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2015 | Book

Methodenhandbuch für Softwareschulungen

Authors: Stefanie Gerlach, Inga Squarr

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Xpert.press

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About this book

Die komplett überarbeitete und auf den neuesten Stand gebrachte Auflage bietet eine ansprechende und attraktive Methodensammlung für IT- und Softwareschulungen. Alle beschriebenen Methoden wurden in der Praxis erprobt. Aufgebaut ist das Buch in zwei Bereiche: Der 1. Bereich beschreibt die besonderen Lernbedingungen in IT- und Softwareschulungen (Lernprozesse und -typen, IT-Lerninhalte) sowie die Ausbildung im IT-Bereich und erläutert Erfahrungen mit einem mehrmals durchgeführten Traineeprogramm. Weitere Schwerpunkte sind der Seminaraufbau, die Rolle des Trainers als Moderator, gruppendynamische Prozesse, Sprachgebrauch und Kriterien für die Auswahl von Trainingsanbietern, die Erstellung und der Einsatz von E-Learnings sowie ein Beispiel für die Entwicklung und Einführung eines weltweiten Management Consulting IT-Services. Im 2. Teil werden praktische Methodenbeispiele aufgeführt, jeweils detailliert beschrieben, z.B. Methoden zum Seminarauftakt und -abschluss, Feedbackmethoden, Visualisierungen, Warm-ups, Wiederholungsübungen oder Lernzirkel und Checklisten. Diese wurden in der 2. Auflage entsprechend erweitert und aktualisiert. Anhand der Beschreibungen und Schaubilder können die Methoden sofort und leicht in die Praxis umgesetzt werden.

Table of Contents

Frontmatter

Theoretische Grundlagen

Frontmatter
1. Besonderheiten des IT-Trainings
Zusammenfassung
Das Hauptproblem in Software- und Computerschulungen sind der Computer und die Software. Diese Vermutung legen zumindest typische Teilnehmeräußerungen sehr nahe: „Dieses Mistprogramm macht wohl nur das, was es will“, „Warum macht der Trottel denn jetzt das? Ich habe doch etwas ganz anderes eingegeben“. Computer ticken scheinbar anders als Menschen. Picasso hat dieses Phänomen mit dem Satz beschrieben: „Computer sind dumm, sie können nur antworten.“ Das Dumme an Computern und Softwareprogrammen ist gerade, dass diese so logisch aufgebaut sind. Es gibt eindeutige Abhängigkeiten und Funktionsabläufe. Programmabläufe sind aus bestimmten Einzelschritten aufgebaut. Diese Reihenfolge kann nicht beliebig verändert werden. Soll die Software also das tun, was der Anwender möchte, muss der Anwender tun, was der Computer will, d. h. sich den von der Software vorgegebenen Abläufen anpassen. Diese „starre“ oder nach Picasso „dumme“ Struktur lässt nur wenige Handlungsmöglichkeiten zu und dies wird häufig als besonders schwierig empfunden.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
2. Lerntheorie und Lernprozesse
Zusammenfassung
Lernen ist mehr als nur Faktenwissen anhäufen. Gelernt wird vielmehr dann, wenn neue Informationen mit alten Informationen verknüpft werden. Es entstehen neue Zusammenhänge, die ihrerseits das bestehende Wissen verändern. Wie Menschen lernen, wird im Folgenden vorgestellt.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
3. Seminarphasen
Zusammenfassung
Eine Lerneinheit besteht aus unterschiedlichen Phasen. Jede dieser Phasen hat eine bestimmte Funktion im Lernprozess. Die einzelnen Phasen werden in der Abbildung durch die verschiedenen Schichten des Sandwichs symbolisiert. Die verschieden Schichten bauen aufeinander auf. Der folgende Vergleich zeigt die Funktion der einzelnen Schichten. Die Anfangssituation und die Schlusssituation werden in einem eigenen Kapitel erklärt.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
4. Anfangssituation
Zusammenfassung
Schon Aristoteles wusste, wie entscheidend und wichtig der Beginn und die Anfangssituation in einem Seminar sind. Gelingt der Anfang, so wird auch das weitere Seminar gut verlaufen. Missglückt der Anfang ist es schwieriger, das Seminar erfolgreich fortzusetzen. Der Einstieg hat zwei Schwerpunkte: Das Softwarethema und die Seminarteilnehmer.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
5. Schlusssituation
Zusammenfassung
Für einen gelungenen Abschluss eines IT-Trainings ist eine gründliche Vorbereitung genauso wichtig wie eine genaue Planung des Kursbeginns. Zu Beginn des Kurses ging es darum, sich gegenseitig kennen zu lernen und eine entspannte und lockere Atmosphäre herzustellen. Dagegen ist das Ziel der Schlusssituation, sich zu verabschieden und ein Ende des Kurses zu setzen.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
6. Trainingsplanung
Zusammenfassung
Die zeitliche Planung legt den Rahmen des Trainings fest. Planen Sie zuerst die Pausen, damit Sie wissen, wie viel Zeit Ihnen für die Lerneinheiten zur Verfügung steht. Insgesamt sollten etwa 2/3 der Trainingszeit als Lernzeit zur Verfügung stehen. 1/3 wird für Pausen und Warm-ups, den Einstieg und Abschluss des Trainings benötigt. Diese Zeit ist wichtig für ein gutes Lernklima.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
7. Gruppendynamik
Zusammenfassung
Mit dem Begriff Gruppendynamik werden die verschiedenen Aktionen bezeichnet, die sich zwischen den einzelnen Menschen in der Gruppe abspielen. Die Gruppendynamik kann die Arbeitsatmosphäre positiv oder negativ beeinflussen. Erst wenn sich eine stabile Gruppe gebildet hat, entsteht eine gute Lernatmosphäre. Entscheidend ist nicht die Sachebene, also das Seminarthema, sondern die psychosoziale Ebene, das heißt, die Beziehungen innerhalb der Gruppe und die Erwartungen der Teilnehmer.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
8. Rolle der Trainer
Zusammenfassung
Der ideale Trainer
  • … ist ein Computergenie, das allgemeinverständlich erklären kann,
  • … kann selbst aus den trockensten Themen einen Hollywoodklassiker machen,
  • … fördert die Starken, kümmert sich um die Schwachen,
  • … ist witzig, unterhaltsam und natürlich seriös,
  • … als Kumpel hat er den Kurs auch in schwierigen Situationen im Griff,
  • … mit stoischer Gelassenheit auch bei der 35. Nachfrage von Herrn Meier erklärt er strahlend, dass es sich bei der Maus nicht um ein Nagetier handelt.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
9. Teamteaching
Zusammenfassung
Immer öfter gibt es in den Medien Doppel-Moderationen. Beim Frühstücksfernsehen oder bei verschiedenen Radiosendungen. Eine ähnliche Entwicklung zum Teamteaching gibt es auch im Seminarbereich.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
10. Grundsätzliches zu Methoden
Zusammenfassung
Trainingsmethoden sind Hilfsmittel. Sie vermitteln einen bestimmten Lerninhalt und sind auf die Zielgruppe zugeschnitten. Mit guten Methoden macht das Lernen Spaß. Für die Methodenvielfalt sprechen aber noch andere Gründe:
  • Nicht alle Menschen lernen gleich. Durch verschiedene Methoden werden die unterschiedlichen Lerntypen und Lernkanäle angesprochen.
  • Unterschiedliche Methoden machen das Training abwechslungsreich. Die Teilnehmer bleiben neugierig und motiviert.
  • Lernen gelingt vor allem dann, wenn Konzentrations- und Entspannungsphasen sich abwechseln.
  • Durch die Methoden können die Teilnehmer aktiv in das Seminar mit einbezogen werden.
  • Der Methodenwechsel entlastet den Trainer und bewahrt ihn vor Monologen.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
11. Organisation von IT-Trainings
Zusammenfassung
Nach der Einführung einer neuen Betriebssoftware in einem Unternehmen, wie beispielsweise von SAP, müssen viele Mitarbeiter geschult werden, denn durch die neue Software ändern sich viele Arbeitsabläufe grundlegend. Um die Organisation und Durchführung dieser Trainings geht es im folgenden Kapitel.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
12. Auswahlkriterien für das richtige IT-Training
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel enthält Kriterien für die Auswahl von Trainingsanbietern. Ziel ist es, das eigene Trainingsbedürfnis zu ermitteln, um auf dieser Grundlage den passenden Anbieter zu finden. Grundsätzlich gilt, je individueller die Trainings auf das eigene Unternehmen zuschnitten werden können, desto besser sind die Lernerfolge. Diese Trainings sind aber auch teurer als Trainings von der Stange.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
13. E-Learning
Zusammenfassung
E-Learning wird als Oberbegriff für Tele-Learning, Virtual Classroom oder Learning on Demand verwendet. E-Learning steht für die Integration neuer Technologien im Ausbildungs- und Bildungsbereich.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr

Methoden

Frontmatter
14. Praxisbericht Ausbildung von Fachkräften im IT Bereich: Konzeption und Planung eines maßgeschneiderten Traineeprogramms
Zusammenfassung
Seit der europäischen Liberalisierung des Energiesektors und den halbjährlich gesetzlich neuen Vorgaben der Bundesnetzagentur sind die Beratungsanforderungen an IT-Servicedienstleister komplexer geworden. Sehr schnell verändern sich Aufgaben und Anforderungen. Daher ist es schwierig, gut ausgebildete und bezahlbare Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Aus diesem Grund entschied sich die SPE Unternehmensberatung GmbH, selbst auszubilden und ein Traineeprogramm zu konzipieren und durchzuführen. Ziel dieses Traineeprogramms war es, eine auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung für die Versorgungsindustrie SAP for Utilities zu entwickeln. Als Zielgruppe definierten wir Hochschulabsolventen oder Bewerber mit einer abgeschlossenen Lehre mit zwei bis drei Jahren Berufserfahrung in der Energiewirtschaft.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
15. Anfangssituation
Zusammenfassung
Entscheidend ist die Anfangssituation für die Atmosphäre und Stimmung in einem Training. Daher steht der Einstieg in ein Training immer in Zusammenhang mit dem IT-Thema und den Beteiligten. Eine weitere wichtige Aufgabe der Seminarleitung ist es, Interesse für die neue Lernsituation zu wecken und Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Teilnehmern herzustellen.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
16. Feedback Feedback Feedback
Zusammenfassung
Im Feedback wird das Training oder der bisherige Schulungsverlauf betrachtet und ausgewertet. Es werden damit Prozesse, Abläufe und Methoden des Trainings durch einzelne Personen, die Seminarleitung oder durch eine Gruppendiskussion verdeutlicht und beleuchtet. Feedbackmethoden sind die Stimmungsbarometer eines Kurses, sie verdeutlichen, ob und warum jemand zufrieden oder unzufrieden ist. Die meisten Trainer haben „so ein Gefühl“, wie das Training gelaufen ist: „Heute war irgendwie der Wurm drin“, „Heute haben alle zufrieden ausgesehen“, „Die Übung ist glatt durchgelaufen“, „Irgendwie ist die letzte Reihe nicht mehr mitgekommen.“
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
17. Anmoderation von Warm-ups und Events
Zusammenfassung
Spiele sind keine Unterbrechung, sondern ein wichtiger Teil des Lernprozesses. Die meisten Erwachsenen haben vergessen, wie sie spielend lernen können und stehen Events oder Warm-ups im Seminar zu Anfang eher skeptisch gegenüber. Mit dem Begriff „Spiel“ verbinden viele Menschen einen angenehmen Zeitvertreib nach Feierabend. Spielen ist quasi das Gegenteil von Arbeit: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. In einer ernst zu nehmenden IT-Schulung gibt es keine Spiele. Kündigen Sie ein Lernspiel an und Sie riskieren, dass die Übung von den Teilnehmern als Kinderkram abgetan und blockiert wird. Meistens beteiligen sich alle eifrig, wenn man angefangen hat zu spielen.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
18. Warm-ups
Zusammenfassung
Eine typische Trainingssituation nach der Mittagspause sieht folgendermaßen aus: Die Trainer kommen abgehetzt in den Raum, nachdem sie auf dem Gang noch technische Fragen geklärt haben. Die Teilnehmer trudeln nach und nach ein. Frau Bommer ist noch nicht da und wird wohl wie immer zu spät kommen. Trotzdem fangen die Trainer mit dem Nachmittagsprogramm an. Herr Baumann hat das zwar bemerkt, holt sich aber trotzdem noch schnell die Milch vom Kaffeetisch. Die letzte Reihe dämmert nach dem Essen noch vor sich hin und hat noch nicht mitbekommen, dass das Training bereits wieder angefangen hat.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
19. Events
Zusammenfassung
Menschen lernen spielend. Das ist bei Kindern und Erwachsenen so. Events sind Wiederholungsübungen. Bekannte Lerninhalte werden durch wettbewerbsorientiertes Lernen abgefragt. Bekannte Fernsehshows wie „Der große Preis“ oder „Wer wird Millionär?“ sind das Vorbild der Events. Viele Teilnehmer kennen die Sendungen und sind dadurch besonders motiviert. Ein weiterer Anreiz sind die Preise, die der Siegergruppe winken, wie zum Beispiel Tassen oder Mousepads.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
20. Lernzirkel
Zusammenfassung
Im Lernzirkel durchlaufen die Teilnehmer in Tandems oder Kleingruppen mehrere Übungsstationen. An den Stationen erarbeiten sie sich den Lernstoff selbstständig mit Hilfe der Schulungsunterlagen und der Trainer.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
21. Modellübungen
Zusammenfassung
Die von Hans Dieter Hüsch beschriebenen Missverständnisse gibt es auch in IT-Trainings. Besonders anfällig dafür sind Lerneinheiten, in denen es um abstrakte Modelle der Software geht.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
22. Wiederholungsübungen
Zusammenfassung
Mit den Wiederholungsübungen wird der bereits vermittelte Lernstoff verarbeitet und vertieft. Dies hat folgenden Hintergrund: beim Lernen werden die Lerninhalte mit bereits bekanntem Wissen verknüpft.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
23. Trainingsgespräch
Zusammenfassung
Das Ziel ist aber in allen Fällen dasselbe: Möglichst viele Teilnehmer beteiligen sich am Seminargespräch und äußern sich zum Thema. In Trainings verlaufen Seminargespräche aber meistens anders.
Eine Frage stellt der Trainer, Herr Schwarz antwortet, der Trainer stellt die nächste Frage und wieder antwortet Herr Schwarz. Das, was eigentlich ein Gespräch mit allen werden sollte, ist zu einem Dialog zwischen dem Trainer und einem oder wenigen Teilnehmern geworden. Häufig schaltet dann der Rest der Gruppe ab.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
24. Systemvorführung
Zusammenfassung
Bei dieser Variante führt der Trainer die Prozesse am PC vor. Die Teilnehmer schauen zu, entweder über Beamer oder über Lehrer-Schüler-Schaltung. Neben der reinen Vorführung erklärt der Trainer die einzelnen Schritte. Dabei können die Teilnehmer Verständnisfragen stellen. Ansonsten nehmen sie eine Zuschauer- oder Beobachterrolle ein. Anschließend sind die Teilnehmer an der Reihe, die gezeigten Funktionen oder Prozesse der Software an ihren PCs nachzuvollziehen.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
25. Impulsreferat
Zusammenfassung
Ein Impulsreferat ist ein Kurzvortrag durch die Trainer. Die Teilnehmer hören zu. Da die Aufmerksamkeit beim Zuhören sehr begrenzt ist, sollte ein Impulsreferat nicht länger als 15 min dauern. Schlecht ist die Behaltensquote beim reinen Zuhören. Inhalte, die nicht nur vorgetragen, sondern auch visualisiert werden, werden leichter behalten.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
26. Moderation und Visualisierung
Zusammenfassung
Mit Moderationsmethoden wird das Wissen innerhalb der Lerngruppe zusammengetragen. Dabei steht nicht das Fachwissen der Trainer im Vordergrund, sondern das Wissen der Anwender.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
27. Lernfeature
Zusammenfassung
An das Radio- und Fernsehfeature lehnt sich das Lernfeature an. Beim Lernfeature werden unterschiedliche Methoden und Medien kombiniert. Dadurch werden möglichst viele Sinneskanäle und Lerntypen gleichzeitig angesprochen. Denn nicht alle Menschen lernen gleich. Anders als bei den Medienvorbildern konsumieren die Teilnehmer die Lerninhalte nicht passiv, sondern werden aktiv mit eingebunden. Texte, Bilder und Töne werden mit Aktivelementen kombiniert.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
28. Theaterszenen
Zusammenfassung
Mit Theaterszenen werden Lerninhalte szenisch dargestellt und erklärt. Sie können auch bestimmte Verhaltensweisen oder Stereotypen aufdecken.
Stefanie Gerlach, Inga Squarr
Backmatter
Metadata
Title
Methodenhandbuch für Softwareschulungen
Authors
Stefanie Gerlach
Inga Squarr
Copyright Year
2015
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-45425-7
Print ISBN
978-3-642-45424-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-45425-7

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