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2017 | Book

Leitbilder erarbeiten

Eine kurze organisationstheoretisch informierte Handreichung

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About this book

Auf der Basis neuerer Ansätze der Organisationsforschung wird in diesem Buch gezeigt, wie Leitbildprozesse in der Erarbeitung und Verbreitung so angelegt werden können, dass sie einerseits nach außen das Management der „Schauseite“ der Organisation unterstützen und andererseits intern Raum bieten für eine Auseinandersetzung über die unvermeidlichen strukturellen Konflikte in Organisationen. Inzwischen geben sich nicht nur Unternehmen, sondern auch Verwaltungen, Krankenhäuser, Universitäten, Schulen und Vereine eigene Leitbilder. Nach einer Phase der Euphorie, in der von diesen Leitbildern wahre Wunderdinge bei der Orientierung von Mitarbeitern erwartet wurden, sind Leitbilder wegen ihrer moralisierenden Überfrachtung immer mehr in die Kritik geraten. In diesem Buch wird gezeigt, wie Leitbildprozesse aufgesetzt werden können, ohne Zynismus bei den Mitarbeitern zu produzieren.

Table of Contents

Frontmatter
Chapter 1. Was sind Leitbilder? – Einleitung
Zusammenfassung
Wenn man sich bei einigen Handy-Anbietern eine neue Software herunterlädt, wird man vom Installationsprogramm aufgefordert, als Erstes sein persönliches »Mission Statement«, sein »individuelles Leitbild«, einzugeben. Die meisten Nutzer mögen sich irritiert fragen, welche Konsequenzen diese Leitbilderstellung zukünftig für die eigene Arbeitsplanung haben wird und ob das Handy automatisch alle Termine blockieren wird, die nicht mit dem Leitbild kompatibel sind. Es wird deutlich, mit welcher Macht sich die Vorstellung durchsetzt, dass man in der heutigen Zeit ein Leitbild benötigt.
Stefan Kühl
Chapter 2. Jenseits des Kaskadenmodells der Organisation
Zusammenfassung
Nach den klassischen Paradigma, geprägt durch ein maschinenartiges Verständnis von Organisationen, bildeten Leitbilder die Grundlage für alle Entscheidungen einer Organisation. Man beginne, so die lange Zeit vorgeschlagene Standardvorgehensweise, mit der Formulierung einer Vision als einer grundsätzlich gehaltenen Vorstellung von der künftigen Rolle der Organisation. Diese Vision sollte dann in einem Leitbild, in dem auch Auskunft über die Werte der Organisation gegeben wird, spezifiziert werden.
Stefan Kühl
Chapter 3. Leitbilderarbeitung jenseits eines maschinenartigen Verständnisses von Organisationen
Zusammenfassung
Bei der Leitbilderstellung haben »Wertekataloge« immer die Spontanplausibilität auf ihrer Seite: »Wir machen alles, was zu einer modernen Personalarbeit gehört« klingt erst einmal gut. Arbeit am Menschen und Arbeit an den Organisationsstrukturen; Experten- und Prozessberatung; Friede und Freiheit – oder wie es in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts ironisierend hieß »Friede, Freude, Eierkuchen«. Diese Positionen klingen gut, weil sie suggerieren, dass alles gleichzeitig optimiert werden kann: Wir optimieren den Menschen und wir optimieren die Organisationsstruktur.
Stefan Kühl
Chapter 4. Relevanz des Leitbildprozesses und Pflege des fertigen Produktes – Fazit
Zusammenfassung
Häufig kommt das fertiggestellte Leitbild als Hochglanzbroschüre daher. In einigen Unternehmen wird es – ähnlich wie schon die Zehn Gebote Moses – im Haupteingangsbereich in Stein gemeißelt, um das Leitbild als etwas Quasiheiliges zu präsentieren. In anderen Unternehmen ist das Leitbild eines der ersten Features, die aufklappen, wenn man die Homepage besucht.
Stefan Kühl
Backmatter
Metadata
Title
Leitbilder erarbeiten
Author
Stefan Kühl
Copyright Year
2017
Electronic ISBN
978-3-658-13423-5
Print ISBN
978-3-658-13422-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13423-5