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2017 | Book

Prima Klima: Schule ist mehr als Unterricht

Authors: Marion Reindl, Burkhard Gniewosz

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Kritisch hinterfragt

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About this book

Dieses Buch zeigt auf, was ein „PRIMA KLIMA“ für Schüler, Eltern und Lehrkräfte im Schulumfeld bedeutet und welche Faktoren die positive Wahrnehmung schulischer Umwelten prägen. Es richtet sich an alle Personen, die in den Bildungs- und Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen involviert sind. In unterhaltsamer Weise können sich sowohl Eltern, Lehrpersonen aber auch Jugendliche selbst über die Bedeutung eines PRIMA KLIMAS informieren.

Die Schule ist für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Ort sich neues Wissen anzueignen, Freundschaften zu schließen, aber auch Toleranz gegenüber anderen Einstellungen zu fördern. Nicht zuletzt ist die Schule auch ein Arbeitsplatz. Je nachdem wie PRIMA die schulische Umwelt wahrgenommen wird, desto positiver ist auch der Einfluss auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern. Für die Darstellung der schulischen Umwelt versucht dieses Buch eine ganzheitliche Sichtweise einzunehmen. Das heißt die Fragen dieses Werkes gehen über das Unterrichtsgeschehen hinaus: Welchen Einfluss hat die Wertschätzung von Bildung in Deutschland (Bildungsklima)? Welche Bedeutung hat die schulische Organisation (Schulklima)? Wie können Klassenkameraden das Bedürfnis der Zugehörigkeit erfüllen (Klassenklima)? Wie können Unterrichtsprozesse die Leistung beeinflussen (Unterrichtsklima)? Wo kommen diese Klimawahrnehmungen her? Wie können diese positiv beeinflusst bzw. verändert werden?

Dieses Buch deckt gängige Mythen auf und ist ein Gewinn für alle, die sich über diese Thematik informieren möchten.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung: Ein Überblick über das Klima?
Zusammenfassung
Das Klima ist ein weites Feld. Mit diesem Satz könnten wir genauso gut das Buch beenden. Wir möchten Sie als Leserin oder Leser aber zu Beginn dieses Buches auf diese Tatsache aufmerksam machen und versuchen, den Klimabegriff etwas zu strukturieren und mit Leben zu füllen. Wichtig dabei ist, dass es nicht den einen Klimabegriff gibt. Es ist immer zu berücksichtigen, auf welcher Ebene Klima betrachtet wird: Gesellschaft, Schule oder Klasse. Weiterhin ist wichtig, dass es sich bei Klima um eine subjektive Wahrnehmung von Merkmalen handelt. Ob dabei ein Klima als positiv oder negativ eingeschätzt wird, hängt immer mit eigenen Erwartungen bzw. Bedürfnissen zusammen. Weiterhin zeigen sich Einflüsse auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern, die allerdings immer im Zusammenhang mit den spezifischen Klimamerkmalen betrachtet werden müssen. Somit hat nicht das komplette Klassenklima (was immer das auch sein mag) beispielsweise Einfluss auf die Motivation, sondern immer nur spezifische Merkmale eines Klassenklimas.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
2. Bildungsklima
Zusammenfassung
Für das Bildungsklima spielen gesamtgesellschaftliche Rahmenbedingungen in Bezug auf die Wichtigkeit von Bildung und Schule eine wesentliche Rolle. Diese Vorstellungen innerhalb einer Gesellschaft bilden also den Rahmen, in dem einerseits alle anderen Klimaebenen eingebettet sind und andererseits die für die akademische Entwicklung von Schülerinnen und Schüler wichtigen Prozesse ablaufen. Dieses Kapitel zeigt, dass es sehr schwer ist, das Bildungsklima empirisch abzubilden. Aus theoretischer Sicht ist klar, dass diese Rahmenbedingungen von großer Wichtigkeit sind. Für die Forschung heißt das allerdings, dass noch große Anstrengungen vonnöten sind, um sich auch in empirischen Studien ein Bild von den Auswirkungen dieser Ebene des Klimas machen zu können. Interessant ist für diese Dimension ebenfalls die politische Perspektive, denn die Wichtigkeit von Schule und Unterricht innerhalb einer Gesellschaft ist hochpolitisch und immer mit Auseinandersetzungen und demokratischen Aushandlungsprozessen verbunden.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
3. Schulklima
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt einerseits die Frage danach, was am Schulklima für die Untersuchung von Lern- und Entwicklungsprozessen von Schülerinnen und Schülern im System Schule wichtig ist. Andererseits wird aber auch der Frage nachgegangen, wie sich das Schulklima auf die Gesundheit der Lehrerinnen und Lehrer auswirkt. Weiterhing wird beschreiben, was Schulklima ist, was es bewirkt, wo es herkommt und wie man es beeinflussen kann. Es bedarf allerdings noch viel Forschungsarbeit, um die Auswirkungen des Schulklimas besser von den Auswirkungen des Klassen- oder des Unterrichtsklimas zu trennen und um zu verstehen, wie Schulklima gefördert werden kann.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
4. Klassenklima
Zusammenfassung
Das Klassenklima wird zu einem großen Anteil in Zusammenhang mit den interpersonalen Beziehungen betrachtet wird. Klimamerkmale zeigen einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern sowohl auf schulische als auch nichtschulische Entwicklungsdimensionen. Allerdings werden in den Forschungen personale oder strukturelle Merkmale fast gänzlich vernachlässigt, obwohl sie auch Bestandteil eines Klassenklimas sein können. Bei der Förderung ist zu beachten, welche Merkmale des Klassenklimas man als Lehrperson verbessern möchte.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
5. Unterrichtsklima
Zusammenfassung
Das Unterrichtsklima und seine Merkmale kann in Beziehungs- und Inhaltsmerkmale unterteilt werden. Diese zeigen einen bedeutenden Einfluss haben auf die Motivation, die Leistung, das Selbstkonzept, das Sozialverhalten und die Toleranz von Schülerinnen und Schülern. Dabei ist auch zu beachten, dass die Lehrpersonen nicht immer nur durch die reine Vermittlung von Wissen bedeutend für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sind. Genauso wichtig erscheint es, dass Schülerinnen und Schüler ihre Lehrpersonen als Bezugspersonen wahrnehmen, die sie emotional unterstützen.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
6. Wechselwirkungen zwischen den Ebenen
Zusammenfassung
Dieses Kapitel versucht an zwei fiktiven Szenarien die Bezüge zwischen den vier besprochenen Klimaebenen, Bildungsklima, Schulklima, Klassenklima und Unterrichtsklima zu verdeutlichen. Einerseits gibt es die Möglichkeit, dass sich ausgehend von Veränderungen auf der gesellschaftlichen Ebene, Veränderungen bis auf die Unterrichtsebene fortsetzen. Andererseits können aber auch Innovationen auf der Unterrichtsebene letztlich zu einer Veränderung auf den Ebenen des Bildungsklimas fortwirken.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
7. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Wir haben Ihnen nun viel über die Klimaarten in unserem Bildungssystem erzählt. Dabei haben wir das Bildungsklima, das Schulklima, das Klassenklima und das Unterrichtsklima thematisiert und für jede Klimaart wissenschaftlich relevante Fragen gestellt: Was ist dieses Klima? Was macht es? Wo kommt es her? Und wie kann man es schlussendlich verbessern? Auch wenn wir letztlich nicht abschließend beantworten können, welche Merkmale die jeweilige Klimaart wirklich beinhaltet, so haben wir dennoch basierend auf den ausgewählten Klimamerkmalen und auf der existierenden Forschung dargestellt, dass diese einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern, aber auch Lehrpersonen haben. Wichtig war es uns zu zeigen, dass schulspezifische Klimamerkmale nicht nur auf Lern‐ und Leistungsverhalten von Schülerinnen und Schülern Einfluss haben, sondern auch darauf, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Identitäts‐ und Sozialentwicklung gefördert und die Erfahrungen im schulischen Kontext nicht wie unter einer Käseglocke aufgenommen und reproduziert werden. Auch außerschulische Kompetenzen und Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern können beeinflusst werden, die in der Folge in andere Lebensbereiche der Jugendlichen eingebracht werden oder auf schulische Bereiche zurückwirken. Das heißt, schulische Einflüsse wie die Schüler‐Schüler‐Beziehungen können sich auch darauf auswirken, dass sich Kinder und Jugendliche in ihrem Sozialverhalten verändern und nicht nur innerhalb der Schule andere Personen unterstützen, sondern diese Unterstützung auch außerhalb des schulischen Kontexts, z. B. in ihrem Verein, praktizieren.
Marion Reindl, Burkhard Gniewosz
Backmatter
Metadata
Title
Prima Klima: Schule ist mehr als Unterricht
Authors
Marion Reindl
Burkhard Gniewosz
Copyright Year
2017
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-50353-9
Print ISBN
978-3-662-50352-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-50353-9

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