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10-04-2024 | Leitzins | Nachricht | News

"Die Inflationspanik liegt hinter uns"

Author: dpa

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Positive Worte findet Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater für die aktuelle geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB). Für ihn sind zwei Zinssenkungen in diesem Jahr realistisch. Die erste erwarten Experten im Juni.

Die Verbraucherpreise steigen immer noch stärker, als es der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann - die große Inflationswelle mit Teuerungsraten von mehr als zehn Prozent ist aber vorüber. Diese Einschätzung vertrat Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch. "Die regelrechte Inflationspanik, die in Teilen der Bevölkerung durchaus zu Recht herrschte, liegt hinter uns", erklärte der Ökonom.

Dass die Teuerung wieder in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels der EZB sinke, sei auch auf das entschlossene Handeln der Währungs zurückzuführen. "Mit ihren deutlichen Zinsanhebungen seit Sommer 2022 hat die EZB auf die Teuerungswelle professionell reagiert." Das habe ihr gerade in Deutschland nicht jeder zugetraut, erinnerte Kater an eine Debatte, die vor allem während der großen Eurokrise vor gut zehn Jahren tobte. Seinerzeit hatte die Zentralbank dem kränkelnden Euroraum mit Niedrigzinsen und Anleihekäufen unter die Arme gegriffen, was ihr teils heftige Kritik einbrachte.

Beobachter erwarten Zinssenkung im Juni

Weil die Teuerung aktuell wieder fällt, kann sich Kater für dieses Jahr insgesamt zwei Zinssenkungen der europäischen Währungshüter vorstellen. "Eine erste Lockerung im Juni dürfte ausgemachte Sache sein." 

An diesem Donnerstag trifft sich der EZB-Rat in Frankfurt, um über die geldpolitische Ausrichtung zu beraten. Es wird allgemein erwartet, dass für die nächste Sitzung im Juni eine Zinsreduzierung verbal vorbereitet wird. "Danach dürfte die EZB ihre Leitzinsen im Jahresverlauf noch ein weiteres Mal lockern", erwartet Kater.

EZB in der Vorreiterrolle

Damit wird ein Szenario zunehmend wahrscheinlicher, das es an den Finanzmärkten in jüngerer Vergangenheit so gut wie nie gegeben hat: Dass nämlich nicht die US-Notenbank Federal Reserve, sondern eine andere große Zentralbank die geldpolitische Wende einleitet. "Selbst eine weitere Zinsanhebung durch die Fed ist derzeit nicht ganz auszuschließen, obwohl ich sie für unwahrscheinlich halte", sagte Kater. Hintergrund solcher Überlegungen ist zum einen die wesentlich robustere US-Konjunktur. Hinzu kommt die hartnäckige Inflation, die in den USA zuletzt nur sehr zögerlich zurückging.

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