Unternehmen müssen kommunizieren. Doch mit welchen Mitteln und Kanälen erreichen sie Ihre Zielgruppe? Das haben Faktenkontor und die DPA-Tochter News aktuell untersucht.
Das Ergebnis der Onlinebefragung mit 536 Teilnehmern aus Pressestellen ist eindeutig. Deutsche Unternehmen setzen bevorzugt auf klassische Pressearbeit und vertrauen auf die eigene Website als wichtigste Kommunikationskanäle. Das Hypethema Content Marketing belegt nur einen der hinteren Plätze. Auch bei den sozialen Medien halten sich die Pressestellen eher zurück. Lediglich für ein Drittel der Unternehmen (30 Prozent) gehört Social Media zu den fünf wichtigsten Teilegebieten, in die Unternehmen investieren.
Das Verhältnis zwischen Journalismus und PR wird schwieriger
Ranking PR-Maßnahmen Umfrage |
Klassische Pressearbeit (58 Prozent) |
Homepage (55 Prozent) |
Veranstaltungen (35 Prozent) |
Visuelle Kommunikation (32 Prozent) |
Social Media (30 Prozent) |
Content Marketing (29 Prozent) |
Interne Kommunikation (25 Prozent) |
Social Media Monitoring (10 Prozent) |
Social Media-Team (10 Prozent) |
Blogs (9 Prozent) |
Warum die klassische Pressearbeit bei den Kommunikationsmaßnahmen die Nase vorn hat, erklärt Springer Autor Olaf Hoffjann im "Handbuch Unternehmenskommunikation". Die große Reichweite, die geringen Kosten und die hohe Glaubwürdigkeit von Medienberichten, machen die klassischen PR-Maßnahmen für die Unternehmenskommunikation so attraktiv, schreibt er in dem Buchkapitel "Presse- und Medienarbeit in der Unternehmenskommunikation" (Seite 673 f.).
Allerdings kommuniziere ein Unternehmen über die Zwischenzielgruppe Journalisten nur indirekt mit den eigentlichen Zielgruppen. "Die Presse- und Medienarbeit simuliert dabei journalistische Selektionskriterien bzw. Operationsweisen wie Nachrichtenfaktoren, journalistische Arbeitsroutinen und Zwänge, um die Berichterstattung im eigenen Sinne zu beeinflussen", so Hoffjann (Seite 681). Doch genau dieser Versuch der Einflussnahme auf Berichterstattung werde von Journalisten zunehmend als Problem erlebt und thematisiert. Das erschwert die Wirkung klassischer Pressearbeit immer mehr. Und letztendlich schwäche es die Vertrauenswürdigkeit von Public Relations zusätzlich, ist sich Hoffjann sicher.