Meyer, Lisa: Gesundheit und Skandal. Organspende und Organspendeskandal in medialer Berichterstattung und interpersonal-öffentlicher Kommunikation

Auszug

Lisa Meyer widmet sich in ihrem Buch zum Thema Organspende und Organspendeskandal einem wichtigen Bereich der Gesundheitskommunikation, die bislang die Konsequenzen der Berichterstattung über Skandale im Gesundheitssystem noch weitgehend ausgeklammert hat. Theoretisch stützt sich Lisa Meyer auf den Framing-Ansatz bzw. Elemente der Nachrichtenwerttheorie sowie auf die Skandaltheorie von Kepplinger. Diese wird aus dem Bereich der politischen Kommunikation für die Gesundheitskommunikation adaptiert, was sich insgesamt als fruchtbarer Ansatz erweist. „Betrachtet wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit sowohl die Berichterstattung der Medien selbst als auch die – vielleicht durch diese Berichterstattung verursachte – Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung zu diesem Themenfeld. Konkret hat die Studie zum Ziel, (1) Darstellungsmuster in der Berichterstattung über einen gesundheitsbezogenen Missstand herauszuarbeiten, (2) die öffentliche Wahrnehmung dieses Missstandes zu beleuchten sowie (3) auf Basis dieser Befunde Aussagen über die Angemessenheit der Berichterstattung zu treffen“ (S. 19). Es geht der Autorin nicht darum herauszufinden, ob die Medienberichterstattung über Auffälligkeiten bei der Organvergabe korrekt ist. Vielmehr soll die „Angemessenheit“ der Berichterstattung über ethische bzw. qualitative Maßstäbe beurteilt werden (S. 20). …