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2010 | Book

Neuausrichtung der Versicherungsaufsicht im Rahmen von Solvency II

Implikationen und Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen

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About this book

V Geleitwort Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise unterstreicht, wie wichtig die Regulierung von Bereichen ist, die eine systemrelevante Bedeutung für die gesamte Wirtschaft besitzen. Vor Jahren ist hierzu für den Bankenbereich mit Basel II ein umfassendes Konzept eingeführt worden, das sich aber in der aktuellen Krise als noch nicht a- reichend erwiesen hat. Dem nachfolgend soll die Aufsicht auch für die Versic- rungswirtschaft neu ausgerichtet werden, für deren Gestaltung Basel II wesentliche Impulse gegeben hat. Auf Basis der bisherigen Konzepte, die in Solvency II umgesetzt werden sollen, - tersucht diese Schrift, wie sich Versicherungsunternehmen auf die neue Struktur der Aufsicht einstellen sollten. Eindringlich zeigt sie auf, dass sich für die Unternehmen ein offensiver Übergang auf das neue Aufsichtssystem, dessen Strukturmerkmale zwar noch nicht verabschiedet, aber schon weitgehend erkennbar sind, lohnt und wie sich dies auf deren gesamtes Führungs- sowie Leistungssystem auswirkt. Dazu wird die Struktur eines umfassenden Systems des Risikomanagements für Versicherungsunternehmen entwickelt. Für dessen einzelne Komponenten wird h- ausgearbeitet, worin ihre spezifischen Aufgaben liegen, welche Instrumente sich zu deren Erfüllung anwenden lassen, was diese leisten können und welche Probleme sich hierbei stellen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die große Bedeutung eines solch leistungsfä- gen Risikomanagements sichtbar gemacht. Deshalb leistet die vorliegende Arbeit einen wichtigen und überaus aktuellen Beitrag, der von Versicherungsunternehmen unmittelbar nutzbar ist. Er kann ihnen zu einer besseren Bewältigung derartiger Ri- ken in der Zukunft helfen. Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Küpper Vorwort VII

Table of Contents

Frontmatter
1. Zunehmende Einflussnahme der Aufsicht auf das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen
Zusammenfassung
Bis zur Deregulierung und Schaffung eines europäischen Binnenmarkts Anfang der 1990er-Jahre bestand die wesentliche Aufgabe der Versicherungsaufsicht darin, im Rahmen einer materiellen Staatsaufsicht einzelne Produkte und Tarife zu genehmigen. Insbesondere ist seitdem der Versicherungssektor vielfältigen Umfeldänderungen ausgesetzt. Während bis zur Deregulierung Versicherungsunternehmen von hohen Gewinnmargen profitierten, verstärkte sich der Wettbewerbsdruck durch die nun weitgehende Freiheit in der Produktgestaltung und Preiskalkulation deutlich. Die mit dem ansteigenden Preisdruck verbundene Prämienerosion ließ Erträge sinken und finanzielle wie versicherungstechnische Risiken zunehmen. Getrieben wurde dieser Effekt auch durch das erhöhte Kostenbewusstsein der Versicherungsnehmer.
Marion Rittmann
2. Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen
Zusammenfassung
Das Treffen von Entscheidungen ist Gegenstand wirtschaftlichen Handelns. Entscheidungen sind auf Zielsetzungen des Unternehmens ausgerichtet, die selbst wiederum in einem Entscheidungsprozess festgelegt wurden. Welche konkreten Ziele ein Unternehmen verfolgen sollte, ist nicht Gegenstand allgemeiner betriebswirtschaftlicher Empfehlungen. Vielmehr vollzieht sich der Entscheidungsprozess bzgl. der zu bestimmenden Ziele auf Basis subjektiver Präferenzen der Entscheidungsträger. Mögliche Mitwirkende an Zielentscheidungen sind die Unternehmensleitung, Anteilseigner, Versicherungsnehmer sowie Aufsichtsbehörden.
Marion Rittmann
3. Veränderung der Rahmenbedingungen für das Risikomanagement durch Solvency II
Zusammenfassung
Kapital- bzw. Solvabilitätsvorschriften dienen der „… Sicherstellung der dauernden Erfüllbarkeit der Verträge …“ und weisen einen direkten Bezug zur Erfüllung des Sicherheitsziels auf. Die regulatorisch vorzuhaltende Mindestkapitalausstattung (Soll- Solvabilität) orientiert sich an der geschätzten Risikolage des Unternehmens. Ihr werden die im Unternehmen zur Verfügung stehenden Eigenmittel gegenübergestellt (Ist-Solvabilität). Die Unterschreitung der vorgeschriebenen Mindestkapitalausstattung kann stufenweise differenzierte Eingriffe der Aufsichtsbehörde nach sich ziehen.
Marion Rittmann
4. Implikationen von Solvency II für die Bedeutung des Risikomanagements
Zusammenfassung
Die vorangegangenen Ausführungen zur bevorstehenden Neuerung der Versicherungsaufsicht lassen die Strahlungswirkung auf das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen bereits erkennen. Im Zuge der Vorbereitung auf Solvency II ist daher zu analysieren, welche betriebswirtschaftlichen Konsequenzen sich hieraus ergeben. Unabdingbar sind Überlegungen, welche Auswirkungen die verstärkte Risikoorientierung von Solvency II auf die Bedeutung und Stellung des Risikomanagements im Versicherungsunternehmen sowie dessen veränderte bzw. erweiterte Aufgabenbereiche ausübt.
Marion Rittmann
5. Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements eines Versicherungsunternehmens
Zusammenfassung
Die Regelungsbereiche bzw. Anforderungen an das Risikomanagement von Solvency II sind vielfältig. Letztendlich zielen diese auf die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit ab. Die Risikotragfähigkeit kann im engeren Sinn als Fähigkeit verstanden werden, Verluste aus Risiken zu tragen, ohne sich dabei unmittelbar der Gefahr einer Insolvenz auszusetzen. In diesem Kontext erfüllt ein Versicherungsunternehmen den Anspruch der Risikotragfähigkeit, wenn die verfügbaren Risikodeckungsmassen das Gesamtrisikopotenzial übersteigen. Dabei stellen Risikodeckungsmassen im aufsichtsspezifischen Kontext die zur Bedeckung der Kapitalanforderungen verfügbaren Eigenmittel dar. Zudem ist Risikotragfähigkeit im weiteren Sinne dahin gehend interpretierbar, dass potenzielle Risiken rechtzeitig erkannt werden, um mit Weitsicht alternative Maßnahmen treffen zu können, noch bevor Risiken schlagend werden.
Marion Rittmann
6. Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements
Zusammenfassung
Die bereits definierten Grundzüge von Solvency II geben Aufschluss darüber, dass sich aufgrund des tief greifenden Wandels der Versicherungsaufsicht die Rahmenbedingungen für die interne Erfassung, Messung, Steuerung und Kontrolle der Risiken massiv ändern werden. Die verstärkte Ausdehnung der aufsichtlichen Überprüfung des Risikomanagements wird vor allem dem Umstand gerecht, dass unternehmensweit verschiedenste Risiken negativ auf die Solvabilität wirken können und oft ein unzureichendes Risikomanagement als Ursache für Schieflagen von Versicherungsunternehmen angeführt werden kann.
Marion Rittmann
Backmatter
Metadata
Title
Neuausrichtung der Versicherungsaufsicht im Rahmen von Solvency II
Author
Marion Rittmann
Copyright Year
2010
Publisher
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8549-1
Print ISBN
978-3-8349-2040-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8549-1