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2023 | Book

Ministerielle Steuerung von Universitäten durch Kennzahlen

Eine empirische Analyse in fünf Bundesländern

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About this book

Ausgangspunkt der Dissertation ist der Wandel des Verhältnisses zwischen Staat und Universitäten unter dem Paradigmenwechsel des New Public Managements. Dies führte unter anderem dazu, dass die Funktionen des Staates zu Lasten der Einflussmöglichkeiten in den Hochschulbereich reduziert wurden und dem Staat drohte, den Einblick in die Universitäten zu verlieren. Um diesem drohenden Verlust entgegenzuwirken, nutzte der Staat vermehrt kennzahlenbasierte Steuerungsinstrumente. Daraus ergab sich die übergreifende Fragestellung, welche Bedeutung metrifizierende Berichtspflichten und metrifizierte Berichte bei der ministeriellen Steuerung von Universitäten haben. Zur Analyse dieses organisationssoziologischen Problems der Hochschulforschung wurde ein politikwissenschaftlicher Zugang gewählt. Dieser ermöglicht die in der Hochschulforschung häufig abstrakte Beschreibung der Politik als „Staat“ dezidiert auszuformulieren und gleichzeitig die Universität als Untersuchungsgegenstand in der Politikwissenschaft zu etablieren. Daran anknüpfend wurde die Prinzipal-Agenten-Theorie als theoretischer Zugang gewählt. Diese bietet den Vorteil, das hierarchische Verhältnis zwischen Ministerial- und Universitätsvertreter:innen angemessen berücksichtigen zu können.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Das Verhältnis zwischen Staat und Universitäten wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert und unterliegt einem andauernden Wandel. Während sich die Funktionen des Staates im Verlaufe der Zeit ausdifferenziert haben, blieben die – stellvertretend für den Staat durchzuführenden – Kernaufgaben der Universitäten weitestgehend konstant. Durch die sich wandelnden Funktionen des Staates änderten sich jedoch auch die Rahmenbedingungen, in denen die Universitäten ihre Kernaufgaben ausüben. Mit dem Paradigmenwechsel des New Public Management zu Beginn der 2000er Jahre erhielt ein erweitertes Verständnis der Hochschulsteuerung und -autonomie Einzug in das deutsche Hochschulsystem.
Björn Möller
Kapitel 2. Empirische Perspektiven auf die Steuerung von Hochschulen
Zusammenfassung
Die ministerielle Steuerung von Hochschulen ist bisher nur unzureichend erforscht. Dieses Kapitel trägt den Forschungsstand aus zwei Perspektiven zusammen. Die erste Perspektive richtet den Blick auf Erkenntnisse zur Steuerung von Hochschulen der Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Diesbezüglich wird vor allem die Governance von und in Hochschulen unterschieden und in Verbindung mit der Einführung metrifizierter Steuerungsinstrumente in den Hochschulbereich thematisiert. Die zweite Perspektive der politik- und verwaltungswissenschaftlichen Forschung zur politischen und ministeriellen Steuerung von öffentlichen Einrichtungen zeigt die vielfältige Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Politik, Ministerien und öffentlichen Einrichtungen.
Björn Möller
Kapitel 3. Theoretische Erklärungsansätze für die Steuerung von Hochschulen
Zusammenfassung
Den theoretischen Rahmen der Arbeit bietet die Prinzipal-Agenten-Theorie. Um die Auswahl der theoretischen Rahmung zu begründen und die Dissertation zu kontextualisieren werden zunächst unterschiedliche theoretischen Perspektiven auf die Steuerung von Hochschulen dargelegt. Vor dem Hintergrund der organisationalen Besonderheiten von Universitäten wird überdies die Passung derselben zur Prinzipal-Agenten-Theorie diskutiert. In Verbindung mit dem Literaturüberblick resultiert die theoretische Rahmung in sechs forschungsleitenden Annahmen.
Björn Möller
Kapitel 4. Empirisches Forschungsdesign und methodisches Vorgehen
Zusammenfassung
Das empirische Forschungsdesign greift den theoretischen Rahmen auf und erläutert den Untersuchungsgegenstand sowie die Datenerhebung und -auswertung. Im Zentrum des Kapitels steht die kriterienbasierte Auswahl der zu vergleichenden Bundesländer – Bayern, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Des Weiteren werden Expert:inneninterviews als Erhebungsmethode sowie die Auswahl der entsprechenden Expert:innen dargelegt und die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse als Auswertungsmethode erläutert.
Björn Möller
Kapitel 5. Ergebnisse der Analyse
Zusammenfassung
Die Ergebnisse werden entlang von drei Analysedimensionen dargestellt. Die erste Dimension setzt den Rahmen der Untersuchung und beschreibt die rechtlichen Rahmenbedingungen des Gestaltungsraumes zwischen Ministerialvertreter:innen und Kanzler:innen über metrifizierende Berichtspflichten. Anschließend bildet die zweite Dimension die Ziele der befragten Ministerialvertreter:innen und Kanzler:innen mit den übertragenen Berichtspflichten ab. Die dritte Dimension formuliert den ex-post-Gestaltungsraum aus, in dem die befragten Akteur:innen bezüglich des Austausches auf Basis metrifizierter Berichte agieren. Neben einer Definition der Gestaltungsebenen werden in dieser Dimension den Gestaltungsraum beeinflussende Faktoren herausgearbeitet. Abschließend wird die vergleichende Analyse der Bundesländer dargestellt.
Björn Möller
Kapitel 6. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Im abschließenden Kapitel wird zusammenfassend dargestellt, inwieweit Wissenschaftsministerien metrifizierende Berichtspflichten und metrifizierte Berichte im Sinne einer ex-post-Gestaltung einsetzen, um (wieder) einen Einblick in die Universitäten zu erhalten und die zurückgefahrenen Eingriffsmöglichkeiten in die Universitäten (wieder) zu erhöhen. Nachdem die Ergebnisse aus verschiedenen Perspektiven kritisch diskutiert wurden, legt das Kapitel abschließend verschiedene Policy Implications sowie einen Ausblick auf sich anschließende Forschungsthemen dar.
Björn Möller
Backmatter
Metadata
Title
Ministerielle Steuerung von Universitäten durch Kennzahlen
Author
Björn Möller
Copyright Year
2023
Electronic ISBN
978-3-658-42612-5
Print ISBN
978-3-658-42611-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-42612-5