2005 | OriginalPaper | Chapter
Netzwerkmonitoring und Evaluation
Dimensionen und Verfahren zur Generierung reflexiven Handlungswissens in komplexen Akteurssettings
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Das Netzwerk wird mittlerweile in allen sozialwissenschaftlichen Disziplinen als neues Paradigma, Organisationsform und soziales Handlungsmuster diskutiert. Über seinen Stellenwert und seine Reichweite existieren unterschiedliche Auffassungen, die Anwendungskontexte erstrecken sich auf politische, wirtschaftliche und soziale Kontexte und die Anwendungen richten sich auf eine Fülle möglicher Netzwerkziele. Der Netzwerkbegriff, ähnlich universal verwendet wie der Systembegriff (Grunow 2000: 314), wird daher als „Kompaktbegriff“ bezeichnet (Kappelhoff 2000: 29): Im Anschluss an Simmel (1908) wird das Netzwerk zunehmend als Grundbegriff des Sozialen und der Gesellschaft gefasst und Gesellschaft netzwerktheoretisch rekonstruiert (Castells 2000; Messner 1995; Wolf 1999). Die Idee der Vernetzung gilt als Hoffnungsträger für verbesserte Kooperationsstrukturen und wird dabei oftmals nahezu mythisch überhöht (Hellmer et al. 1999). Der Netzwerkbegriff wird für eine Fülle möglicher Bedeutungen und Kooperationsformen unterschiedlichen Intensitätsgrades herangezogen: So auch für lose bis engere Kooperationsformen im regionalen Kontext, die oftmals auch durch Förderprogramme angestoßen werden, wie z.B. im Programm der „Lernenden Region“. Hier liegt kein klar akzentuierter Netzwerkbegriff zugrunde, vielmehr handelt es sich um einen „Denkansatz, eine Orientierungslinie, eine ‚Wärmeme-tapher’, die eine akzentuierte Aufforderung zum Handeln enthält: Regionen sollen aus der passiven Rolle herausgeführt werden und sich der aktiven Gestaltung ihrer Belange widmen“ (Gnahs 2003: 100).