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2012 | Book

Koordination von Supply Chains durch Mengenbindungsvereinbarungen

Ein Instrument zur Senkung des Bullwhip-Effekts

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Eine Herausforderung in Supply Chains besteht in der Koordination gleichmäßiger Materialflüsse über die Unternehmensgrenzen hinweg. Nur so lässt sich der kostentreibende Bullwhip-Effekt verringern. Marco Waage erarbeitet ein Modell, in dem die Materialströme durch dezentrale, flexible Mindestmengenvereinbarungen koordiniert werden. Der Autor untersucht das Modell anschließend mithilfe einer umfangreichen Simulation. Er zeigt, dass die betrachteten Vereinbarungen grundsätzlich helfen können, Supply Chains zu koordinieren und Kosten zu senken.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Supply Chains spielen international in der heutigen Wirtschaft aus verschiedenen Gründen eine entscheidende Rolle. Einige Produkte durchlaufen aufgrund günstiger Produktionsstandorte z. B. im Ausland und globaler Handelsstrukturen oft eine Vielzahl von Distributionsstufen. Andere Produkte sind wiederum so komplex, dass der Produktionsprozess auf zahlreiche Unternehmen verteilt wird. Aktuelle Untersuchungen zeigen bspw. für die Automobilproduktion, dass hier die Wertschöpfungstiefe stetig abnimmt. Die Automobilkonzerne führen nur noch einen geringen Teil der Produktion (wie etwa die Endmontage) sowie Querschnittsfunktionen wie Marketing und Vertrieb selbst durch, während Baugruppen von teils entfernt ansässigen Zuliefererbetrieben gefertigt werden.
Marco Waage
2. Grundlagen
Zusammenfassung
Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre nach traditioneller Auffassung sind Einzelunternehmen. Doch so wie sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend eine Entwicklung zur Zusammenarbeit von Unternehmen abzeichnet, hat sich dieser Aspekt der Kooperation auch in der Fachwissenschaft zunehmend etabliert. Picot/Reichwald/Wigand erklären diese Tendenz mit neuen Wettbewerbsanforderungen, die durch einzelne spezialisierte Unternehmen nur schwer erfüllt werden können. Für die theoriewissenschaftlich fundierte Analyse solcher Kooperationsformen bedient sich die Betriebswirtschaftslehre der Netzwerkforschung, die ihren Ursprung in den Sozialwissenschaften hat und sich mit dem Geflecht sozialer Beziehungen beschäftigt. In der betriebswirtschaftlichen Netzwerkforschung sind nun Unternehmen die Bezugsobjekte und die Verflechtungen zwischen verschiedenen Unternehmen bilden den Untersuchungsgegenstand.
Marco Waage
3. Modellierung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird zunächst das Modell von Lee/Padmanabhan/Whang erläutert. Aufbauend darauf wird das Modell einer dreistufigen Supply Chain ohne Mindestmengenvereinbarung diskutiert. Anschließend wird ein Modell entwickelt, in dem die Kooperation zwischen zwei der Unternehmen durch Mengenbindungsvereinbarungen geregelt ist. Dieses erweiterte Modell arbeitet die Überlegungen von Bassok/Anupindi in das Modell von Lee/Padmanabhan/Whang ein.
Marco Waage
4. Auswahl und Gestaltung der Methode
Zusammenfassung
Ausgehend von den eben formulierten Fragestellungen ist nun eine geeignete Lösungsmethode zu finden. Mathematisch beschriebene Modelle lassen sich prinzipiell analytisch (exakt bzw. approximativ) oder durch Simulation lösen. Die empirische Beobachtung als eigenständige Lösungsmethode, die ursprünglich der analytischen Lösung alternativ gegenüberstand, soll hier nicht weiter betrachtet werden, da sie für die Untersuchung der oben formulierten Modelle nicht infrage kommt.
Marco Waage
5. Auswertung
Zusammenfassung
Um einen ersten Überblick hinsichtlich der Auswirkungen der Mindestmengenvereinbarungen zu bekommen, wird zunächst das Bestellverhalten des Einzelhändlers mit und ohne Mindestmengenvereinbarung auf der Stufe zwischen Einzelhändler und Großhändler beispielhaft bei einer konkreten Endkundennachfrage gegenübergestellt. Aus dieser Einzelfallbetrachtung lassen sich keine generalisierbaren Erkenntnisse gewinnen, jedoch gibt sie einen anschaulichen Überblick über die Wirkungsweise der Mindestmengenvereinbarung.
Marco Waage
6. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wurde untersucht, inwieweit Mindestmengenvereinbarungen in der Lage sind, eine dreistufige Supply Chain zu koordinieren. Nach der Erläuterung relevanter begrifflicher Grundlagen und der in der Forschung diskutierten Ursachen des Bullwhip-Effekts wurde dargelegt, welch hohe Bedeutung der Koordination von Supply Chains überhaupt zukommt und welche Möglichkeiten der Koordination in der Literatur bisher expliziert wurden. In diesem Zusammenhang wurde die Flexibilität der endkundennahen Unternehmen bei der Festlegung der Bestellmenge in Kombination mit einer Lieferverpflichtung des Zulieferers als ein entscheidender Auslöser für den Bullwhip-Effekt in Supply Chains identifiziert. Anschließend wurden die in der Literatur erläuterten vertragliche Regelungen daraufhin hinterfragt, inwieweit sie in der Lage sind, eine Supply Chain zu koordinieren, indem sie die Flexibilität der endkundennahen Stufe einschränken. Auf der Basis dieser Erläuterungen wurde die Mindestmengenvereinbarung pro Periode als aussichtsreichste Maßnahme weiterverfolgt. In dieser Vereinbarung sind Mengenflexibilität und Bindungsdauer die relevanten Flexibilitätsmaße.
Marco Waage
Backmatter
Metadata
Title
Koordination von Supply Chains durch Mengenbindungsvereinbarungen
Author
Marco Waage
Copyright Year
2012
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-6895-1
Print ISBN
978-3-8349-3128-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6895-1

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