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2014 | Book

Otto Lilienthal

Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst

Editor: Bernd Lukasch

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Klassische Texte der Wissenschaft

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About this book

Originaltext und ausführlicher historischer Kommentar von Bernd Lukasch.​

Die Erstausgabe des Buches von Otto Lilienthal aus dem Jahr 1889 gehört heute zu den bibliophilen Kostbarkeiten ersten Ranges, war sie doch eines der wenigen Bücher, die große technische Entwicklungen voraussahen und nach sich zogen. Der Grund für seine heutige Popularität liegt vor allem darin, dass Lilienthal mit seinem Buch nicht nur die bis heute gültigen physikalischen Grundlagen des Phänomens „Fliegen“ legte, sondern wenige Jahre später selbst zum erfolgreichen Anwender seiner Theorie und damit zum ersten „fliegenden Menschen“ wurde. Das Buch steht damit am Beginn der Technikgeschichte des Flugzeugs, die wie wohl keine andere technische Disziplin eine Jahrhunderte alte Vorgeschichte hat, die Kulturgeschichte des Ikaridentraums. Die kommentierte Neuauflage beleuchtet mit der Bedeutung und Entstehungsgeschichte des Buches auch dessen Platz im Lebenswerk des Autors.

Table of Contents

Frontmatter

Kommentar zu Otto Lilienthal: Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik“

Frontmatter
1. Zur Bedeutung des Buches
Zusammenfassung
Als Otto Lilienthals Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst – Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik“ zum Ende des Jahres 1889 erscheint (Abb. 1.1), ist sein Inhalt keineswegs eine Überraschung, hatte Lilienthal seine Untersuchungen des Vogelfluges und seine darauf aufbauenden Luftkraft-Messungen, die zur Grundlage seiner Flugphysik wurden, doch bereits in drei zusammenhängenden Vorträgen 1888 und 1889 vor dem Deutschen Verein zur Förderung der Luftschifffahrt vorgestellt. Über die Vorträge war in der Vereinszeitschrift zusammenfassend berichtet worden und damit war der Inhalt dem hauptsächlichen potentiellen Leserkreis wenigstens im deutschsprachigen Raum bekannt und avisiert. Das Protokoll zu einem der Vorträge vermerkt:„Das Interesse des Vereins an den interessanten Versuchen der Herren Lilienthal findet auf Antrag des Vorsitzenden Ausdruck durch Erheben von den Sitzen“. Auch das Vortragsmanuskript ist erhalten.
Bernd Lukasch
2. Zur Geschichte des Buches
Zusammenfassung
Das flugtechnische Lebenswerk Otto Lilienthals ist eine interessante Mischung aus Passion und Profession. Einerseits lassen sich seine flugtechnischen Ambitionen bis in die früheste Jugend zurückverfolgen. Geschichten über kindliche und jugendliche Experimente sind überliefert. Die Ergebnisse von Versuchen, die die Brüder als 17- und 16-jährige unternehmen, finden noch nach über 20 Jahren Eingang in das Buch. Aber erst nach dessen Erscheinen beginnt die intensive und spektakuläre Phase tatsächlicher praktischer und erfolgreicher Flugübungen, die 7 Jahre später zu Otto Lilienthals Unfalltod führen.
Bernd Lukasch
3. Zur wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung des Buches
Zusammenfassung
Das Buch, das Lilienthal als Abschluss seiner theoretischen Vorarbeiten zur Verwirklichung des Menschenfluges sieht, zur Verwirklichung des „persönlichen Kunstfluges “, wie er seine Technik später nennt, ist das Ergebnis eines lebenslangen Interesses, einzelner eher sporadischer Beobachtungen und Versuche und zweier stringenter Versuchsserien im Abstand von mehr als einem Jahrzehnt.
Bernd Lukasch
4. Das Buch aus heutiger Sicht
Zusammenfassung
Die Weltausstellung des Jahres 2005 im japanischen Aichi trug den Titel „The Wisdom of Nature“. Der deutsche, gemeinsam mit Frankreich ausgerichtete Pavillon hatte das Motto „Bionis“. Bionik, das Kunstwort aus den Begriffen Biologie und Technik beschreibt das wissenschaftliche Konzept, natürliche Phänomene in Hinblick auf die mögliche technische Nachahmung der natürlichen Strukturen oder Konzepte zu untersuchen. Die Bundesrepublik Deutschland präsentierte als besonders prominentes aber eben auch exemplarisches Exponat für dieses Konzept den „Sturmflügelapparat“ Otto Lilienthals, gebaut auf der Grundlage des Buches „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“.
Bernd Lukasch
5. Verzeichnis der bekannten Patente Otto Lilienthals
Zusammenfassung
Nur vier der bekannten Patente Otto Lilienthals betreffen die Flugtechnik. 1893 lässt Lilienthal seinen Flugapparat patentieren, wobei das Patent sein gesamtes Konzept beinhaltet. Sowohl die Bauform mit zusammenklappbaren Flügeln, die Profilierung der Flügel, als auch der Flügelschlag gehören zu den Patentansprüchen. 1895 meldet Lilienthal ein weiteres Patent beim Deutschen Patentamt an, das er als Zusatzpatent deklariert. Es betrifft ein „drehbares Flächenstück“, eine später „Vorflügel“ genannte Klappe, die die Steuerbarkeit in Flugsituationen verbessert, bei denen der Apparat Gefahr läuft, sich vorwärts zu überschlagen. Das englische und das amerikanische Patent dienen dem Schutz der konkreten Bauform des Normalsegelapparates, wie er von Lilienthal als Produkt der Maschinenfabrik angeboten wird. Der Flügelschlagantrieb ist nicht mehr Gegenstand dieser Patente. Das amerikanische Patent wird im Aeronautical Annual 1896 abgedruckt, zusammen mit der ausdrücklichen Bemerkung, dass Lilienthal das Patent zum Verkauf anbietet.
Bernd Lukasch

Lilienthals Abhandlungen 1889

Frontmatter
6. Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst. Ein Beitrag zur Systematik der Flugtechnik
Zusammenfassung
Die Kenntnis der mechanischen Vorgänge beim Vogelfluge steht gegenwärtig noch auf einer Stufe, welche dem jetzigen. allgemeinen Standpunkt der Wissenschaft offenbar nicht entspricht. Es scheint, als ob die Forschung auf dem Gebiete des aktiven Fliegens durch ungünstige Umstände in Bahnen gelenkt worden sei, welche fast resultatlos verlaufen, indem die Ergebnisse dieser Forschung die wirkliche Förderung und Verbreitung einer positiven Kenntnis der Grundlagen der Fliegekunst bei weitem nicht in dem Maße herbeiführten, als es wünschenswert wäre. Wenigstens ist unser Wissen über die Gesetze des Luftwiderstandes noch so mangelhaft geblieben, das es der rechnungsmäßigen Behandlung des Fliegeproblems unbedingt an den erforderlichen Unterlagen fehlt.
Bernd Lukasch
Backmatter
Metadata
Title
Otto Lilienthal
Editor
Bernd Lukasch
Copyright Year
2014
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-41812-9
Print ISBN
978-3-642-41811-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-41812-9