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2012 | Book

Korruption: Risikofaktor Mensch

Wahrnehmung - Rechtfertigung - Meldeverhalten

Authors: Sven Litzcke, Ruth Linssen, Sina Maffenbeier, Jan Schilling

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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About this book

Korruption ist eine ernstzunehmende Gefährdung für staatliche und ökonomische Systeme. Untersucht werden im vorliegenden Buch daher Wahrnehmungen und Bewertungen von Korruption bis hin zu Rechtfertigungsstrategien und Meldeverhalten in drei verschiedenen Bereichen: Wirtschaft, öffentliche Verwaltung und Sozialwesen. Untersuchte Kausalfaktoren von Korruption sind dabei zum einen Personenfaktoren wie Organisationaler Zynismus, Psychopathie und Intelligenz und situative Faktoren wie Vorteilsgröße, Dauer der Korruptionsbeziehungen oder Gruppen von Nutznießen der Korruptionshandlung. Ein Ergebnis der Untersuchungen ist, dass Korruptionshandeln auf dem Weg zum Kavaliersdelikt ist und zwar trotz der öffentlichen Ächtung von Korruption. Ebenso bietet die interdisziplinär angelegte Studie jedoch auch praktische Ansatzpunkte zur Korruptionsprävention und zur Förderung aktiven Meldeverhaltens bei Mitwisserschaft.​

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
„Die Korruption ist unter den Straftaten ein scheues Wesen. Sie kleidet sich in feines Tuch, trägt keine Waffen, vergießt selten Blut. Noch nicht einmal die Opfer des Deliktes sind auf Anhieb auszumachen“ (Perzanowska 2006, S. 85; Schraven 2004). Tatsächlich ist Korruption ein ernstes Problem für die Gesellschaft, das sich einer Aufklärung durch die Strafverfolgungsbehörden oft genug entzieht. Wie ist das möglich? Korruptionsgeber und Korruptionsnehmer, die beiden beteiligten Seiten bei Korruption, haben ein gemeinsames Geheimhaltungsinteresse. Somit fehlt das klassische Opfer, das wie bei anderen Straftaten, beispielsweise bei Raub, eine Straftat anzeigt. Zudem werden durch Korruption in der Regel keine Personen geschädigt, sondern Organisationen und die Gesellschaft insgesamt. Und diese müssen von der korrupten Handlung erst einmal Kenntnis erlangen.
Sven Litzcke, Ruth Linssen, Jan Schilling, Sina Maffenbeier
2. Korruption
Zusammenfassung
Bis Ende der 80er Jahre galt Korruption in Deutschland als ein seltenes Phänomen von Staaten mit einem hohen Sonnenstand: „Je südlicher, desto korrupter“ (Schaupensteiner 2004, S. 117). Nach Aufdeckung zahlreicher Korruptionsdelikte bis hin zu Ermittlungen wegen Bestechlichkeit gegen den Bundespräsidenten und damit gegen eine Person, die zum damaligen Zeitpunkt das höchste Amt der Bundesrepublik Deutschland bekleidete, war das Bild von einem korruptionsfreien Deutschland nicht mehr aufrecht zu erhalten (Schaupensteiner 2004; Zeit Online 2012). Nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in zahlreichen Privatunternehmen werden durch Korruption der Wettbewerb und die Qualität der Leistungserstellung eingeschränkt (Bannenberg 2008).
Sven Litzcke, Ruth Linssen, Jan Schilling, Sina Maffenbeier
3. Methode
Zusammenfassung
Die in Kap. 2 dargestellten theoretischen Überlegungen in Bezug auf Personen- und Situationsfaktoren von Korruption sowie Rechtfertigungstechniken sollten in der vorliegenden Studie verarbeitet werden und das Design bestimmen. Ziel der Erhebung ist es, Korruption zu analysieren, im wirtschaftlichen, im staatlichen und im sozialen Bereich. Untersucht wird die berufsfeldbezogene Wahrnehmung und Bewertung von Korruption in Abhängigkeit der dargestellten Personenfaktoren und Situationsfaktoren. Nachfolgend werden die quantitative und die qualitative Analyse beschrieben.
Sven Litzcke, Sina Maffenbeier, Ruth Linssen, Jan Schilling
4. Ergebnisse
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Befragung der Studierendengruppen in Bezug auf die Situationsfaktoren von Korruption vorgestellt. Ferner werden die Ergebnisse zu den untersuchten Personenfaktoren, also zu organisationalem Zynismus, zu Psychopathie und zu Intelligenz dargestellt, die mittels spezifischer Skalen erhoben worden sind. Die Ergebnisse werden insgesamt entlang folgender inhaltlich orientierten Struktur vorgestellt: Wahrscheinlichkeitseinschätzung von Korruption (Abschn. 4.1), Vertretbarkeitseinschätzung von Korruption (Abschn. 4.2), Neutralisierungstechniken (Abschn. 4.3) und Meldeverhalten (Abschn. 4.4). Die Darstellung folgt damit nicht entsprechend der Hypothesenreihenfolge von 1 bis 28, sondern bündelt inhaltlich zusammen gehörende Ergebnisse abschnittsweise. Ergebnisse zu den Personenfaktoren werden daher teilweise bereits in den Abschn. 4.1–4.4 berichtet, sofern dies inhaltlich geboten schien. Im folgenden Kap. 5 Diskussion werden die Ergebnisse in der Zusammenschau diskutiert.
Sven Litzcke, Ruth Linssen, Jan Schilling, Sina Maffenbeier
5. Diskussion
Zusammenfassung
Im Folgenden werden die zentralen Befunde der Studie aufgegriffen, erläutert und interpretiert. Die sich daraus ergebenden weiterführenden Fragestellungen, Probleme und Grenzen der Studie werden zusammenfassend bewertet und diskutiert.
Sven Litzcke, Sina Maffenbeier, Ruth Linssen, Jan Schilling
Backmatter
Metadata
Title
Korruption: Risikofaktor Mensch
Authors
Sven Litzcke
Ruth Linssen
Sina Maffenbeier
Jan Schilling
Copyright Year
2012
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-531-18712-9
Print ISBN
978-3-531-18711-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-18712-9