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2019 | Book

Kommunikative Komplexitätsbewältigung

Integrierter Methodenpluralismus zur Optimierung disziplinübergreifender Kommunikation

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About this book

Karim Fathi liefert erstmalig einen Überblick über die unterschiedlichen Diskurse und Strategien der Komplexitätsbewältigung auf der Ebene von Teams, Organisationen und Gesellschaften. Unter der Leitdifferenz kommunikativer Komplexitätsbewältigung untersucht er Fragen wie: Welche Strategien und Methoden ergeben sich im Umgang mit komplexen, vieldimensionalen und unvorhersehbaren Problemen? Wie können Kommunikationsprozesse so gestaltet werden, dass sie höhere kollektive Intelligenz ermöglichen? Sein universell anwendbarer Ansatz unterstützt komplexe Problemlöseprozesse auf allen Ebenen und fördert transdisziplinäres Denken in Zeiten globalen strukturellen Wandels.

Table of Contents

Frontmatter

Einführende Bemerkungen

Frontmatter
Kapitel 1. Fokus dieser Arbeit
Zusammenfassung
Diese zwei Beispielszenarien beschreiben den typischen Zusammenhang zwischen Kommunikation und Komplexitätsbewältigung. Ob in Gruppen, Organisationen oder Gesellschaften – in nahezu allen sozialen Systemen finden in der Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen disziplinübergreifende Wissensaustauschs- und Entscheidungsprozesse statt – oft mit unbefriedigenden Ergebnissen, die der Komplexität des Gegenstands nicht gerecht werden und mit weit reichenden Folgen. Die vorliegende Arbeit will einen methodologischen Beitrag dazu leisten, solche Kommunikationsprozesse zu optimieren.
Karim Fathi
Kapitel 2. Vieldisziplinarität und Ungewissheit: Zwei zentrale Herausforderungen in der Komplexitätsdebatte
Zusammenfassung
Komplexe Herausforderungen (wie zwischenmenschliche Konflikte, Organisationsentwicklung, Klimawandel, Flüchtlingskrise) werden nicht nur in verschiedenen Disziplinen untersucht, sie entwickeln sich auch zunehmend in disziplinübergreifende Diskurse hinein. Arbeitshypothetisch wird dieser sehr heterogene Diskurs mit dem Begriff „Komplexitätsdebatte“ umschrieben. Bei umfangreicher Literatursichtung fällt auf, dass (meta-)theoretische und praktische Auseinandersetzungen mit den komplexen Problemen unserer Zeit v. a. mit zwei Herausforderungen verbunden ist: Erstens geht es darum, mit immer mehr Ungewissheit bzw.
Karim Fathi

Komplexität erfassen:Erkenntnistheorie und Psyche

Frontmatter
Kapitel 3. Transdisziplinäre Komplexitätsbewältigung aus einer erkenntnistheoretischen Perspektive
Zusammenfassung
Im Jahre 2014 erhielt in Berlin ein Beratungsunternehmen von einem sozialen Träger das Mandat für eine Organisationsentwicklung. Der soziale Träger beschäftigte über 700 Mitarbeiter und war von einer komplexen Gemengelage mehrerer Problemthemen betroffen, die eine professionelle Begleitung nötig machte. Von „Kommunikationsschwierigkeiten“ war im Mandatsgespräch mit dem Beratungsunternehmen die Rede.
Karim Fathi
Kapitel 4. Komplexitätsbewältigung aus psychischer Perspektive
Zusammenfassung
Transdisziplinäre Komplexitätsbewältigung ist eine epistemologische Herausforderung und damit auch an psychische Voraussetzungen der Anwender gebunden. So beinhaltet eine jede Situationsbewältigung (sei sie komplex oder nicht) eine Form der Wahrnehmung/Bewertung und daraus resultierende (bewusste oder unbewusste) Entscheidungen. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Kapitel folgenden Fragen: Was sind die psychischen Voraussetzungen komplexitätsadäquater Beobachtung und Situationsbewertung? Welchen Beitrag könnten dabei Mediation und Achtsamkeit leisten (4.1.)? Wie lassen sich gute Entscheidungen bei Unsicherheit und Unüberschaubarkeit gewährleisten? Welche Rolle spielen dabei die Intuition und welchen Beitrag könnten auch hier Mediation und Achtsamkeit leisten (4.2.)?
Karim Fathi

Komplexität beherrschen: Ein Überblick über Praxisansätze auf unterschiedlichen Systemebenen

Frontmatter
Kapitel 5. Gruppenperspektive
Zusammenfassung
Angesichts zunehmender Unvorhersehbarkeit und Wissensvielfalt bei der Bearbeitung komplexer Themen hat die Gestaltung von Workshops und Konferenzen und im weitesten Sinne Projektmanagement in den letzten zwei Jahrzehnten eine Entwicklung erfahren. Von interaktiven Konferenzen bis hin zum agilen Projektmanagement lässt sich eine wachsende Methodenvielfalt beobachten, die Komplexitätsbewältigung in Gruppen ermöglichen soll. Bezeichnend ist dabei, dass diese Ansätze eine starke Ausrichtung auf Kommunikationsprozesse aufweisen.
Karim Fathi
Kapitel 6. Organisationale Perspektive
Zusammenfassung
In der organisationalen Diskussion findet die Frage, wie sich Komplexitätsbewältigung praktisch handhaben und institutionalisieren lässt, rege Auseinandersetzung. Dies dürfte u. a. auch mit der von mehreren Studien bestätigten Feststellung zusammenhängen, wonach die Halbwertszeit von Unternehmen innerhalb der letzten Jahrzehnte signifikant abgenommen hat. Zu der am öftesten zitierten Referenz gehören die Unternehmen, die im 20. Jahrhundert laut Fortune zu den 500 größten US-Gesellschaften gehörten.
Karim Fathi
Kapitel 7. Gesellschaftliche Perspektive
Zusammenfassung
Nicht zuletzt angesichts vielfältiger globaler Krisen und Risikopotenziale hat die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Komplexitätsbewältigung in den letzten Jahren wachsende Bedeutung erfahren. Vor diesem Hintergrund geben die folgenden Unterkapitel einen Überblick über unterschiedliche Ansätze, die sich dem insgesamt noch wenig erschlossenen Leitbild der komplexitätsfähigen Gesellschaft von unterschiedlichen Richtungen her annähern. Der älteste und derzeit noch dominanteste Diskurs assoziiert das Konzept der „Entwicklung“ einer Gesellschaft mit ihrer Komplexitätsfähigkeit.
Karim Fathi

Kommunikative Komplexitätsbewältigung optimieren Methodologische Ansatzpunkte

Frontmatter
Kapitel 8. Herausforderungen und Bedingungsfaktoren der kommunikativen Komplexitätsbewältigung
Zusammenfassung
In TEIL III wurden die Komplexitätsdiskurse in den Systemkontexten von Gruppen, Organisationen und Gesellschaften dargestellt. Die bisherigen Ergebnisse gilt es hinsichtlich wesentlicher Unterschiede und systemebenenübergreifender Gemeinsamkeiten der kommunikativen Komplexitätsbewältigung auszuwerten (8.1.). Daran anknüpfend, wird untersucht, welche ebenenübergreifenden Herausforderungen und Bedingungsfaktoren sich bei der Gestaltung gelingender Kommunikation stellen (8.2.) und welche methodologischen Ansatzpunkte sich für eine entsprechende Optimierung ableiten lassen (8.3.).
Karim Fathi
Kapitel 9. Ansatzpunkt 1: Integrierte Entscheidungsfindung
Zusammenfassung
Jeder (Komplexitäts-)Handlung liegt eine Entscheidung zugrunde. Die Fähigkeit, „gute“ Entscheidungen zu treffen, also das intendierte Handlungsziel zu erreichen, dürfte daher als eine wesentliche Praxisdimension von Komplexitätsbewältigung gewertet werden. Wie unter 4.2. dargestellt, liegt jeder Entscheidung auf der Grundlage zwischenmenschlicher Kommunikation (Gruppenentscheidung), also auch der intrapersonellen Kommunikation (Einzelentscheidung), gelingende Kommunikation zugrunde.
Karim Fathi
Kapitel 10. Ansatzpunkt 2: Komplexitätsadäquate Verständigung
Zusammenfassung
Neben integrierter Entscheidungsfindung erweist sich v. a. auch der Verständigungsprozess an sich als ziemlich herausfordernd, was transdisziplinäres Arbeiten angeht. Dies wurde auch in dem unter 8.2. skizzierten Fallbeispiel deutlich. Die heterogene Forschergruppe bewältigte ihre Verständigung dahingehend, dass sie sich auf mehrere Grundbegriffe einigte, die auch Ausgangspunkt für die Cross-Impact-Matrix zur Modellierung der Szenarien wurde.
Karim Fathi
Kapitel 11. Ansatzpunkt 3: Generative Kommunikation
Zusammenfassung
Die im Rahmen dieser Arbeit kreiierte Wortneuschöpfung „Generative Kommunikation“ verweist darauf, dass gelingende Kommunikation wesentlich dazu beiträgt, dass innovative Problemlösungen in die Welt gebracht werden. Aus methodologischer Perspektive werden im Folgenden die Kernaspekte generativer Kommunikation sowie zugehörige Hintergrunddiskurse skizziert (11.1.). Diese Aspekte werden am Beispiel eines repräsentativen Ansatzes – der Theorie U – vorgestellt (11.2.) und schließlich kritisch reflektiert (11.3.).
Karim Fathi
Kapitel 12. Skizze eines disziplinübergreifenden Methodenpluralismus zur Optimierung kommunikativer Komplexitätsbewältigung
Zusammenfassung
Ziel und Zweck der folgenden Überlegungen ist einen disziplinübergreifenden Methodenpluralismus zu skizzieren, der eine kombinierte Anwendung der den drei Dimensionen immanenten Methoden ermöglicht. Dies erfordert zuerst grobe erkenntnistheoretische Verortung der Anwendungsschwerpunkte dieser Dimensionen. Dabei wird eine genuin transdisziplinäre Perspektive eingenommen, die auf Schnittpunkte und v. a. wechselseitige Ergänzungspunkte Bezug nimmt.
Karim Fathi

Abschliessende Bemerkungen

Frontmatter
Kapitel 13. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung
Das folgende Unterkapitel 13.1. liefert einen zusammenfassenden Überblick über die Ergebnisse der vorangegangenen Kapitel. Daran anknüpfend, erfolgt im darauffolgenden Unterkapitel 13.2. ein kritischer Ausblick.
Karim Fathi
Backmatter
Metadata
Title
Kommunikative Komplexitätsbewältigung
Author
Karim Fathi
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-28089-5
Print ISBN
978-3-658-28088-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28089-5