritte des Zusammenfassens beschrieben und worauf bei alldem geachtet werden muss.
Janek Treiber
19. Grundlagen der Nachbesprechung und Auswertung
Zusammenfassung
Eine umfassende Nachbesprechung und Auswertung ist ein unerlässlicher Bestandteil jeder Moderation, da sie u. a. dazu beiträgt, dass man sich selbst und die eigene Handlungs- und Wirkmächtigkeit, die Zielerreichung und auch die Wahrnehmung anderer am Prozess Beteiligter vor Augen führen kann. Das folgende Kapitel veranschaulicht die verschiedenen Methoden der Nachbesprechung (formatbezogen, moderationsintern, auftragsbezogen), legt deren Notwenigkeit dar und gibt wichtige Tipps zur erfolgreichen Durchführung.
Petra Schweizer-Strobel, Andreas Tietze
20. Evaluation und Auswertung
Zusammenfassung
Da es in der Regel sinnvoll ist, herauszufinden, was man einer Veranstaltung erreicht hat und welche Effekte diese auf die Teilnehmenden hatte, bieten sich diverse Methoden der Evaluation an. Im nachstehenden Kapitel werden daher verschiedene Formen der Beobachtung und Teilnehmerbefragungen diskutiert und auf auch nicht sozialwissenschaftlich ausgebildeten Menschen verständlich gemacht. Es wird dargelegt, welche häufigen Fehler insbesondere Laien bei der Erstellung von Befragungen machen und wie diese sich vermeiden lassen.
Janek Treiber
Backmatter

Teil VI

Frontmatter
21. Materialien und Praxisbeispiele
Zusammenfassung
Der nachfolgende Abschnitt beinhaltet schrittweise Anleitungen für Bewegungs- und Atemübungen. Diese Übungen sind so konzipiert, dass sie einfach umgesetzt und genutzt werden können. Nutzen Sie diese Übungen im Vorfeld von zukünftigen Vorträgen, Präsentationen oder Reden – sie werden Sie bei der Bewältigung von Herausforderungen unterstützen.
Andreas Tietze, Janek Treiber, Tessa-Mathilde Weber, Petra Schweizer-Strobel
Metadata
Title
Kommunale Konfliktmoderation
Editors
Andreas Tietze
Janek Treiber
Tessa-Mathilde Weber
Petra Schweizer-Strobel
Copyright Year
2023
Electronic ISBN
978-3-658-41874-8
Print ISBN
978-3-658-41873-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-41874-8

Premium Partner