Skip to main content
Top

2017 | Book

Management von Gesundheitsregionen III

Gesundheitsnetzwerke zur Optimierung der Krankenversorgung durch Kooperation und Vernetzung

Editors: Mario A. Pfannstiel, Axel Focke, Harald Mehlich

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SEARCH

About this book

Das Buch geht auf den Wandel im Gesundheitswesen ein, der die Entwicklung von innovativen und kooperativen Versorgungsformen erfordert. Dargestellt werden im dritten Band die bestehenden Herausforderungen beim Aufbau und Betrieb von Ärzte- und Praxisnetzen. Es wird auf organisatorische, rechtliche und finanzielle Aspekte eingegangen. In den einzelnen Beiträgen werden Ziele und Unterscheidungskriterien von Netzwerken aufgegriffen. Zu den Zielen von Ärzte- und Praxisnetzen gehören beispielsweise der Erfahrungsaustausch, die Effizienz-, die Größen- und die Wettbewerbsvorteile, aber auch die Bedürfnisbefriedigung der Nachfrager. Unterscheidungskriterien beinhalten u.a. die Sektorzugehörigkeit, die räumliche Ausdehnung und die gesetzten Zielvorstellungen. Der Sammelband liefert zahlreiche Handlungsempfehlungen und richtet sich sowohl an Praktiker als auch an Wissenschaftler.

Table of Contents

Frontmatter
1. Kooperationen im Gesundheitswesen – Chancen und Fallstricke
Zusammenfassung
Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick über die Entstehung der ursprünglichen Sektoren in der gesundheitlichen Versorgung sowie den Wandel von der strikten Sektorentrennung zur sektorenübergreifenden und damit kooperationsfreundlichen medizinischen Versorgung. Dabei werden die wichtigsten Kooperationsformen kurz erläutert sowie deren Zusammenspiel dargestellt. Vor- und Nachteile von Kooperationen im Gesundheitswesen werden beleuchtet sowie etwaige Hürden und deren Umgehung aufgezeigt.
Michael Fritz, Claudia Kayser
2. Praxisnetze im Wandel – Chancen und Stärken eines Versorgungsmodells
Zusammenfassung
Der folgende Beitrag zeigt die aktuelle Entwicklung von Praxisnetzen in Deutschland. Beginnend mit einem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte ärztlicher Kooperationsmodelle wird der über die Jahre reifende Professionalisierungsgrad von Praxisnetzen definiert. Es folgt das Positionsbestreben der systemführenden Ärztenetze und eine exemplarische Darstellung zur Umsetzung gesetzlicher Förderrichtlinien. Der Artikel schließt mit einer impulsgebenden SWOT-Analyse zur Bestimmung von internen und externen Wettbewerbsdimensionen.
Jens Gabriel
3. Von-Einander-Lernen im Qualitätsverbund – Outcome für Patienten und Sozialversicherung
Zusammenfassung
Der 2007 gegründete Qualitätsverbund Gesundheit, ein 30 Rehabilitationseinrichtungen umfassendes Netzwerk, hat sich 2012 einer externen, wissenschaftlichen Messung des Outcomes unterzogen. Unterschieden wird zwischen dem individuellen, patientenberichteten Outcome (Patient-Reported Outcome – PRO) und dem, in Sozialversicherungsbeiträgen gemessenen Return to Work (RTW) Outcome 12 Monate nach der Rehabilitationsmaßnahme. Methodisch handelt es sich um eine retrospektive Prä-Post-Befragung von 4300 Patienten sowie eine Analyse der Routinedaten der Rentenversicherung. Als Vergleichsgruppe dienten alle von der Rentenversicherung belegten Kliniken, die nicht Mitglied des Qualitätsverbundes sind.
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Verbundkliniken als auch die Nichtverbundkliniken ihren Outcome zwischen 2005 und 2011 deutlich gesteigert haben, die Steigerungsrate der Kliniken des Qualitätsverbundes fällt signifikant höher aus als die der Vergleichskliniken. Damit liegen erstmals für das Gesundheitswesen deutliche Hinweise darauf vor, dass die qualitätsorientierte Zusammenarbeit in einem horizontalen Netzwerk einen positiven Einfluss auf den Outcome ausübt. Abschließend werden einige Erfolgsfaktoren für die Netzwerkarbeit abgeleitet.
Edwin Toepler
4. Kooperative Kundenorientierung auf der Grundlage einer neuen Sicht von Qualität – Erfolgsfaktor für die Zukunftssicherung von Gesundheitsnetzen
Zusammenfassung
Die Anforderungen an Krankenhäuser und Gesundheitsnetze haben sich verändert. Sie sind weiterhin im Wandel. Demografische Veränderungen, massiver Fachkräftemangel, neue Mitarbeitergenerationen und neue Patientenklientele sind die Treiber. Nichts ist mehr so, wie es gewesen ist. Die Leistungserbringer (und damit auch die Betreiber von Versorgungnetzen) müssen umdenken. Die Bewältigung der neuen Herausforderungen ist nur auf Grundlage hoher Kooperationsqualität, einer erweiterten Sicht von Qualität und einem neuen Verständnis von Kundenorientierung zu bewältigen. Mit einer ausschließlichen Fokussierung auf die Ergebnisqualität und einer damit verbundenen umfassenden Bereitstellung von Qualitätsindikatoren (auch durch die Krankenkassen) ist es nicht getan. Für deren optimale Nutzung muss das Krankenhaus insgesamt qualitativ zukunftsorientiert aufgestellt sein. Es ist somit zu fokussieren auf ein funktionierendes hausinternes Qualitätsmanagement, das die Basis für eine angemessene Nutzung von Qualitätsindikatoren schafft. Der Beitrag gibt dazu praktische Hinweise. Er trifft in eine Lücke. Das Anfang des Jahres 2016 in Kraft getretene Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) fokussiert zwar auf mehr Qualität im Krankenhaus. Es lässt jedoch nicht annähernd deutlich erkennen, was Qualität sein soll und auf welche Qualitätskategorien Qualitätsindikatoren bezogen werden sollen.
Wolfgang Hellmann
5. Erfolgreiche Netzförderung – der Weg des MQW zwischen Strukturvorgaben und Selbstbestimmung
Zusammenfassung
Der Artikel beschreibt anhand der Entwicklung des Medizinischen Qualitätsnetzes Westküste (MQW), wie sich unterschiedliche Förderprogramme auf die Arbeit eines regionalen Arztnetzwerkes auswirken können und welche Akzente gesetzt werden müssen, um das Netzwerk für seine Mitglieder attraktiv zu gestalten. Dabei wird auch auf die Fallstricke von finanziellen Zuwendungen eingegangen und wie sich Netzvorstände vor ihnen schützen können. Entscheidend für die Netzentwicklung ist, dass die inneren Überzeugungen und Werte, die zur Netzgründung geführt haben, in den geförderten Maßnahmen ihren Ausdruck finden. Auf diese Weise eingesetzt, trägt die aktuelle Netzförderung in Schleswig Holstein durch Systematisierung und Fokussierung der Arbeit zur Weiterentwicklung eines Arztnetzes bei.
Stefan Krüger
6. Praxisnetz GO IN e.V. – Erfolgsfaktoren für Gesundheitsregionen
Zusammenfassung
Die Entwicklung einer Gesundheitsregion IngolStadtLandPlus und die Gründung einer Gesellschaft zur Unterstützung der beteiligten Akteure im Bereich des Planungsverbandes Region 10 in Bayern. Hierbei wurde erfolgreich ein Kommunikationsportal implementiert, welches verschiedene Leistungserbringer aus dem ambulanten und stationären Sektor miteinander vernetzt mit anschließender Darstellung einer erfolgreichen Netzwerkarbeit im Praxisnetz GO IN e.V. Ein Netz mit zentral gesteuerter Organisationsstruktur mit Beispielen der aktiven Vernetzung durch innovative Projektarbeit im Bereich der ambulanten Versorgung.
Siegfried Jedamzik
7. Das Gesundheitsnetz QuE e.G. Nürnberg – Stand, Erfahrungen und Perspektiven
Zusammenfassung
Erfolgreiche Netzarbeit hängt vor allem von drei Faktoren ab: Von einer optimalen regionalen Adaptation, von der Schaffung einer hohen Ergebnistransparenz und von einer umfassenden Patientenorientierung. Im nachfolgenden Beitrag wird am Beispiel des Gesundheitsnetzes Qualität und Effizienz eG Nürnberg überblicksartig aufgezeigt, welche Maßnahmen zur Zielerreichung ergriffen werden und wie sich das auf die Zufriedenheit der Netzpatienten auswirkt. Die netzspezifischen Service- und Präventionsangebote für Patienten werden hierbei ebenso beschrieben wie ein für Ärztenetze noch neues Instrument zur Qualitätsförderung namens Peer-Review.
Jörg Lindenthal
8. MEDIS – Ärztenetz Medizinischer Versorgung Südbrandenburg – 11 Jahre vernetzte Versorgung einer strukturschwachen Region
Zusammenfassung
Die demografische Entwicklung der ländlichen Region Südbrandenburgs ist bereits seit der Jahrtausendwende gekennzeichnet von der Abwanderung junger Menschen in Ballungszentren und einem damit einhergehenden Rückgang der absoluten Bevölkerungszahlen, verbunden mit einer deutlichen Zunahme des Altersdurchschnitts der verbleibenden Bevölkerung. Diese Erhöhung des Altersdurchschnitts gilt auch und insbesondere für den Nachwuchs an jungen Medizinern mit der Folge, dass sich die Schere zwischen Versorgungsbedarf und Versorgungsangebot immer weiter öffnet. Ärztenetze wie MEDIS können durch eine Neustrukturierung der Versorgung und die Schaffung neuer Versorgungseinrichtungen einen Beitrag leisten diese Schere wieder ein Stück zu schließen bzw. ein weiteres Auseinanderdriften von Versorgungsbedarf und Versorgungsangebot zu verhindern. Der folgende Beitrag beleuchtet hierzu konkrete Beispiele aus 11 Jahren Netzarbeit.
Carsten Jäger
9. Gesundheitsregion Xundland® Vils-Rott-Inn – Ein Beitrag des Zweiten Gesundheitsmarktes zur Lösung der demografischen Herausforderung
Zusammenfassung
Erstmals im deutschen Sprachraum wird mit diesem Projekt versucht, mit Hilfe eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses, einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und damit zur Lösung der demografischen Herausforderung zu organisieren. Die Initiatoren blicken dazu auf die ersten drei Jahre des Einstiegs und erster Umsetzungen zurück. Vorangestellt sind notwendigerweise einige zum Xundland®-Konzept erläuternde und hinführende Ausführungen.
Adrian W. T. Dostal, Gabriele Dostal
10. solimed Pflegemanagement als Beispiel einer regionalen Versorgung durch ein Gesundheitsnetz
Zusammenfassung
Mit dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt „solimed Pflegemanagement – EDV-gestütztes Pflegemanagement in der integrierten Versorgung“ konnte erstmalig in Deutschland eine Lösung für eine moderne digitale Kommunikation zwischen Pflegeeinrichtungen und Praxen aufgezeigt werden, die die Dokumentation vereinfacht und standardisiert sowie die fachübergreifenden Behandlungsprozesse zwischen Pflegekräften und Ärzten qualitativ verbessert und optimiert. Das bereits etablierte Kommunikationssystem der solimed Praxen diente dabei als Basis für die Implementierung in den Pflegeeinrichtungen und wurde schnittstellengerecht modifiziert. Das entwickelte Kommunikationssystem besteht aus einer Netzakte und einer Ad-hoc-Kommunikation über verschlüsselte E-Mails. Das Ziel war es, ein alltagstaugliches System zu schaffen, das eine größtmögliche Akzeptanz bei allen beteiligten Fachkräften erreicht. Hierzu wurden alle beteiligten Akteure in den gesamten Entwicklungsprozess eingebunden. Im Ergebnis erleichtert nun der elektronische Austausch pflegerischer und medizinischer Daten aller an der Pflege beteiligten Akteure den Arbeitsalltag und bietet so die Grundlage einer adäquaten Versorgung von pflegebedürftigen Menschen.
Mark S. Kuypers, Juliane Köberlein-Neu
11. Wormser Modell ebnet den Weg in die Niederlassung
Zusammenfassung
112 – und niemand hilft – so lautet der Titel einer im Jahr 2012 veröffentlichten Studie von Price Waterhouse. In dieser Studie wird anschaulich dargelegt, wie sich ohne massives Gegensteuern der Fachkräfte- und insbesondere auch der Facharztmangel in Deutschland auswirken werden. In Worms ist der angedrohte Ärztemangel bereits seit Jahren spürbar: Ärzte finden keinen Nachfolger, neue Patienten keinen betreuenden Hausarzt. Wir als Ärztenetz haben deshalb bereits im Jahr 2011 begonnen aktiv gegenzusteuern. Freiberufliche Mitgliedsärzte sind die Basis für unsere Netzarbeit – ohne Ärzte ist auch ein Ärztenetz sinnlos! Schon allein aus dieser Erkenntnis heraus setzen wir seit einigen Jahren sehr viel Energie ein, um Nachwuchsärzte für eine Niederlassung (oder wenigstens eine Anstellung) im ambulanten Bereich zu gewinnen.
Birgit Sattler, Paul Brämer
12. eArztbrief – elektronische Kommunikation in einem Praxisnetz
Zusammenfassung
Der Lösungsansatz der KV Telematik, einem Tochterunternehmen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, zum eArztbrief ist ein geeignetes Kommunikationsformat im Gesundheitswesen. Es ist kompatibel mit dem elektronischen Heilberufeausweis, plattform- und herstellerunabhängig, eingebunden sowohl in das Sichere Netzwerk der KVen (SNK) als auch angebunden an die geplante Telematik-Infrastruktur der Gematik. Sie grenzt Praxisnetzteilnehmer nicht von anderen Leistungserbringern aus, bietet aber Möglichkeiten innerhalb des Praxisnetzes weiterführende Vereinbarungen umzusetzen.
Thomas Koch
13. Interdisziplinäres und sektorenübergreifendes Management am Beispiel der Implementierung einer freiwilligen HPV-Schulimpfung
Zusammenfassung
Das deutsche Gesundheitssystem auf volkswirtschaftlicher Ebene kosteneffektiver und zugleich qualitativ hochwertiger gestalten, indem zukünftige Krankheiten und somit menschliches Leid vermieden werden – mithilfe einer koordinierten, interdisziplinären und sektorenübergreifenden Zusammenarbeit ist dies im primärpräventiven Bereich durchaus möglich. Das im Folgenden beschriebene Projekt des Gesundheitsnetz Rhein-Neckar e.V. verfolgt genau diesen Ansatz, indem Mädchen der vierten Klassen und deren Eltern auf freiwilliger Basis das niederschwellige Angebot einer freiwilligen HPV-Schulimpfung nutzen können. Hierbei steht jedoch nicht nur das Impfen als solches, sondern auch die Stärkung der Gesundheitskompetenz (health literacy) im Vordergrund. Um dies verwirklichen zu können, bedarf es eines weitgefassten, interdisziplinären Projektkonsortiums, welches die einzelnen Sektoren unseres Gesundheitssystems abdeckt bzw. zusammenführt.
Claus Köster, Isabell Naperkowski
14. Masterplan Medizin – Motor für die Krankenhäuser auf dem Weg zu Integrierten Versorgungssystemen
Zusammenfassung
Integrierte Versorgungsangebote sorgen inzwischen in zahlreichen Regionen für eine Verbesserung der Leistungen, optimierte Medizinorganisation sorgt für eine „Glättung“ der Schnittstellen ambulant/stationär. Viele dieser Angebote entstehen jedoch anlassgetrieben und eher generisch. Das hier aufgezeigte Verfahren hilft bei der systematischen Entwicklung und Strukturierung der IV auf der Basis eines Medizinischen Masterplans. In unkomplizierter und leicht nachvollziehbarer Schrittfolge wird die Methode vermittelt, welche sich inhaltlich in einem Satz zusammenfassen lässt: Intensive Kommunikation zwischen allen Beteiligten, vor allem zwischen Medizin und Management. Die Instrumente haben sich seit vielen Jahren in Kliniken und Netzwerken praktisch bewährt, und es werden direkt einsetzbare Templates aus realen Kundenprojekten vorgestellt.
Konrad Rippmann
Backmatter
Metadata
Title
Management von Gesundheitsregionen III
Editors
Mario A. Pfannstiel
Axel Focke
Harald Mehlich
Copyright Year
2017
Electronic ISBN
978-3-658-13658-1
Print ISBN
978-3-658-13657-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13658-1