2020 | OriginalPaper | Chapter
Normativ vs. normal?
Wider eine selbstgenügsame Wirtschaftsethik in der akademischen Nische
Author : Peter Ulrich
Published in: Wirtschafts- und Unternehmensethik
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Themenschwerpunkt der zfwu 7/2 im Jahr 2006 war die Politische Ökonomie. Wie im Editorial von Olaf J. Schumann zutreffend festgestellt wurde, ist diese Thematik, ja generell das Verhältnis zwischen Wirtschaftsethik und Wirtschaftstheorie, „bisher eher stiefmütterlich behandelt worden“ (Schumann 2006: 159). Das ist im Grunde erstaunlich: Wirtschaften ist ja eine Form von intentionaler Praxis; jede Theorie, die eine Idee von der rationalen Ausübung solcher Praxis implizit voraussetzt oder sogar – als Idealtheorie rationalen Wirtschaftens – explizit entfaltet, ist unausweichlich von normativen Orientierungen geprägt. Mit anderen Worten: Ökonomik ist, sobald sie Praxis anhand ihres Rationalitätskonzepts beurteilt, stets normative Ökonomik. Nichts anderes besagt ja auch die klassische, sachlich völlig richtige Bezeichnung der Disziplin als Politische Ökonomie.