2020 | OriginalPaper | Chapter
Man ist, was man erinnert: Die zypriotische Konfliktgeschichte und ihr Gedächtnis
Author : Carolina Rehrmann
Published in: Der Zypernkonflikt
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Die Ursprünge der nationalen Identitäten Zyperns und ihre gegenwärtigen Facetten, so kann man mit Blick auf die folgenden drei Kapitel einleiten, weisen zum einen viele der eben aufgeführten Merkmale der beiden Mutterlandsnationalismen wie auch die typischen Motivationen und Entwicklungen der europäischen Nationalstaatsgenesen auf, insofern sie als Instrument für machtpolitische und territoriale Bestrebungen von oben fungier(t)en und ihre Strahlkraft weite Bevölkerungsteile erfasste. Zum anderen indes – und hier zeigt sich ein in der Forschung wie in der mediationspolitischen Auseinandersetzung um Zypern deutlich vernachlässigter Aspekt – unterstreichen die Konfliktgeschichte und ihre gegenwärtige Bedeutung das tief mit der Kolonialvergangenheit und der realpolitischen Schwäche verbundene Bedürfnis nach staatlicher und kultureller Gleichwertigkeit vor der internationalen Staatengemeinschaft.